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Kurzinterviews

Gesundheitsexperten beantworten Fragen zu aktuellen Themen

04/2025 – Gesunde Osterfreuden

So genießen wir das Fest ohne Reue – Alternativen für Naschkatzen zum Fest rund ums Ei

Schokohasen, Gummibärchen und Bonbons – Osterzeit ist Naschzeit. Neben bunten Eiern landet auch oft viel Zuckerhaltiges in den Nestern. Dabei gibt es gesunde Alternativen, die genauso lecker sind. Gunnar Mollenhauer von der IKK gesund plus, kennt sie und weiß, worauf es Ostern noch ankommt.

Was sollte der gesundheitsbewusste Osterhase ins Nest legen?
Gunnar Mollenhauer: Etwas Süßes im Osternest muss nicht immer zuckerhaltig sein. Nüsse und Trockenfrüchte, frisches Obst oder zuckerfreie Nussriegel sind gesunde Alternativen. Wer nicht komplett auf Schokolade verzichten möchte, sollte zur Zartbitter-Variante greifen. Dunkle Schokolade stillt schneller den Süßhunger. Und je höher der Kakaoanteil, desto weniger Zucker steckt drin.

Und was gehört auf die festliche Tafel?
Gunnar Mollenhauer: Ein Osterlamm ohne verarbeiteten Zucker ist eine köstliche und zahnfreundliche Variante für die Kaffeetafel – genau wie ein Kuchen aus geraspelten Möhren. Anstelle von Osterkranz und Osterzopf lassen sich Hefe-Häschen servieren, die mit Dinkelvollkornmehl und ohne Zucker gebacken werden.

Ostern dreht sich rund ums Ei. Wie viele können wir bedenkenlos essen?
Gunnar Mollenhauer: Eier sind gesünder als oft angenommen. Sie liefern wertvolle Vitalstoffe, sättigen gut und enthalten je nach Größe nur etwa 70 bis 90 Kilokalorien. Für gesunde Menschen gilt ein Richtwert von drei bis vier Eiern pro Woche. Entscheidend ist aber nicht nur die Anzahl der Eier. Wer sich ausgewogen ernährt, kann Ostereier ohne schlechtes Gewissen genießen.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

07.04.2025

Interview-Rückblick

So gelingt der Einstieg in den Ausdauersport – Fachmann gibt Tipps für Anfänger

Der Frühling lädt nach draußen ein – für viele die perfekte Zeit, mit dem Joggen zu beginnen. Doch oft scheitert der Plan an mangelnder Fitness. Dabei kann der Übergang vom Spazierengehen zum Joggen ganz einfach sein. Wie ein sanfter Einstieg in den Ausdauersport gelingt, erklärt Diplom-Sportlehrer Zbigniew Wosz im Auftrag der IKK gesund plus.

Wie steige ich als Anfänger am besten ins Joggen ein?
Zbigniew Wosz: Wer neu im Ausdauersport ist, sollte seinen Körper langsam heranführen – am besten mit Walking. Das zügige Gehen fordert den Kreislauf, besonders wenn die Arme aktiv mitgenommen werden. Mit regel-mäßigem Training können selbst Unsportliche bald eine Stunde am Stück walken. Optimal sind zwei bis drei Einheiten pro Woche mit steigender Dauer von 15 Minuten bis zu einer Stunde.

Wie funktioniert der Übergang zum Joggen?
Zbigniew Wosz: Nach acht Wochen Walking lässt sich eine solide Ausdauer-Basis fürs Laufen aufbauen. Anfangs helfen Gehpausen, um sich langsam ans Joggen zu gewöhnen. Joggen nimmt nicht mehr Zeit in Anspruch als Walken, kann aber anfangs anstrengender sein und die Herzfrequenz erhöht sich. Die optimale Herzfrequenz liegt zwischen 105 und 145 und sollte immer wieder kontrolliert werden.

Warum ist Joggen gesund?
Zbigniew Wosz: Die Menge der verbrannten Kalorien beim Joggen hängt von mehreren individuellen Faktoren ab, jedoch zählt es zu den effektivsten sportlichen Aktivitäten. Laufen verbessert nicht bloß die Kalorienbilanz. Es steigert auch den Stoffwechsel, fördert die Herzgesundheit und stärkt die Muskeln. Wer regelmäßig läuft, hat außerdem im Allgemeinen eine höhere Lebenserwartung.

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Foto von Zbigniew Wosz

05.03.2025

Am Aschermittwoch beginnt die Zeit des Verzichts – worauf wir achten sollten

Am 5. März beginnt die 40-tägige Fastenzeit – für Christen eine Zeit der Besinnung, für viele aber auch eine Gelegenheit, Fettpolster schmelzen zu lassen. Kurzzeit- und Intervallfasten liegen ohnehin voll im Trend. Doch wie effektiv ist Fasten wirklich? Gunnar Mollenhauer von der IKK gesund plus erklärt, worauf es ankommt.

Was bringt uns Fasten?
Gunnar Mollenhauer: Fasten bedeutet, bewusst den Alltag zu durchbrechen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Der Verzicht auf Lebensmittel kann positive Prozesse im Körper anstoßen, wie die Erneuerung von Zellen. Und ja, man nimmt dabei auch ab.

Worauf sollten wir achten?
Gunnar Mollenhauer: Vor dem Fasten sollte man sich gut informieren und im Zweifel den Arzt konsultieren. Es gibt viele Fastenarten. Eine der bekanntesten ist das klassische Heilfasten. Wichtig: Das ist keine Nulldiät! Man sollte weiterhin Kalorien, Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen. Eine Grundregel lautet: viel trinken – Wasser, Tee oder Brühe eignen sich besonders gut.

Wie lässt sich Fasten am besten zum Abnehmen nutzen?
Gunnar Mollenhauer: Wer abnehmen will, fährt mit Intervallfasten am besten. Dabei wird nur stunden- oder tageweise verzichtet, was vor allem den gefürchteten Jojo-Effekt verhindert. Besonders beliebt ist das 16:8-Modell: In einem 24-Stunden-Zeitraum darf man acht Stunden lang essen, die restlichen 16 Stunden fastet man.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

04.02.2025

Stark bleiben, wenn die Motivation schwindet

Mehr Sport machen, nicht mehr rauchen, gesünder ernähren. Die Vors-ätze fürs neue Jahr sind schnell gemacht. Häufig werden sie aber schon in den ersten Wochen wieder über Bord geworfen. Wie gelingt es, die Pläne umzusetzen? Gunnar Mollenhauer von der IKK gesund plus kennt Tipps.

Wie sollte man herangehen?
Gunnar Mollenhauer: Es ist wichtig, sich realistische und konkrete Ziele zu setzen. "Montags nach der Arbeit 30 Minuten joggen" ist besser als "mehr Sport machen". Es hilft auch, Gleichgesinnte dazu zu holen. Motivieren Sie Ihren Kollegen oder suchen Sie sich eine Gruppe!

Was hilft noch, stark zu bleiben?
Gunnar Mollenhauer: Kleine Schritte sind besser als große Sprünge. Täglich 10 Minuten spazieren gehen ist ein guter Anfang. Neue Gewohnheiten lassen sich zudem gut mit alten Routinen verknüpfen. Wenn man etwa morgens zum Kaffee ein Glas Wasser trinkt.

