Weihnachtsgewürze

Medizin aus der weihnachtlichen Gewürzapotheke
In der Vorweihnachtszeit zieht ein köstlicher Duft durch das Haus: Gewürze, die sonst ein Schattendasein führen, haben nun ihren großen Auftritt. Sie geben Plätzchen und Kuchen ein besonderes Aroma und sind auch gut für die Gesundheit.
Der wunderbare Duft der Weihnachtsgewürze stammt aus ihren ätherischen Ölen. Schon im Mittelalter war bekannt, dass sie eine besondere Wirkung auf Körper und Seele haben. So wusste Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert über Muskatnuss, Zimt und Nelken: „Das dämpft die Bitterkeit des Herzens und des Sinnes, es macht den Geist fröhlich.“ Und Zimt, Anis, Sternanis oder Kardamom fanden in den Klosterküchen reichlich Verwendung, um fette Speisen besser zu verdauen, Völlegefühl zu verhindern oder Blähungen zu lindern. Auch heute noch kann man die Wirkung der Weihnachtsgewürze nutzen!
- Zimt hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen, wirkt appetitanregend und fördert die Verdauung. Einen Teelöffel zerkleinerte Zimtrinde mit 150 ml heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen. Zur Appetitanregung zwei- bis dreimal täglich eine halbe Stunde vor, bei Verdauungsbeschwerden nach dem Essen eine Tasse trinken. Dabei Ceylon-Zimt bevorzugen, da dieser so gut wie kein Cumarin enthält, das Leberschäden hervorrufen kann.
- Nelken wirken betäubend und schmerzstillend, entspannen Magen und Darm, fördern die Verdauung und wirken gegen Blähungen. Bei Zahnschmerzen eine ganze Gewürznelke gut kauen. Für eine bessere Verdauung vier Nelken mit 250 ml siedendem Wasser überbrühen, 20 Minuten ziehen lassen. Vor den Mahlzeiten zweimal täglich trinken.
- Koriander wirkt entkrampfend bei Magenschmerzen. Dazu einen Teelöffel gemahlene Koriandersamen mit kochendem Wasser übergießen, zehn bis fünfzehn Minuten ziehen lassen. In kleinen Schlucken trinken.
- Kardamom hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen und steigert die Magensaft- und Gallensekretion. Bei Verdauungsbeschwerden zwei Teelöffel Kardamomkapseln anstoßen, mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Zu den Mahlzeiten trinken.
- Anis ist krampf- und schleimlösend. Einen halben Teelöffel getrocknete Anisfrüchte zerstoßen, mit 150 ml kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten ziehen lassen. Bei Husten morgens und abends eine Tasse einnehmen, bei Verdauungsbeschwerden mehrmals täglich einen Esslöffel.
- Ingwer unterdrückt Übelkeit und Erbrechen, wirkt entzündungs- hemmend und fördert die Verdauung. Bei Reisekrankheit eine halbe Stunde vor Reiseantritt 0,5 g gepulverte Ingwerwurzel (aus der Apotheke) mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Oder kleine Scheiben der rohen Wurzel kauen.
Muskatnuss enthält bestimmte organische Verbindungen, welche die Nerven beruhigen und einen entspannten Schlaf fördern. Auch für Magen und Verdauung ist das Gewürz eine Wohltat. Jedoch sollte sie aufgrund ihrer berauschenden Wirkung in Maßen genossen werden.
Vanille wirkt nicht nur desinfizierend und entzündungshemmend, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Außerdem beugt ihr Geruch Heißhunger vor.