Frau am Büroarbeitsplatz hat Rückenschmerzen

Sitzen und Stehen – Die häufigsten Haltungsfehler

Bauch rein, Brust raus, Kinn nach oben – solche Tipps hörte man damals wie heute. Wer achtet schon permanent auf seine Körperhaltung? Doch etwas mehr Achtsamkeit lohnt sich: Zu häufig verfallen wir in ungesunde Haltungsmuster, die schließlich zur Gewohnheit werden und Beschwerden bereiten. Wie Sie diese besonders im Sitzen und Stehen vermeiden, erfahren Sie von uns.

Häufig wird in Beruf und Freizeit bei bestimmten Beschäftigungen für lange Zeit dieselbe Position im Sitzen oder Stehen eingenommen. Schnell kommt es dabei zu Fehlern in der Haltung, da die entsprechende Körperspannung fehlt. Während Fehlhaltungen zumeist auf Erkrankungen, Unfällen bzw. Verletzungen sowie angeborenen Abweichungen im Knochenapparat zurückzuführen sind, werden Haltungsfehler vom Betroffenen selbst verursacht. Wird der Körper stets in eine falsche Haltung gebracht, verinnerlicht er diese und bewegt sich schließlich unbewusst in die ungesunde Position.
Weder eine auf Bequemlichkeit ausgerichtete, noch eine stetig angespannte Haltung tun den Muskeln und Knochen auf Dauer gut. Die Folge von ständigen Haltungsfehlern können chronische Schmerzen in Rücken, Muskulatur und Kopf sowie Taubheitsgefühle bis hin zu Schäden an der Wirbelsäule sein. Ein Hohlkreuz, ein Rundrücken oder auch die seitliche Biegung der Wirbelsäule, Skoliose genannt, sind dauerhafte Haltungsschäden, die sich durch Fehlhaltungen entwickeln können.

Neben einer falschen Körperstellung begünstigen noch andere Faktoren die Entstehung von Haltungsfehlern. So sorgt ein Mangel an Muskulatur dafür, dass nicht genug Spannung aufgebaut wird und eine gesunde Position nicht gehalten werden kann. Übergewicht belastet Wirbelsäule, Bandscheiben sowie das gesamte Skelett und sorgt dafür, dass der Körper zusätzlich instabiler wird.
Eine weitere Ursache liegt im natürlichen Alterungsprozess des Körpers. Bereits in den Dreißigern werden die Bandscheiben dünner und verlieren an Elastizität. Im fortgeschrittenen Alter sorgt Osteoporose, also Knochenschwund, häufig für weniger Stabilität im Knochengerüst, so dass sich Haltungsfehler entwickeln.

Sitzen

  • Die häufigsten Fehler
    Eine angespannte Haltung sorgt dafür, dass Ihre Muskeln verkrampfen. Ebenso verhält es sich, wenn Sie für eine lange Zeit in einer gleichbleibenden Position verharren. Dies führt zu einer Fehlhaltung des Körpers. Auch das "Einsacken" auf dem Stuhl, bei dem die Schultern nach vorn fallen und der Rücken stark gekrümmt wird, ist eine oft beobachtete Haltung. Dabei wird die Wirbelsäule aber stark verformt. Das Beugen des Kopfes, entweder nach unten oder zur Seite, führt auf Dauer zu Schmerzen aufgrund der fehlerhaften Haltung.
  • So machen Sie es besser
    Sitzen Sie aufrecht aber nicht verkrampft und achten Sie verstärkt darauf, während des Sitzens nicht in sich zusammenzusinken. Indem Sie beispielsweise am Arbeitsplatz Ihren Bildschirm und Schreibtisch optimal ausrichten, vermeiden sich ein unnötiges Beugen und Drehen des Kopfes. Wechseln Sie außerdem immer wieder Ihre Position, das dynamische Sitzen sorgt für eine natürliche Auslastung des Skelettapparates und entlastet die verschiedenen Bereiche abwechselnd.

Stehen

  • Die häufigsten Fehler
    Beim dauerhaften Stehen am Arbeitsplatz oder auch bei Freizeitaktivitäten wie Heimwerken sacken die Schultern schnell herunter. Werden die Beine zu stark durchgedrückt, entsteht außerdem eine fehlerhafte Haltung in Form eines Hohlkreuzes. Beim vornübergebeugten Arbeiten verfallen Sie schnell in eine gegenteilige Position, indem Sie einen Rundrücken machen. Beide Haltungen können auf Dauer Schäden hervorrufen.
  • So machen Sie es besser
    Halten Sie die Körperspannung, aber versuchen Sie trotzdem eine lockere Position einzunehmen. Halten Sie die Schultern gerade und stützen Sie sich immer wieder ein wenig auf, um den Oberkörper zu entlasten. Die Beine belasten Sie am besten abwechselnd, im Optimalfall stellen Sie das unbelastete Bein außerdem leicht erhöht. Ebenso wie beim Sitzen sollten Sie Ihre Position immer wieder ein wenig verändern und die Höhe Ihrer Arbeitsfläche an Ihre Körpergröße anpassen.

Unabhängig von der richtigen Haltung können Sie noch mehr für Ihren Körper tun, um ihn zu unterstützen. Stärken Sie Ihre Rücken- und Bauchmuskulatur, um Haltungsfehler auszugleichen und die Körperspannung aufzubauen. Machen Sie während des Sitzens und Stehens immer wieder Lockerungsübungen und richten Sie Ihren Körper bewusst auf. Auch kurzes Aufstehen und Herumlaufen bringt Abwechslung in die Bewegungsabläufe und beugt einer starren, verkrampften Haltung vor.

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