Und wenn die Motivation trotzdem nachlässt?
Gunnar Mollenhauer: Dann ist das normal. Am besten dokumentiert man seine Fortschritte, feiert kleine Erfolge, holt die Familie mit ins Boot. Wichtig ist, dass man sich Rückschläge verzeiht und weitermacht.

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02.01.2025

Gebäck und Glühwein gibt’s auch als gesunde Alternativen

Weihnachtszeit ist Genusszeit. Glühwein und Plätzchen gehören für die meisten von uns einfach dazu. Gesund sind die kulinarischen Advent-Klassiker allerdings nicht. Gunnar Mollenhauer von der IKK gesund plus weiß, wie es sich gesünder schlemmen lässt.

Plätzchen stehen ganz oben auf der Genuss-Skala. Darauf zu verzichten, wäre für viele von uns wirklich schwierig.
Gunnar Mollenhauer: Man muss nicht gleich darauf verzichten, um gesünder durch die Weihnachtszeit zu kommen. Aber man könnte sie anders backen. Plätzchen werden nährstoffreicher, wenn man einen Teil des Weißmehls durch Vollkorn- oder Hafermehl ersetzt. Am besten reduziert man noch mindestens 20 Prozent des Zuckers. Der Geschmack ändert sich kaum, der Gehalt schon.

Und wie kann ich den Glühwein gesünder machen?
Gunnar Mollenhauer: So richtig gesund ist Glühwein nie, weil er viel Zucker und Alkohol enthält. Pro Becher kommen da schnell 250 Kalorien zusammen – fast so viele, wie in einer halben Tafel Schokolade stecken. Mein Tipp: Am besten eine selbstgemachte Variante von Glühwein, Punsch und Co. genießen. So kann man die Zuckermenge reduzieren, mehr Saft als Wein untermischen und frische Gewürze dazugeben.

Was ist noch gut zu wissen für die Schlemmersaison?
Gunnar Mollenhauer: Zu Weihnachten gehören auch Gewürze wie Zimt, Kardamom oder Nelken. Sie alle fördern unsere Gesundheit, das kann man nutzen. So hilft Zimt, den Heißhunger auf Süßes zu reduzieren. Echte Vanille setzt Glückshormone frei, Kardamom hilft der Verdauung, und Gewürznelken haben entzündungshemmende Eigenschaften.

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02.12.2024

Nicht erst das Rezept einreichen, wenn die Packung leer ist

Fiebersäfte, Antibiotika, Kochsalzlösung: Aktuell sind Hunderte Arzneien knapp. In der Apotheke hört man jetzt häufiger: "Nicht lieferbar". Was können wir selbst in Zeiten von Lieferengpässen tun? Gunnar Mollenhauer, Sprecher der IKK gesund plus, hat einige Tipps.

Was raten Sie für den Gang in die Apotheke?
Gunnar Mollenhauer: In diesen Zeiten ist es ratsam, Rezepte früh in die Apotheke zu bringen und beim Arzt rechtzeitig ein Folgerezept anzufordern. Wer regelmäßig Medikamente gegen chronische Krankheiten braucht, sollte das Rezept nicht erst einreichen, wenn die Packung leer ist. Nur dann haben die Apotheken Zeit, um das Mittel zu besorgen. Nicht zuletzt sollte die eigene Hausapotheke stets mit den gängigsten Arzneimitteln bestückt sein.

Was ist zu tun, wenn mein Mittel nicht zu haben ist?
Gunnar Mollenhauer: Ist das verschriebene Medikament nicht lieferbar, kann es oft durch ein Präparat eines anderen Herstellers ersetzt werden. Bei den Alternativen muss aber sichergestellt sein, dass die Wirkstoffe und Dosierung gleich sind.

Welche Rolle spielen die guten alten Hausmittel?
Gunnar Mollenhauer: Hausmittel können eine gute Unterstützung bei leichten Beschwerden wie Erkältungen oder Verdauungsproblemen sein. Wer erkältet ist, kann ein Dampfbad machen oder Ingwer mit heißer Zitrone trinken. Bei Ohrenschmerzen hilft ein Zwiebelsäckchen, bei Fieber ein Wadenwickel. Bei Blähungen und Völlegefühl unterstützen Kümmel, Fenchel und Anis. Bei ernsten Erkrankungen können Hausmittel jedoch keine Medikamente ersetzen. In diesem Fall muss man den Arzt aufsuchen.

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04.11.2024

Warum das Sonnenvitamin unverzichtbar ist und wir Mangel vermeiden sollten

Die Tage werden kürzer und dunkler. Was im Sommer schnell gemacht ist, wird spätestens ab Oktober schwierig: Wir müssen Sonne und Tageslicht tanken, um unseren täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken. Was dieses Sonnenvitamin genau mit uns macht, und wie wir uns damit versorgen können, weiß Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Warum ist Vitamin D für uns so wichtig?
Gunnar Mollenhauer: Es schützt unseren Knochenbau, senkt den Blutdruck und das Diabetesrisiko. Vitamin D ist auch für unser Immunsystem unverzichtbar. Es ist das einzige Vitamin, das unser Körper selbst herstellen kann. Er speichert es im Muskel- und Fettgewebe. Das funktioniert aber nur, wenn unsere Haut ausreichend die Sonne sieht. Im Herbst und Winter bekommen wir oft zu wenig davon. Wenn unsere Speicher leer sind, entsteht ein Mangel.

Was passiert bei einem Mangel mit uns?
Gunnar Mollenhauer: Vitamin D beeinflusst unser Immun- und Hormonsystem, die Psyche und den Stoffwechsel. Ein Mangel kann Müdigkeit und Erkältungssymptome erzeugen, die Stimmung trüben und über Jahre sogar chronische Krankheiten hervorrufen.

Was können wir dagegen tun?
Gunnar Mollenhauer: Wenn es irgendwie geht, sollte man täglich mindestens 15 Minuten unter freiem Himmel unterwegs sein und Tageslicht auftanken. Auch einige Lebensmittel sind wichtige Vitamin-D-Lieferanten. Fetter Fisch, Leber, Eigelb, Käse und Butter enthalten unter anderem das Sonnenvitamin. Wichtig ist auch: Um falsche Dosierungen zu vermeiden, sollte niemand einfach zu Nahrungsergänzungsmitteln oder Tabletten greifen. Dafür muss man seinen Vitamin D-Spiegel kennen und vorher einen Arzt fragen.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

01.10.2024

Hormone, Biorhythmus und Tagesplanung spielen eine Rolle

Morgenmuffel, Frühaufsteher oder Nachteule: Jeder Mensch hat einen anderen Biorhythmus. Was heißt das für die Sportplanung? Wie tickt unser Körper? Wann ist Bewegung am effektivsten? Dr. Olaf Haase, Referent für Gesundheitsmanagement der IKK gesund plus, erklärt, wann wir locker und effektiv trainieren.

Welche Tageszeit eignet sich am besten für Sporteinheiten?
Dr. Olaf Haase: Das lässt sich pauschal kaum sagen. Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus, und den sollte man bei der Trainingsplanung unbedingt einbeziehen. Wer morgens nach der Laufrunde oder dem Workout völlig fertig ist, sollte nicht so intensiv trainieren. Oder ausprobieren, ob eine andere Tageszeit besser für den Körper ist. Viele Menschen trainieren abends besser.

