Frau hat sich den Knöchel verletzt

Sportverletzungen richtig versorgen

Ob joggen, walken, wandern, Rad fahren oder Tennis spielen - Bewegung im Freien tut gut und hält fit! Doch nur einmal kurz unaufmerksam und schon ist es passiert: Der Fuß ist beim Joggen umgeknickt. Was können Sie tun, wenn Sie sich beim Sport verletzen? Hinzu kommen Blasen, Blutergüsse und andere Blessuren, die jeder Sportler selbst behandelt. Hier die wichtigsten Tipps, wie Sie Sportverletzungen richtig versorgen.

Verletzungen aufgrund von Stürzen, Stößen oder Schlägen kommen im Sport häufig vor. Behandelt wird zunächst nach dem PECH-Schema: Pause, Eiskühlung, Compression und Hochlagern. Das bedeutet also: Unterbrechen Sie sofort die sportliche Betätigung! Kühlen Sie die betroffene Stelle für etwa 20 Minuten mit Eiswürfeln oder Coolpacks (am besten ein Tuch dazwischen legen). Bei Verletzungen reißen meist feinste Blutgefässe, was zu einem Bluterguss führt. Ein Kompressionsverband vermindert die Blutung ins Gewebe. Bringen Sie eine elastische Binde mit leichter Spannung an und legen Sie die Eispackung anschließend wieder auf. Insgesamt sollten Sie je nach Ausmaß der Verletzungen mindestens eine Stunde kühlen. Hochlagern verhindert, dass die verletzte Stelle anschwillt. Nach der akuten Behandlung kann - sofern keine offene Wunde vorhanden ist - die betroffene Stelle mit Sportgel eingerieben werden. Vermeiden sollten Sie Wärmeanwendungen und Massagen.

Am häufigsten ist beim Sport die Muskulatur von Verletzungen betroffen. Dabei kommt es besonders oft zu:

  • Muskelzerrungen erkennen Sie am plötzlichen krampfartigen Schmerz, der bald wieder nachlässt. Der Muskel aber fühlt sich danach hart und gespannt an. Legen Sie sofort eine Trainingspause ein und belasten Sie am besten den verletzten Bereich für mehrere Tage nicht.
  • Muskelfaserrisse werden z.B. durch bereits überlastete und nicht geschonte Muskeln verursacht. Sie spüren dann heftige Stiche in der Muskulatur. Stellen Sie die verletzte Stelle absolut ruhig, damit das Muskelgewebe nicht weiter reißt. Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, da oft ein spezieller Verband nötig ist!
  • Auch Muskelkater ist eine muskuläre Verletzung, die jedoch mikroskopisch klein ist. Die Schmerzen spüren Sie erst Stunden oder einen Tag nach dem Sport. Muskelkater wird durch ungewohnte oder neue Belastungen hervorgerufen und tritt nach wiederholtem Training nicht mehr auf.
  • Muskelkrämpfe sind Anzeichen eines ermüdeten Muskels. Sie treten meist bei zu langer Belastung und bei Hitze auf. Der Muskel wird hart, bleibt angespannt, schmerzt und lässt sich nicht lockern. Zur Vorbeugung sollten Sie viel trinken.

"Fehltritte" sind beim Sport im Freien nicht selten. Besonders typisch nach dem Umknicken oder Stolpern sind Bandkapselverletzungen des Sprunggelenks. Oder es kommt durch Abfangen des Sturzes zur Verstauchung der Hand. Zur Sofortmaßnahme bei Gelenkverletzungen gehen Sie nach dem PECH-Schema vor. Sie sollten aber danach einen Arzt aufsuchen. Rufen Sie auch bei Verdacht auf Knochenbrüche oder eine Verrenkung von Kniescheibe oder Schultergelenk einen Arzt! Bewegen Sie sich nicht!

Besonders bei längerem Training bei heißem Wetter ist das Risiko für einen Kreislaufkollaps erhöht. Hautblässe, kalter Schweiß und Übelkeit sind erste Anzeichen. Wenn sie auftreten, sollten Sie sich sofort mit hoch gelagerten Beinen auf den Rücken legen.

Völlig harmlos sind Hautblasen. Sie entstehen, wenn ein enger oder harter Sportschuh oder raue Socken auf der Haut reiben. Stechen Sie die Blasen nicht auf, sondern versorgen Sie sie mit speziellem Blasenpflaster, das den Druck durch eine Art Gelkissen vermindert. Ist die Blase bereits geplatzt, schneiden (nicht reißen!) Sie die Hautfetzen vorsichtig weg. Anschließend sollten Sie die Wunde desinfizieren und mit einem Pflaster oder einer sterilen Wundauflage bedecken.

Das Einhalten einiger Vorsichtsmaßnahmen sorgt dafür, dass Sie die Gefahr einer Verletzung beim Sport möglichst gering halten:

  • Vorher Aufwärmen: Vor dem Training müssen Sie die Muskeln aufwärmen. Das gilt auch an heißen Tagen.
  • Langsam steigern: Nach längerer Trainingspause finden Sie erst langsam zu Ihrer sportlichen Form zurück. Wenn Sie sofort aufs Ganze gehen, riskieren Sie eine Überlastung von Muskeln und Gelenken.
  • Besser zu zweit: Gemeinsam macht Sport nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch sicherer. Wenn Sie lieber allein im Gelände unterwegs sind, nehmen Sie immer ein Handy mit!
  • Unentbehrliche Begleiter: Nehmen Sie für den Notfall Pflaster, Eisspray und eine elastische Binde mit. Das passt in eine kleine Gürteltasche, die beim Sport nicht behindert. Außerdem sollten Sie natürlich genügend zu trinken dabei haben. Im Sommer heißt es zudem, auf Sonnenschutz und Kopfbedeckung zu achten.

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