Sporternährung

Schockgefrostetes Gemüse und Obst

Lebensmittelmythen aufgeklärt

Frisch gilt oft als gleichbedeutend mit bester Qualität und optimaler Nährstoffversorgung. Tiefkühlprodukte haben dagegen noch immer ein Imageproblem. Ein genauer Blick zeigt: Viele Vorurteile stimmen so nicht. Im Folgenden ordnen wir die häufigsten Mythen ein - verständlich und mit praktischen Tipps für Ihren Alltag.

Teilweise richtig. Je länger Obst und Gemüse nach der Ernte transportiert oder gelagert werden, desto mehr hitze- und lichtempfindliche Vitamine (wie Vitamin C) gehen verloren. Tiefkühlware wird meist direkt nach der Ernte schockgefrostet - also sehr schnell auf circa -18 °C heruntergekühlt. Dadurch bleiben Vitamine, Farbe und Aroma gut erhalten. Spinat, Erbsen oder Beeren aus der Tiefkühltruhe können nach längerer Lagerzeit im Handel sogar nährstoffreicher sein als "frische" Ware.

Praxis-Tipp: ​​​​​Kaufen Sie frisch am besten regional und saisonal - und verbrauchen Sie es zeitnah. Greifen Sie bei empfindlichen Sorten (z. B. Beeren) gern zur Tiefkühlvariante, wenn die frische Alternative lange Wege hinter sich hat.

Falsch. Das Einfrieren selbst ist die Konservierungsmethode. Bei -18 °C ruht das Wachstum von Mikroorganismen nahezu vollständig. Naturbelassene TK-Produkte kommen daher meist ohne zusätzliche Konservierungsstoffe aus - die Zutatenliste sollte nur das Lebensmittel selbst enthalten.

Praxis-Tipp: Prüfen Sie die Zutatenliste: "100 % Brokkoli" ist ein gutes Zeichen. Gewürzte oder panierte Produkte enthalten häufiger Zusatzstoffe.

Grundsätzlich stimmt das: Aufgetaute Lebensmittel sollten nicht einfach roh wieder eingefroren werden. Beim Auftauen können sich Keime vermehren - besonders, wenn das Produkt nicht durchgehend gekühlt wurde. Sicher ist: erst vollständig durcherhitzen (z. B. kochen, braten, backen), dann zeitnah abkühlen lassen und portionsweise wieder einfrieren. Beachten Sie: Die Qualität (Textur, Saftigkeit) kann nach dem zweiten Einfrieren leiden. Für empfindliche Produkte wie rohes Geflügel oder Fisch empfiehlt es sich, auf erneutes Einfrieren zu verzichten.

Praxis-Tipp: Immer im Kühlschrank auftauen, zügig zubereiten, Reste nach dem Abkühlen gut verpackt portionsweise einfrieren.

Nicht zwingend. Durch Schockfrosten bleiben Aroma, Farbe und Struktur oft überraschend gut erhalten. Bei vielen Gemüsesorten ist der Unterschied nach dem Garen minimal. Sehr wasserreiche Lebensmittel wie Gurken oder Tomaten eignen sich weniger zum Einfrieren - frisch sind sie hier im Vorteil.

Praxis-Tipp: Dünsten oder dämpfen Sie TK-Gemüse schonend statt es in viel Wasser zu kochen.  Würzen Sie nach dem Garen - so bleiben Aromen klar und kräftig.

Kommt darauf an. Das Einfrieren benötigt Energie, kann aber Lebensmittelverschwendung deutlich reduzieren. Wenn dadurch weniger Produkte entsorgt werden, kann die Ökobilanz positiv sein - besonders außerhalb der Saison.

Praxis-Tipp: Frieren Sie in Portionen ein, beschriften Sie Datum und Inhalt, und nutzen Sie zuerst ältere Bestände (First in, first out). Halten Sie die Tiefkühltruhe gut gefüllt und bei -18 °C - das spart Energie und schützt die Qualität.

Frisch und tiefgekühlt haben beide klare Stärken. Regionales, saisonales Frischgemüse punktet beim Geschmack - Tiefkühlware überzeugt oft beim Nährstofferhalt, bei Haltbarkeit und bei der Planung des Alltags. Wer bewusst auswählt und hygienisch arbeitet, profitiert von beiden Welten.