Welche Lebensmittel könnten das konkret sein? Packen Sie uns bitte eine Brotdose!
Dr. Olaf Haase: Für solche Ausdauersportler kann es gut sein, die Einheit vor dem Frühstück einzulegen, weil die Fettverbrennung dann sehr hoch ist. Wer früh aufsteht, kann schon vormittags gut Krafttraining machen. Die für den Muskelaufbau wichtigen Hormone befinden sich nämlich zu dieser Zeit bereits im Blut. Gegen ein Training nachmittags und in den frühen Abendstunden ist natürlich auch nichts einzuwenden. Wichtig ist vor allem, das Training mit Spaß durchzuziehen und sich schon bei der Planung keinen Stress zu machen.

Nicht immer werden die Brotdosen leer geputzt. Wie bringe ich mein Kind dazu, zu den gesunden Sachen zu greifen?
Dr. Olaf Haase: Ich rate vor allem davon ab, kurz vor dem Schlafengehen zu trainieren. Wer sich dann noch richtig auspowert, füllt seinen Körper mit den Hormonen Adrenalin und Cortisol was häufig das Einschlafen erschwert. Nach der letzten Trainingseinheit sollten mindestens anderthalb Stunden vergangen sein, bevor man ins Bett geht.

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03.09.2024

Zum Schulstart über die Pausenversorgung der Kinder nachdenken

Am 5. August beginnt in Sachsen-Anhalt das neue Schuljahr. Bücher und Hefte sind besorgt, die Schultüte gepackt. Aber wie sieht es mit der Brotdose aus? Was braucht der Nachwuchs in der Schule? Und wie können Eltern ihren Kindern langfristig eine gesunde Ernährung schmackhaft machen? Tipps dafür kommen von Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Was gehört in eine gesunde Brotdose?
Gunnar Mollenhauer: Es kommt auf die Mischung an. Kinder brauchen Sattmacher. Die kommen von komplexen Kohlenhydraten. Sie benötigen Geschmackgeber. Die steuern Proteine bei. Dazu noch ein bisschen Nervennahrung in Form von gesunden Fetten und natürlich Vitamine, also frisches Obst und Gemüse.

Welche Lebensmittel könnten das konkret sein? Packen Sie uns bitte eine Brotdose!
Gunnar Mollenhauer: Für die Sattmacher packe ich Vollkornbrot, Dinkel-Wraps oder Saaten-Brot hinein. Den Geschmack liefern Frischkäse, ein Gemüseaufstrich oder ein zuckerfreier Fruchtaufstrich. Dazu lege ich Obst-spieße, Beeren, Apfelstückchen und alles, was die Saison gerade bietet. Die Nervennahrung kommt in Form von Trockenobst, Müsliriegel oder Nüssen. Es gibt viele Möglichkeiten für den gesunden Mix. Das muss jeder für sich ausprobieren.

Nicht immer werden die Brotdosen leer geputzt. Wie bringe ich mein Kind dazu, zu den gesunden Sachen zu greifen?
Gunnar Mollenhauer: Es kann helfen, die Snacks mundgerecht und kreativ zuzubereiten. Auch immer mal Abwechslung in die Dose zu bringen, animiert das Kind die angebotenen Sachen zu essen. Und nicht vergessen: Das Auge isst mit. Es gibt praktische Brotdosen mit separierten Fächern. Auch kleine Picker, Gemüse- und Brotausstechformen können helfen, gute Laune ins Essen bringen.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

31.07.2024

Was wir am besten für das Essen unter freiem Himmel einpacken

Bei angenehmen Sommer-Temperaturen schmeckt es draußen einfach am besten. Was sich für ein gesundes Picknick eignet, wie alles auf dem Weg ins Grüne schön frisch bleibt und wo man die Decke ausbreiten sollte, sagt Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus

Was sollten wir für ein Picknick einpacken?
Gunnar Mollenhauer: Das Motto lautet: frisch, gesund, praktisch. Selbst- gemachte Salate gehören zur Grundausstattung. Am besten eignen sich Eisberg- und Römersalat oder Chicorée. Was immer geht, ist geschnittenes Gemüse. Früchte mit hohem Wasseranteil liefern neben Wasser und Tee zusätzliche Flüssigkeit. Obstspieße, Sandwiches oder Wraps mit fettarmer Hähnchenbrust, Kochschinken oder Räuchertofu sind geeignete Sattmacher. Statt Butter könnte Frischkäse, Guacamole, Senf oder Pesto die Basis sein. Perfekte Picknick-Snacks sind auch zuckerfreie Muffins – oder die herzhafte Variante mit Spinat und Feta.

Was ist beim Transport der Speisen zu beachten?
Gunnar Mollenhauer: Das A und O ist die Hygiene. Perfekt für den Transport sind thermoisolierte Kühltaschen. Gefrostete Kühlakkus halten die Speisen und Getränke frisch. Auf der sicheren Seite ist man mit auslaufsicheren, leichten Dosen und Flaschen, die immer wieder gut verschlossen werden können.

Woran sollten wir sonst noch denken?
Gunnar Mollenhauer: Ohne Decke kein Picknick. Sie sollte groß genug sein, damit man sich nicht „verrenken“ muss und wasserdicht, damit es von unten nicht nass wird. Ausgebreitet wird die Decke am besten in einer Kulisse, die uns entspannt. Ob in Parks, im Wald oder am See – es ist auch ratsam zu checken, dass die Zecken-Gefahr nicht zu hoch ist.

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03.07.2024

Was für einen Krankheitsfall wichtig ist und nicht im Reisegepäck fehlen darf

In Sachsen-Anhalt stehen die Sommerferien vor der Tür, und viele Familien packen bald ihre Koffer. Zwar denkt niemand gern daran, dass man im Urlaub krank werden kann, dennoch sollte jeder gut für den Fall der Fälle vorbereitet sein, rät Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Bin ich im Ausland krankenversichert?
Gunnar Mollenhauer: Auf der Rückseite jeder elektronischen Gesundheits-karte befindet sich die Europäische Krankenversichertenkarte – die so genannte EHIC. Wer diese bei Ärzten im europäischen Ausland vorzeigt, wird unkompliziert medizinisch versorgt.

Was ist mit Ländern, die nicht zur EU gehören?
Gunnar Mollenhauer: In den meisten europäischen Ländern sind medizinische Leistungen mit der Krankenversicherungskarte abgedeckt. Das gilt auch für das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, die nicht zur EU gehören. Für einige Reisen, wie nach Bosnien-Herzegowina, in die Türkei und nach Tunesien braucht man einen Auslandskrankenschein, der von der Krankenkasse ausgestellt wird. Ich empfehle, eine zusätzliche private Auslandskrankenversicherung zu nutzen, um Leistungen wie einen Transport in die Heimat oder durchaus übliche hohe Zuzahlungen abzusichern.

Was gehört noch ins Vorsorge-Gepäck?
Gunnar Mollenhauer: Es schadet keinesfalls den Impfpass mitzunehmen. Damit man sich bei weniger akuten Beschwerden selbst helfen kann, sollte die Reiseapotheke für die schnelle Hilfe bestückt sein. Zur Grundausstattung gehören neben Medikamenten, die man ständig braucht: ein Fieberthermometer, Schmerz- und Fiebermittel, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, antiseptische Brand- und Wundheilsalbe sowie Medizin gegen Sodbrennen, Pilzinfektionen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

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03.06.2024

Wie der Mai-Spaziergang zur spannenden Gesundheitstour wird

Spazierengehen ist gesund. Vielen Menschen ist das langsame Herumgehen allerdings zu langweilig. Das muss nicht sein, sagt Gunnar Mollenhauer. Der Pressesprecher der IKK gesund plus gibt mit Blick auf die freien Tage an Himmelfahrt und Pfingsten Tipps, wie der Gang durchs Grüne unterhaltsam werden kann.

