Schulkinder sitzen vor einer tafel und lachen

Ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit – Das Schulalter

Mit der Einschulung ändert sich nicht nur für Ihr Kind vieles – auch Sie als Eltern müssen sich an neue Strukturen gewöhnen und Ihren Umgang mit dem Grundschüler anpassen. Bei uns erfahren Sie, was in dieser Zeit wichtig ist.

"Nun beginnt der Ernst des Lebens", diesen Satz legt man Kindern oft beim Eintritt in die Schule ans Herz. Ganz so schlimm ist es zwar nicht und die Kindheit ist auch nicht vorbei – trotzdem beginnt nun ein wichtiger Schritt in Richtung der Eigenständigkeit Ihres Nachwuchses. Die Zeit vom 6. bis zum 12. Lebensjahr ist zwar eine relativ konstante, trotzdem werden Ihre Erziehungsmethoden auf die Probe gestellt. Helfen Sie Ihrem Kind, seinen eigenen Platz in seiner Umwelt zu finden – und bieten Sie ihm Nestschutz, wenn es diesen braucht.

Mit dem Schulalter werden Kinder zunehmend eigenständiger. Sie entwickeln ihre eigene Persönlichkeit weiter und lösen sich geistig von ihren Eltern. Oft erwacht nun ihr Interesse für ein bestimmtes Hobby und sie verbringen viel Zeit mit gleichaltrigen Freunden. Vorbild sind nun nicht mehr nur Mutter, Vater und Geschwister, sondern zunehmend Personen außerhalb der eigenen Familie.
All dies zeugt von einer langsamen Abkapselung vom Elternhaus. Ihr Kind geht eigenen Neigungen nach und sucht sich Bezugspersonen, die nicht zwingend mit ihm verwandt sind. Sie sollten dies positiv unterstützen, indem Sie eine ausgeglichene Balance zwischen Freiraum und "Nestschutz" finden. Zeigen Sie Ihrem Nachwuchs, dass er immer einen Ort hat, an dem er sich gut aufgehoben fühlen kann und bieten Sie ihm trotzdem die Möglichkeit, sich frei zu entfalten. Dies bestärkt auch das Selbstvertrauen Ihres Kindes und gibt ihm Sicherheit, so dass es sich zu einer gefestigten Persönlichkeit entwickeln kann. Zu den eigenen Erfahrungen zählt es leider ebenfalls, Enttäuschungen zu erleben. Auch wenn Sie Ihren "Kleinen" oder Ihre "Kleine" lieber davor bewahren würden: Es gehört zum Entwicklungsprozess und ist maßgebend dafür, wie Ihr Kind auf seinem weiteren Lebensweg mit diesen Situationen umgeht. Helfen Sie ihm, indem Sie immer ein offenes Ohr für seine Sorgen haben.

Damit das Familienleben auch im neuen Lebensabschnitt problemlos organisiert werden kann, sollten alle einen Teil zum Gelingen beitragen: Schulkinder können bereits einige Pflichten im Haushalt übernehmen und das Zusammenleben so unterstützen, denn das stärkt ihr Verantwortungsbewusstsein. Diese Aufgaben sollten aber trotzdem genügend Freiraum zum Spielen und vor allem zum Erledigen der Hausaufgaben lassen.
Doch der Alltag wird mit einem selbstständigeren Kind nicht nur einfacher – im Zusammenhang mit der Schule treten auch neue Probleme auf. Streit mit Mitschülern oder Lehrern, Unlust zum Lernen oder eine nun erst erkannte Lese-Rechtschreibschwäche können den Schulalltag sowohl für die Kinder als auch für Sie als Eltern schwierig gestalten. Wenden Sie sich in solchen Fällen an die Schule und versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden. Auch wenn es sich für Sie so anfühlt: Ihr Kind ist nicht das erste mit solchen Schwierigkeiten und die Pädagogen haben Erfahrungen im Umgang mit diesen.

Im Alter von sechs bis zwölf Jahren wachsen Kinder eher konstant, im Schnitt etwa vier bis sechs Zentimeter pro Jahr. Auch die Gewichtszunahme erfolgt langsam und stetig, große Sprünge kommen in der körperlichen Entwicklung kaum vor.
Die motorischen Fähigkeiten sind nun voll ausgeprägt – Ihr Kind kann Radfahren, Schwimmen und hat einen starken Bewegungsdrang, den Sie unbedingt fördern und erhalten sollten. Eine enorme Weiterentwicklung hat zu diesem Zeitpunkt auch das Gedächtnis erfahren: Ihr Kind kann sich an vieles erinnern, Begebenheiten in der Zukunft abschätzen und sich darauf freuen. Halten Sie Ihre Versprechen unbedingt ein, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren, denn es wird an Gesagtem nun stärker festhalten, als noch im Kleinkindalter.
Mit dem Eintritt in die Schule sind alle geistigen Fähigkeiten vorhanden, die als Grundlage für das weitere Lernen dienen, so z.B. die Sprachfähigkeit und das logische Denken. Auch die Konzentrationsfähigkeit hat sich nun bereits stark ausgebildet, so dass die Schüler der Unterrichtsstunde folgen können. Natürlich müssen all diese Eigenschaften weiterhin gefördert und weiterentwickelt werden – dies ist ein langsamer Prozess.

Ihr Kind entwickelt nun ein realistisches Weltbild, es möchte Dinge verstehen und selbst erklären können. Sie werden feststellen, dass es Ihre Autorität nicht immer ohne weiteres anerkennt, sie manchmal sogar in Frage stellt. Es hat erkannt, dass auch Sie nur ein Mensch sind, der ab und zu Fehler macht. In diesem Fall möchte es gern Grenzen austesten, die Sie ihm unbedingt setzen sollten. Reaktionen auf sein Verhalten sollten jedoch immer angemessen zur Handlung sein.
Nach und nach werden einige Wesenszüge ausgeprägter und Sie bemerken, dass Ihr Nachwuchs seinen Weg immer selbstständiger bestimmt. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Erwachsenwerden, der mit der nun folgenden Pubertät seinen Höhepunkt erreicht.

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