Hände halten frisch geerntete Kartoffeln

Kartoffelprodukte: fix und fettig?

Kalorienarm, aber vitaminreich - die Kartoffel ist gesund. Aber wie sieht das mit Fertigprodukten wie Pommes & Co. aus? Denn statt frischer Kartoffeln kommen in Deutschland immer mehr vorgefertigte Produkte auf den Tisch. Seien es Pommes Frites und Püree, Knödel und Kroketten oder Kartoffelchips. Zwar sorgen die vielfältigen Kartoffelvarianten aus dem Kühlregal oder der Tiefkühltruhe für Abwechslung auf dem Teller und sind im Handumdrehen zubereitet. In punkto gesunder Ernährung können sie jedoch mit der naturbelassenen Kartoffel kaum mithalten: Sie enthalten meist zuviel Fett und Salz.

Die Hauptbestandteile der Kartoffel sind Wasser und Stärke – so genannte langkettige Kohlenhydrate, die vom Körper langsam abgebaut werden und anhaltend sättigen. Und dabei ist die köstliche Knolle äußerst kalorienarm. Der Fettgehalt tendiert gegen Null (0,1 Prozent). Dafür liefern Kartoffeln hochwertiges Eiweiß, viel Vitamin C, das Konzentrations- und Leistungsfähigkeit fördert, Abwehrkräfte stärkt. Außerdem enthalten sie die Vitamine B1, B2 und B6 – wichtig für Nerven, Haut und Fingernägel – und reichlich Mineralstoffe wie Kalium (wirkt entwässernd), Magnesium (hilft beim Stressabbau) und Eisen (unentbehrlich zur Blutbildung). Trotz ihres hohen Gehalts an Kohlenhydraten sind Kartoffeln auch für Diabetiker nicht generell tabu. Kartoffelfertigprodukte wie Instantpüree treiben allerdings den Blutzucker schnell in die Höhe.

Kartoffeln enthalten so gut wie kein Fett. Leider gilt das nicht für all die Köstlichkeiten, die aus ihnen zubereitet werden. Insbesondere vorfrittierte Produkte wie Pommes, Rösti oder Kroketten kommen nach nochmaligem Frittieren oder Braten auf stolze 15 Prozent Fettanteil.
Aus noch mehr Fett, nämlich 30 bis 40 Prozent, bestehen Kartoffelchips; in 100 Gramm stecken 565 Kalorien - das ist so viel wie ein leichtes Mittagessen. Außerdem sind die Snacks meist stark gesalzen: Eine kleine Tüte Chips deckt den Kochsalzbedarf eines Erwachsenen für zwei Tage.

Hin und wieder möchten Sie sich doch guten Gewissens und bequem eine schnelle Mahlzeit gönnen und auf ein Kartoffel-Fertigprodukt zurückgreifen. Das sollten Sie dabei beachten:

  • Bevorzugen Sie Erzeugnisse mit möglichst niedrigem Fettgehalt: Kartoffelflocken zur Zubereitung von Püree oder Knödeln sind beispielsweise relativ fettarm. Auch Frischprodukte wie fertiger Reibekuchenteig enthalten nicht viel Fett. Vorgegarte Gratins und vorfrittierte Tiefkühlware sind dagegen fettreich. Lassen Sie die Friteuse - so oft es geht - kalt und bereiten Sie TK-Kartoffelprodukte wie Kroketten oder Pommes Frites im Backofen zu. Das erspart weitere Fettzugabe.
     
  • Achten Sie bei Kartoffel-Tiefkühlprodukten auf unbeschädigte Verpackungen ohne sichtbare Eisbildung. Unterbrechen Sie die Kühlkette beim Transport möglichst nicht. Einmal aufgetaute Ware nicht wieder einfrieren.
     
  • Kartoffelfrischprodukte müssen schnell verbraucht werden, wenn die Packung angebrochen ist.

Aber wenn es schnell gehen soll, müssen es nicht immer Fertigprodukte sein. Probieren Sie doch mal selbst zubereitete Alternativen zu Pommes & Co. aus, die nicht fade schmecken und trotzdem fix auf dem Tisch sind:

  • Backofenkartoffeln
    ungeschälte Kartoffeln waschen und halbieren, die Schnittfläche leicht mit Öl bepinseln und mit grobem Salz, evtl. auch mit Kümmel oder Rosmarin bestreuen. Auf ein Backblech setzen und ca. 30 Minuten garen.
     
  • Pikante Kartoffelspalten:
    Kartoffeln waschen, schälen und der Länge nach achteln. In einer Schüssel 2 EL Pflanzenöl mit 1 EL Semmelbrösel und etwas Chilipulver verrühren. Die Kartoffelspalten darin wälzen, auf ein Backblech geben und ca. 20 Minuten brutzeln lassen, bis sie goldgelb sind.
     
  • Folienkartoffeln
    große mehlig kochende Kartoffeln in Alufolie einschlagen und im Backofen oder auf dem Grill garen. Dazu schmeckt Kräuterquark.
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