Warum sollten wir uns hin und wieder zu Spaziergängen aufmachen?
Gunnar Mollenhauer: Die Wirkung des regelmäßigen Spazierengehens sollte nicht unterschätzt werden. Gehen an der frischen Luft bringt uns in Schwung und steigert unseren Sauerstoffumsatz. Spaziergänge vertreiben Müdigkeit und Schlappheit, steigern unser mentales Wohlbefinden und sind gut fürs Immunsystem. Wir können uns dabei entspannen und bewegen uns gelenkschonend.

Gerade bei jüngeren Menschen gelten Spaziergänge dennoch eher als langweilig…
Gunnar Mollenhauer: Es liegt an jedem selbst, was er daraus macht. Man braucht nicht viel, um Touren aufzupeppen. So kann das Handy zum Natur-Navigator werden. Wer darauf achtet, wird jetzt im Mai ein vielstimmiges Vogelgezwitscher hören und viele Pflanzen sehen. Wer da singt und was da blüht, lässt sich mit Apps bestimmen. Die können größtenteils kostenfrei heruntergeladen werden und bieten viele Informationen. Wenn man auf diese Art spazieren geht, verfliegt die Langeweile schnell, und ganz nebenbei lernt man auch noch etwas.

Wohin sollten wir beim Mai-Spaziergang am besten unsere Schritte lenken?
Gunnar Mollenhauer: Wer die Möglichkeit hat, sollte am besten ins Grüne gehen. Wiesen, Felder oder auch der Park in der Stadt sind sehr gut geeignet. Einer der gesündesten Orte ist der Wald. Nicht umsonst sprechen wir vom "Waldbaden". Die frische Luft tut uns gut, und obendrein wird unser Parasympathikus, unser Ruhe-Nerv, aktiviert. Aber egal, wo wir uns auf diese Art bewegen, es gilt immer: Der Weg ist das Ziel.

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02.05.2024

Zwischen Risiko und Nutzen – Interview zur Legalisierung ab 1. April

Ab 1. April wird Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz entfernt, wo es als verbotene Substanz gelistet war. Dann dürfen unter anderem alle ab 18 Jahre 25g "Gras" zum Eigenkonsum mit sich zu führen. Was sagen Gesundheitsexperten zur Cannabis-Nutzung? Antworten kommen von Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Wie beurteilen Sie die Nutzung von Cannabis?
Gunnar Mollenhauer: Man muss unterscheiden zwischen medizinischem Nutzen und der Wirkung als Droge. Die Cannabispflanze wird in langer Tradition als Heilmittel eingesetzt, beispielsweise gegen Schmerzen, Rheuma, Lepra, Durchfall und Fieber. Cannabis wird aber eben auch schon lange als Beruhigungs- und Betäubungsmittel verwendet. So kommt Cannabis auch heute vor allem bei der Behandlung von chronischen Schmerzen, Spastiken wie bei Patienten mit Multipler Sklerose, Aids- und Krebspatienten ergänzend zum Behandlungsplan zum Einsatz. Die Nutzung als Droge widerspricht selbstredend unserem Engagement für Gesundheit.

Welche gesundheitlichen Risiken treten auf, wenn wir Cannabis konsumieren?
Gunnar Mollenhauer: Jeder Mensch reagiert anders. Manche empfinden Angst und Panik, verlieren die Kontrolle. Zu den negativen Folgen gehören der Verlust der Orientierung, eine verminderte Reaktionsfähigkeit, Halluzinationen, Übelkeit, Schwindel und Herzrasen. Sichtbare Zeichen sind erweiterte Pupillen, rote Augen, ein trockener Mund. Wer längerfristig "kifft" und besonders empfindlich oder vorerkrankt ist, könnte psychische Störungen davontragen, auch Depressionen und Psychosen sind nicht ausgeschlossen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Cannabis?
Gunnar Mollenhauer: Die Krankversicherung übernimmt bei genau definier-ten Voraussetzungen die Kosten für Cannabis-Arzneimittel. Vor der erstmaligen Verordnung muss der Patient die Genehmigung der Kasse einholen. Der Arzt entscheidet, wann medizinisches Cannabis sinnvoll ist.

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22.03.2024

Volksläufe im Frühling sind ein guter Anreiz, um in Schwung zu kommen

Die warme Saison steht in den Startlöchern – und mit ihr viele Volksläufe wie der Harzgebirgslauf oder der Elbdeichmarathon. Die Wettkämpfe für Hobby-sportler sind der ideale Anreiz für alle, die sich wieder mehr bewegen möch-ten, meint Gunnar Mollenhauer. Der Pressesprecher der IKK gesund plus verrät, wie man sich gut vorbereitet, den inneren Schweinehund austrickst und laufend Pfunde purzeln lässt.

Angenommen, ich bin noch nie mehrere Kilometer hintereinander ge-laufen. Ist es dann eine gute Idee, gleich bei einem Volkslauf an den Start zu gehen?
Gunnar Mollenhauer: Für viele dürfte das eine gute Idee sein. Es geht nicht darum, Bestzeiten zu erreichen. Im Vordergrund steht die Motivation. Wer sich auf einen Wettkampf vorbereitet, hat ein konkretes Ziel vor Augen. Am besten ist es, sich mit anderen Einsteigern schon vor der ersten Trainings-einheit beim Lauf anzumelden, dann kneift keiner so schnell.

Wie sollte ich an die ersten Trainingswochen herangehen?
Gunnar Mollenhauer: Entscheidend ist nicht nur das eigene Köpergewicht und der Body-Maß-Index. Auch auf den ersten Blick schlanke Menschen kön-nen zu viel Bauchfett haben, das gefährlich für sie wird. Wie es um das eigene Bauchfett steht, erfährt man am besten bei einem Gesundheitscheck.

Aus Blick des Gesundheitsexperten – was sollten wir noch wissen?
Gunnar Mollenhauer: Wählen Sie ein gesundes Lauftempo! Wer sich problem-los unterhalten kann, macht es als Anfänger und Dauerläufer richtig. Auch wichtig: Statten Sie sich gut aus! Läufer brauchen nicht viel. Aber am Schuh sollte nicht gespart werden. Wichtiger als jede Analyse ist beim Kauf das individuelle Gefühl bei der Anprobe. Übrigens – Läufer achten automatisch darauf, was sie essen. Fettiges Essen fällt aus, Ausdauertraining benötigt vor allem mehr Kohlenhydrate. Es ist kein Geheimnis: Regelmäßiges Laufen hält fit, schlank und gesund.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

04.03.2024

Speckröllchen um die Körpermitte sind für viele Sachsen-Anhalter unschöne Zeichen für Übergewicht. Noch mehr wiegt jedoch der Blick auf die Gesundheit, weiß Stefanie Schäfer. Die Fachbereichsleiterin für Betriebliche Gesundheitsförderung bei der IKK gesund plus sagt, warum das Bauchfett gefährlich ist und wie man es wegkriegt.

