In einem Lager arbeitender Mann trägt etwas schweres auf der Schulter

Schweres Heben und Tragen im Beruf

Rückenleiden zählen zu den Volkskrankheiten schlechthin: Zahlreiche Menschen jeder Altersgruppe klagen über diese Beschwerden. Neben ungenügender oder eintöniger Bewegung sowie Übergewicht, zählt auch das Heben schwerer Lasten zu den Risikofaktoren. In einigen Berufen, wie zum Beispiel dem Handwerk oder der Pflege, ist dies jedoch unvermeidbar. Einige einfache Handlungsweisen können jedoch helfen, Schmerzen und Schädigungen zu verhindern.

Schweres Heben gehört für viele Menschen zu ihrem alltäglichen Berufsleben und ist Normalität. Auch wenn Lasten eigentlich zu schwer sind, werden sie mitunter "nur mal schnell" angehoben oder allein getragen. Dies kann auf Dauer schwerwiegende Folgen haben: Durch die dauerhafte Belastung kann es zu einem Bandscheibenvorfall oder zu Ischias-Beschwerden kommen. Schon ein einmaliges "Verheben" reicht aus, um beispielswiese einen Hexenschuss zu erleiden.

Viele Menschen machen den Fehler, aus dem Rücken heraus zu heben. Dabei machen sie ein Hohlkreuz und belasten den Rückenmuskel stark. Besser ist es, mit geradem Rücken in die Hocke zu gehen. Stellen Sie sich dafür nah und frontal zum Gegenstand auf, während Sie die Füße schulterbreit und parallel zueinander stellen. Spannen Sie beim Heben Bauch-, Po- und Oberschenkelmuskulatur an. Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, Gewichte nicht ruckartig, sondern gleichmäßig anzuheben.
Beim Tragen von Lasten ist es wichtig, diese möglichst gleichmäßig auf beide Arme zu verteilen. Bei einseitiger Belastung verbiegt sich die Wirbelsäule, was der Rückengesundheit auf Dauer schadet. Transportieren Sie Gegenstände möglichst nah am Körper und gehen Sie dabei leicht in die Knie. Der Rücken sollte stets gerade gehalten werden.

Wer in seinem Beruf schwer heben oder tragen muss, für den gilt die so genannte Lastenhandhabungsverordnung. In ihr werden empfohlene Maßnahmen aufgezeigt, um gesundheitliche Schäden durch die körperliche Arbeit zu verhindern. So sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung ihres Betriebes durchzuführen und die Mitarbeiter im Umgang mit der tragenden Tätigkeit zu schulen.
Generell sollten sich Frauen bei gelegentlichen Heben nicht mehr als 15 kg zumuten und Männer – abhängig vom Lebensalter – eine Last von 35 bis 45 kg nicht überschreiten. Bei häufigem Heben sind es bei Frauen nur noch 10 kg, für Männern zwischen 20 und 25 kg. Schwangere Mitarbeiterinnen dürfen auch auf der Arbeit nicht schwer heben.

Sie müssen nicht alles allein schaffen! Wenn etwas zu schwer für Sie ist oder Sie sogar Gefahr laufen, durch das Heben gesundheitliche Schäden davonzutragen, sollten Sie sich unbedingt Unterstützung von Kollegen holen. Nutzen Sie außerdem zur Verfügung gestellte Hilfsmittel wie Transportwagen oder Tragegurte. Wichtig ist, Ihre Rückenmuskulatur zu stärken, um die tägliche Arbeit bewältigen zu können. Nehmen Sie sich Zeit für gezielte Übungen und unterstützen Sie so Ihren Stützapparat. Einige Anregungen dazu sowie weitere Informationen erhalten Sie auch in unserer Broschüre "Gesunder Rücken".

Bewusst leben: Gesunder Rücken

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