Warum ist Bauchfett gefährlich?
Stefanie Schäfer: Am Bauch lagert sich Fett auf zwei Arten ab. Zum einen wird es unter der Haut gespeichert. Damit steigt das Risiko für erhöhte Leberfettwerte sowie Diabetes. Andererseits sammelt sich freies Fett aus der Bauchhöhle rings um die Organe. Das ist häufig die Ursache für unbemerkte Entzündungsprozesse. Zudem erhöht zu viel Bauchfett den Blutdruck, beeinflusst die Blutfettwerte und den Blutzuckerspiegel. Mit zunehmendem Bauch steigt also auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Woran erkenne ich, dass es riskant für mich wird?
Stefanie Schäfer: Entscheidend ist nicht nur das eigene Köpergewicht und der Body-Maß-Index. Auch auf den ersten Blick schlanke Menschen können zu viel Bauchfett haben, das gefährlich für sie wird. Wie es um das eigene Bauchfett steht, erfährt man am besten bei einem Gesundheitscheck.

Wie kriege ich das Bauchfett weg?
Stefanie Schäfer: Wir können nicht gezielt an einer Stelle abnehmen, das funktioniert nicht. Das A und O für unsere Gesundheit sind eine gesunde Ernährung und viel Bewegung im Alltag. Dabei holt sich der Körper die Energie aus den Fettdepots unseres Körpers und wir verlieren Körperfett. Wichtig zu wissen: Spätestens ab 40 Jahren stellt der Körper um, fährt den Stoffwechsel herunter und senkt den Energieverbrauch. Wir können also mit weniger Essen bereits unseren Bedarf decken. 

Interview
Foto von Stefanie Schäfer

01.02.2024

Notrufe und Krankenhäuser für akute Fälle freihalten

Zwischen Weihnachten und Neujahr haben die meisten Arztpraxen geschlossen. Wer über die Feiertage erkrankt, braucht Alternativen. Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus, sagt, wohin sich Patienten am besten wenden.

An Feiertagen haben nur wenige Arztpraxen geöffnet. Was ist die erste Adresse, wenn ich krank werde?
Gunnar Mollenhauer: Bei leichten Schmerzen oder um etwas abklären zu lassen, ist der bequemste Weg, den Arzt online zu konsultieren. Das funktioniert meist wie bei uns über eine App. Nach ein paar Angaben zum Gesundheits-zustand meldet sich auch während und zwischen den Feiertagen ein Arzt per Videoanruf zurück. Die Beratung läuft dann wie in der richtigen Praxis, bei Bedarf werden auch Krankschreibungen und Rezepte ausgestellt.

Was gibt es noch für Möglichkeiten?
Gunnar Mollenhauer: Bei akuten Beschwerden hilft der ärztliche Notdienst unter der kostenfreien Nummer 116117. Der Patientenservice steht an Feier-tagen rund um die Uhr zur Verfügung und unterstützt dabei, eine Bereit-schaftspraxis in der Nähe zu finden. Wenn die mentale Gesundheit beein-trächtigt ist, kann zudem die Telefonseelsorge unter 0800 1110111 oder 0800 1110222 rund um die Uhr, kostenfrei und anonym weiterhelfen.

Wie sieht es mit Notfällen aus?
Gunnar Mollenhauer: Der Notruf 112 ist den akuten Notfällen vorbehalten, bei denen schnell gehandelt werden muss. Nach einem Unfall, bei einem Feuer oder wenn sich ein Mensch in einer lebensbedrohlichen Lage befindet, erreicht man damit den Rettungsdienst. In bestimmten Fällen ist es auch an-gebracht, sich in die Notaufnahme zu begeben. Bei leichteren Erkrankungen sollte allerdings zwingend davon abgesehen werden, da die Krankenhäuser für diejenigen freigehalten werden müssen, die wirklich akut Hilfe brauchen.

Gesundheitstipps
Foto von Gunnar Mollenhauer

18.12.2023

Diagnose per Klick: Wie digitale Arztbesuche funktionieren

Kurz mit dem Arzt chatten, Krankschreibungen, Rezepte und Überweisungen per Video bekommen: Was vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik war, ge-hört heute zur gängigen Praxis. Patienten und Ärzte verbinden sich immer häufiger via PC, Tablet und Smartphone. Was es mit der Telemedizin auf sich hat, erklärt Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Wird es bald völlig normal sein, seine Diagnosen und Rezepte online zu erhalten?
Gunnar Mollenhauer: Das und viel mehr. Die Telemedizin ist ein weites Feld. Im Kern geht es darum, Patienten und Ärzte zu vernetzen, um Wartezeiten zu verkürzen und überall die Versorgung zu sichern. Während der Corona-Pandemie haben es viele Menschen schätzen gelernt, dass Fachärzte und Therapeuten auch aus der Ferne konsultiert werden konnten. Dass die Akzeptanz gestiegen ist, merken wir an unseren Versicherten. Unser Angebot, sich per App beraten und behandeln zu lassen, wird rege genutzt.

Wie funktioniert so eine Behandlung über die App?
Gunnar Mollenhauer: Die App kann jederzeit genutzt werden. Dabei beantwortet man ein paar Fragen zum Gesundheitszustand und kann auch aus-wählen, ob man ein Rezept oder eine Krankschreibung braucht. Kurz nach der Anfrage erhält man einen Termin oder wird sofort mit einem Facharzt verbunden. In diesem Fall meldet sich der Arzt per Videoanruf über die App zurück. Die Beratung läuft dann wie in der richtigen Praxis.

Vom Sofa direkt in die Praxis zu klicken: Wann bietet sich der virtuelle Weg an?
Gunnar Mollenhauer: Bei leichten Schmerzen oder um etwas abklären zu las-sen, ist man in der Online-Sprechstunde genau richtig. Wer beispielsweise erkältet ist, Hautrötungen oder Schwellungen hat, muss sich nicht in ein über-fülltes Wartezimmer setzen. Auch Folgeberatungen oder Auswertungen von Laborbefunden können online erfolgen. Bei unserem App-Angebot lässt sich gut ablesen, was zurzeit besonders häufig behandelt wird: Erkältung und Grippe, Magen-Darm-Erkrankungen und Kopfschmerzen.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

27.11.2023

Homeoffice bleibt auch ohne Pandemie im Trend. Viele Sachsen-Anhalter arbeiten häufig von zuhause. Wie der fließende Übergang zwischen Privat und Dienst nicht zur Last wird, erklärt Stefanie Schäfer, Fachbereichsleiterin für Betriebliche Gesundheitsförderung bei der IKK gesund plus.

Was ist die häufigste Gesundheitsfalle für Menschen im Homeoffice?
Stefanie Schäfer: Bei sehr vielen Menschen verschwimmt die Zeit zwischen Freizeit und Arbeit. Die meisten arbeiten länger als im Büro, erledigen abends auch zwischendurch noch E-Mails. Darum ist es wichtig, den Tag zu strukturieren, sich an festgelegte Arbeits- und Pausenzeiten zu halten. In den Pausen sollte man sich bewegen, beim Arbeiten helfen To-Do-Listen.

Aber die Jogginghose ist nicht verboten. Oder?
Stefanie Schäfer: Natürlich kann man es sich auch beim Arbeiten gemütlich machen. Ich empfehle allerdings einen festen Arbeitsplatz in der häuslichen Umgebung einzurichten, um den Arbeitscharakter zu verstärken und sich mental auf die dienstlichen Aufgaben vorzubereiten. Zum einen sollte man auf eine gesunde Sitzhaltung achten, zum anderen hilft uns Alltagskleidung, schneller in den Arbeitsmodus zu kommen. Die Jogginghose signalisiert unserem Gehirn, dass Freizeit ist – und wir sind müder und antriebsloser. Außerdem schwingt man sich schneller zu einem kurzen Pausen-Spaziergang auf, wenn man schon passende Sachen dafür anhat.

Keine Kantine, dafür ein Kühlschrank in greifbarer Nähe: Wie gelingt zuhause eine gesunde Ernährung?
Stefanie Schäfer: Wer den Kühlschrank oder Snackvorrat vor Augen hat, ist ständig der Verlockung ausgesetzt. Am besten ist es, alles Ungesunde aus der Sichtweite zu entfernen und sich stattdessen mit Obst und Gemüse zu umgeben. Vorbereitete Karotten- und Gurkensticks sind gute Snack-Alternativen. Außerdem sollte man auch zuhause ausreichend trinken. Eine Karaffe mit Wasser oder eine gefüllte Teekanne gehören zur Grundausstattung.

Interview
Foto von Stefanie Schäfer

06.11.2023

Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Bei kleinen Infekten oder Erkältungen müssen wir nicht zwingend sofort zur Medizin greifen. Es gibt viele bewährte Haus-mittel, die schnell vorbereitet sind, ohne Chemie auskommen und keine Nebenwirkungen haben. Was uns dabei hilft, uns schnell wieder besser zu fühlen, weiß Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus.

Welches Hausmittel ist Ihr Favorit bei Erkältungskrankheiten?
Gunnar Mollenhauer: Eindeutig Ingwertee. Die Ingwerwurzel regt mit ihren Inhaltsstoffen die Durchblutung an, wirkt schleimlösend, desinfizierend, entgiftend und entzündungshemmend. Bei der Zubereitung sollte man unbedingt die Schale dranlassen, weil sie die wichtigen Stoffe enthält. Der Tee schmeckt besonders gut, wenn man ihn mit frischem Zitronensaft oder Honig verfeinert.

Was ist mit Hühnersuppe und Zwiebelsaft: Sind das Mythen?
Gunnar Mollenhauer: Nein, Oma hatte recht: Die Suppe liefert wichtige Flüssigkeit. Nebenbei nehmen wir Vitamine und Spurenelemente auf, unterstützen die Heilung von Entzündungen, stärken die Immunabwehr. Der heiße Dampf befeuchtet die Schleimhäute, was den Abfluss von Sekret fördert. Auch der gute alte Zwiebelsaft hilft. Er lindert Hustenreiz und erleichtert das Abhusten. Wer Zwiebel nicht mag, kann es alternativ mit Rettich versuchen.

Was können unsere Schränke noch für Heilmittel liefern?
Gunnar Mollenhauer: Salz gibt es in jedem Haushalt. Wer mit Salzwasser inhaliert, befreit, beruhigt und befeuchtet die Atemwege. Die Alternative dazu ist das Dampfbad mit Kamillenblüten. Vielleicht haben einige auch Kurkuma im Schrank – das Pulver ergibt, vermischt mit Honig, eine leckeres und effektives Erkältungsmittel. Wickel aus Essig, lauwarmen Wasser und einem Tuch senken das Fieber. Auch bei Husten kann gewickelt werden. Generell gilt je-doch: Wem es nach ein paar Tagen nicht besser geht, sollte einen Arzt aufsuchen.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

10.10.2023

In Sachsen-Anhalt ist die Pilzsaison in vollem Gange. Durch reichliche Niederschläge bei warmem Wetter schießen bei uns derzeit Steinpilze, Pfifferlinge und Co. aus dem Boden. Warum die Suche in den Wäldern nicht nur Spaß macht, sondern auch gesund ist, erklärt Silke Zur, Ernährungsberaterin im Auftrag der IKK gesund plus.

Viele Sachsen-Anhalter gehen zurzeit "in die Pilze". Ist das gesund?
Silke Zur: Das ist sogar sehr gesund! Denn, wer auf "Pilz-Pirsch" geht, bewegt sich viel an der frischen Waldluft. Besser geht es kaum.

Und sind Waldpilze auch ein gesundes Essen?
Silke Zur: Bei einer gesunden Ernährung gehören Pilze auf den Speiseplan. Alle Sorten enthalten viele Ballaststoffe, Vitamine und Eiweiße. Dabei haben sie nur wenig Kalorien und Fett. Die gängigen Speisepilze aus unseren Wäldern sind reich an wichtigen Aminosäuren und Mineralien wie Kalzium, Kalium oder Magnesium sowie den Spurenelementen Mangan, Zink und Selen. Um sicherzustellen, dass Pilze nicht belastet sind, sollten sie nur in möglichst unberührter Natur gesucht werden. Die einfache Formel lautet: gesunder Boden = gesunder Pilz.

Worauf sollten wir beim Zubereiten achten?
Silke Zur: Damit sie manchen Menschen nicht auf den empfindlichen Magen schlagen, sollten Pilze unbedingt gut zerkleinert werden. Vorher genügt es, sie mit einer weichen Bürste oder einem Tuch abzureiben und den Stiel anzuschneiden. Bitte die Pilze nicht abwaschen – sie saugen sich sonst mit Wasser voll und verlieren ihren Geschmack. Auf langes Kochen oder Braten sollte man bei Pilzen verzichten und sie stattdessen nur kurz braten, schmoren, grillen oder dünsten.

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11.09.2023

Was sich ändert und wie es funktioniert

Die Zettelwirtschaft soll ein Ende haben: Das rosafarbene Kassenrezept für verschreibungspflichtige Arzneimittel hat ausgedient. Deutschland führt ab 1. Juli das Elektronische Rezept für gesetzlich Versicherte ein. Wie funktioniert es? Gunnar Mollenhauer, Gesundheitsexperte der IKK gesund plus, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das eRezept.

Was genau ist das eRezept und was bringt es uns?
Gunnar Mollenhauer: Es soll künftig vieles vereinfachen, Zeit und Wege ersparen sowie die Abgabe von Medikamenten sicherer machen. Die wichtigste Änderung ist: Statt des rosafarbenen Kassenrezeptes gibt es nun einen digitalen Code für Medikamente. Das ist im Grunde das eRezept. Das zeigt man direkt in der Apotheke vor oder löst es in Versandapotheken ein. Abgerechnet wird wie bisher direkt zwischen Apotheke und gesetzlicher Krankenkasse.

Woher und wie bekomme ich das eRezept?
Gunnar Mollenhauer: Bisher haben Patienten beim Arzt ein Papier-Rezept bekommen. Jetzt erhalten sie ein so genanntes eRezept-Token. Das ist der digitale Code, den man in der Apotheke braucht. Es gibt drei Möglichkeiten: Der Code kann digital aufs Handy übertragen, auf Ihrer elektronische Gesundheitskarte gespeichert oder auf Papier ausgedruckt werden. Leider ist noch nicht klar, ob das bereits in allen Praxen sofort möglich sein wird. Wir starten mit einer Übergangsphase. Ab 1. Januar 2024 sollen diese Angebote jedoch zur Pflicht werden.

Wie erhalte ich dann meine Arzneimittel?
Gunnar Mollenhauer: Auch hier gibt es drei Möglichkeiten. Je nachdem, wie Sie den Code erhalten haben, können Sie die eRezept-App nutzen, die elektronische Gesundheitskarte oder den Papierausdruck. Die App kann man sich in gängigen App-Stores herunterladen. Damit haben Sie das Rezept direkt auf dem Handy, zeigen es in der Apotheke vor oder bestellen online. Der Code auf der elektronischen Gesundheitskarte wird in der Apotheke mit einem Terminal – ähnlich wie bei einer EC-Karte – eingelesen. Eine PIN braucht man nicht. Den Rezeptcode auf einem Papierausdruck scannen die Mitarbeiter in der Apotheke ein. Auch hier gilt leider: Zum Start könnte es noch holprig werden, weil noch nicht alle Apotheken mit dem richtigen System ausgestattet sind.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

27.06.2023

Verschwitzte Laken, durchwachte Nächte: Gerade im Sommer wird die Müdigkeit für viele Menschen zum Albtraum. Wie man mit einfachen Mitteln auch im Hochsommer zur Ruhe kommt und warum sie für uns lebenswichtig ist, erklärt Gesundheitsexpertin Anke Sterdt im Auftrag der IKK gesund plus zum Tag des Schlafes. Der Aktionstag am 21. Juni fällt auf den kalendarischen Sommeranfang und mit der Sommersonnenwende auf die kürzeste Nacht des Jahres.

Warum ist es wichtig, dass wir gut schlafen?
Anke Sterdt: Wer gut schläft, bleibt körperlich und psychisch gesund. Während wir schlafen, laufen in unserem Körper wichtige Prozesse ab. Die Abwehrkräfte werden gestärkt, Abbauprodukte des Stoffwechsels abtransportiert und Wachstumshormone zur Zellerneuerung gebildet. Unser Gehirn verarbeitet und speichert die Eindrücke des Tages.

Wie gehe ich im Sommer am besten ins Bett?
Anke Sterdt:Auf jeden Fall nicht mit einem überfüllten Magen. Wer abends nur etwas Leichtes isst, kann besser ein- und auch durchschlafen. Kurz vor dem Zubettgehen empfiehlt es sich, lauwarm zu duschen, das wirkt entspannend und schlaffördernd. Das Wasser danach am besten nur abstreifen und vielleicht mit einer leichten, kühlenden Lotion einreiben. Wer durch die Hitze schlecht einschlafen kann, kommt leicht ins Grübeln und nicht zur Ruhe. Bei vorübergehenden Schlafstörungen können Kräuterextrakte aus Baldrian, Hopfen oder Passionsblume sowie Tees helfen.

Was hilft beim Durchschlafen?
Anke Sterdt: Etwa eineinhalb Liter Flüssigkeit braucht der Körper pro Tag, wenn es heiß ist sogar die doppelte Menge. Das meiste davon sollte man bis 17 Uhr getrunken haben, um den nächtlichen Toilettengang zu vermeiden. Wichtig ist auch, die Hitze aus dem Schlafzimmer zu bekommen. Am besten ist es, frühmorgens und nach dem Sonnenuntergang alle Fenster gleichzeitig zu öffnen. Die Bettwäsche sollte luftdurchlässig und saugfähig sein. Als Zudecke reicht oftmals ein dünnes Baumwolllaken. Wer kann, sollte den Raum abdunkeln, denn im Sommer ist es lange hell. Licht bremst das Hormon Melatonin aus, das unseren Schlaf fördert.

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Foto von Anke Sterdt

16.06.2023

Rund ein Drittel aller Bundesbürger haben mit Bluthochdruck, der Hypertonie, zu kämpfen. Die Volkskrankheit gilt als "stiller Killer", weil viele Menschen nichts von ihrem Problem wissen. Gunnar Mollenhauer, Pressesprecher der IKK gesund plus, erklärt zum weltweiten Hypertonietag am 17. Mai, warum Bluthochdruck gefährlich ist.

Was ist so schlimm an Hypertonie?
Gunnar Mollenhauer: Bluthochdruck wird unterschätzt, weil er lange keine spürbaren Symptome verursacht und die Betroffenen nichts davon merken. Hypertonie ist jedoch sehr gefährlich, vor allem wegen der Folge-Erkrankungen. Ein unbehandelter Bluthochdruck erhöht das Risiko für Schlaganfälle, Herz- und Gefäßkrankheiten oder Nierenversagen.
 
Ab wann gilt der Blutdruck als zu hoch?
Gunnar Mollenhauer: Optimal sollte der Blutdruck bei 120/80 mmHg – Millimeter Quecksilbersäule – oder darunter liegen. Werte ab 180/110 mmHg gelten als schwerer Bluthochdruck.

Was kann man gegen Bluthochdruck tun?
Gunnar Mollenhauer: Wer viel Sport macht, hin und wieder in die Sauna geht, Stress vermeidet, nicht raucht und wenig Alkohol trinkt, macht schon viel richtig. Vorbeugend sollte jeder regelmäßig den Blutdruck kontrollieren. Die meisten Apotheken bieten den Service an. Nicht zu vergessen: Falsche Ernährung und ein hohes Gewicht sind Hauptgründe für Bluthochdruck. Pro zehn Kilogramm weniger Gewicht sinkt der Blutdruck um etwa 12/8 mmHg. Zur gesunden Ernährung gehören Gemüse, Obst und Fisch, weniger Kochsalz. Von Säften oder Softdrinks sollte man lieber auf Wasser und Kräutertees umstellen und wenig Alkohol trinken.

Bei welchen Anzeichen sollte man sich auf Bluthochdruck untersuchen lassen?
Gunnar Mollenhauer: Die Symptome sind schwer zu erkennen. Wenn man jedoch häufig unter Kopfschmerzen, Druck im Kopf oder Schwindel leidet, sollte der Blutdruck unbedingt überprüft werden.

Gesundheitstipp
Foto von Gunnar Mollenhauer

11.05.2023

Viel Gesundheit von der Stange

Mit dem Frühling beginnt bei uns die Spargel-Saison. Ab Mitte April werden die Stangen auf den sachsen-anhaltischen Feldern gestochen. Bis zum Johannistag am 24. Juni können wir uns an dem leckeren Gemüse laben, in dem mehr steckt, als die meisten Menschen glauben. Warum Spargelessen eine Kur für unseren Körper ist, erklärt Ernährungsberaterin Evelyn Fröhlich von der IKK gesund plus.

Es ist nicht zu übersehen, dass viel Wasser in Spargel steckt. Was ist daran so gesund?
Evelyn Fröhlich: Spargel besteht ungefähr zu 95 Prozent aus Wasser und gehört zu den besonders kalorienarmen Gemüsearten – er hat nur etwa 18 Kalorien pro 100 Gramm – und ist blutzuckerfreundlich. Diabetiker und alle, die abnehmen möchten, können hierbei also hemmungslos zuschlagen. Nur auf Butter oder fetthaltige Saucen sollte dann bei der Zubereitung verzichtet wer-den. Menschen, die zu erhöhtem Blutdruck neigen, sollten Spargel möglichst ohne Salz und lieber mit frischen Kräutern zubereiten.

Was steckt noch im Edelgemüse?
Evelyn Fröhlich: Es besitzt viele Mineral- und Ballaststoffe, die gut für die Verdauung und den Stoffwechsel sind. Spargel bündelt die Vitamine A, C und E. Die können wir alle gut gebrauchen. Mit Vitamin C stärken wir Immunsystem und Bindegewebe, und wir wappnen uns gegen Müdigkeit sowie Depression.
Vitamin A ist wichtig für unsere Augen, Vitamin E stärkt unser Nervensystem. Mit 500 Gramm Spargel decken wir bereits den Tagesbedarf dieser wichtigen Vitamine ab. Die Gesundheit kommt hier also wortwörtlich von der Stange… So kann man es sagen. Und das war noch nicht mal alles. Neben Vitaminen und Ballaststoffen enthält Spargel auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium. Kalium wirkt sich im Körper blutdrucksenkend und harntreibend aus, fördert so die Ausscheidung von Wasser. Damit werden Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt sowie Leber und Nieren entlastet. Kalzium trägt zur Stabilität unserer Knochen und zur Festigkeit unserer Zähne bei.

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Foto von Evelyn Fröhlich

12.04.2023

Wer fitter werden möchte, muss nicht zwingend immer ein großes Trainingsprogramm absolvieren. Alltägliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Hausarbeit lassen nebenbei Pfunde purzeln und machen uns gesünder. Warum gerade der Frühling eine gute Zeit ist, um Routinen umzukrempeln und wie man bewegt in die nächsten Wochen startet, erklärt Gunnar Mollenhauer, Gesundheitsexperte der IKK gesund plus.

Viele Menschen kommen im Alltag nicht dazu, regelmäßig Sport zu treiben. Wie können sie sich trotzdem fit halten?
Gunnar Mollenhauer: Das ist gar nicht so schwer. Wer neue Abläufe in seinen Alltag einbringt und konsequent auch minimale Bewegungen im Alltag nutzt, tut etwas für seine Fitness. Durch "Bewegungshäppchen" im Haushalt, im Büro oder auf der Straße summieren sich ganz nebenbei auch die Energieumsätze, und es wird Fett verbrannt. Besonders gut ändert man seine eingefahrenen Routinen übrigens zum Frühlingsstart, weil er uns zumeist mental ohnehin beflügelt.

Was können wir im Alltag ändern?
Gunnar Mollenhauer: Jede kleine Bewegung zählt. Alternativ zum Autofahren könnte man das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen. Wer mit Bus und Bahn fährt, kann ein paar Haltestellen eher aussteigen. Wer Treppen steigt, statt den Lift zu benutzen, wer die Brötchen zu Fuß holt, statt mit dem Auto, wer in Geschäften einkauft, statt im Internet, hält sich beiläufig fit. Dem Körper ist es letztlich egal, ob wir das Ganze Training nennen oder zwischendurch in Schwung kommen: Wichtig ist nur, dass er bewegt wird.

Was bringt uns das konkret?
Gunnar Mollenhauer: Wir fühlen uns nach einiger Zeit frischer und motivierter. Wer bewegt im Alltag unterwegs ist, verbrennt ganz nebenbei auch Kalorien – etwa 100 bei einem halbstündigen Spaziergang. Was ungefähr einem Duplo-Riegel entspricht. Es sind genau diese moderaten Bewegungen, die uns leicht anstrengen, aber nicht außer Atem bringen, die dafür sorgen, dass Fett verbrannt wird. Das ist dasselbe Prinzip wie beim Ausdauersport. Heißt: Der zügige Gang zur Haltestelle bringt mehr als der Sprint zum Bus, Staubsaugen, Schneeschippen und Co. sind wahre Fitness-Übungen – kurbeln das Herz-Kreislauf-System an und aktivieren den Stoffwechsel.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

15.03.2023

Wie und für wen ist der Verzicht sinnvoll?

Ab Aschermittwoch am 22. Februar werden wieder viele Menschen bis zum Karsamstag am 8. April auf Genussmittel verzichten. Aber ist radikales Fasten wirklich gut für jeden? Gunnar Mollenhauer, Gesundheitsexperte der IKK gesund plus, erklärt, worauf man achten sollte.

Beim klassischen Fasten verzichten Menschen vollständig oder teilweise auf Speisen, Getränke und Genussmittel. Ist das grundsätzlich gut?
Gunnar Mollenhauer: Den meisten Menschen dürfte diese Auszeit gesundheitlich guttun. Zu den Vorteilen des klassischen Fastens gehört, dass der Stoffwechsel trainiert wird. Muss der Körper nicht verdauen, laufen wichtige Zellreinigungsprozesse besser ab. Man könnte sagen, dass die körpereigene Müllabfuhr besser funktioniert. Dieser Prozess ist auch für die Immunabwehr wichtig.

Viele Menschen nutzen das klassische Fasten auch, um abzunehmen. Ist das eine gute Idee?
Gunnar Mollenhauer: Wer grundsätzlich abnehmen möchte, sollte bedenken, dass die Pfunde hierbei zwar schnell purzeln – aber meist nicht nachhaltig. Wer komplett auf Nahrung verzichtet, versetzt seinen Körper in Stress. Der drosselt den Energieverbrauch, um die Reserven zu schonen. Dabei werden zwar Fettspeicher angezapft, aber leider auch die Muskeln. Häufig setzt nach dem Ende zudem der Jo-Jo-Effekt ein. Um dem entgegenzuwirken, sollte nach der Fastenzeit auch erstmal langsam wieder mit der Energiezufuhr gestartet werden.

Ist der fast komplette Verzicht auf Lebensmittel für jeden zu empfehlen?
Gunnar Mollenhauer: Nein, Menschen mit schweren Herz- und Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen, Gicht oder Gallenproblemen sollten nicht auf diese Art fasten, genau wie Schwangere und Stillende. Wer eine Stoffwechselkrankheit oder eine chronische Krankheit, niedrigen Blutdruck, Untergewicht oder bereits ein hohes Lebensalter hat, sollte vorher einen Arzt konsultieren.

Es werden häufig auch andere Dinge "gefastet". Macht das Sinn?
Gunnar Mollenhauer: In den allermeisten Fällen tut das unserer Gesundheit sehr gut. Die Idee des Fastens ist es ja, seinen Alltag zu unterbrechen, sich zu reinigen und zu regenerieren. Wer fastet, kann beispielsweise auch nur auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten oder Zigaretten verzichten, aber auch aufs Fernsehen oder Handy.

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Foto von Gunnar Mollenhauer

15.02.2023

"Süßes oder Saures": Am 31. Oktober werden wieder kostümierte Kinder durch Sachsen-Anhalts Straßen ziehen. Viele Erwachsene überlegen vorher, was sie den "kleinen Geistern" an Halloween geben sollen. Gummibärchen, Lutscher und Co. müssen nicht sein, sagt Silke Zur. Die Ernährungsberaterin im Auftrag der IKK gesund plus weiß, wie man auch Gesundes gruselig schmackhaft machen kann.

Was sollten wir den kleinen Hexen und Gespenstern geben?
Silke Zur: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Geschälte Mandarinen sehen aufgespießt auf einer Salzstange aus wie kleine Kürbisköpfe, und mit Rote Beete eingefärbte Brotchips wirken gruselig. Aus einer Salzstange mit gefächertem Käse kann ein Hexenbesen werden. Was gut ankommt, sind kleine Zuckeraugen. Die kann man auf Kiwis, Radieschen oder einer abgeschälten, halben Banane anbringen. Kleine Geister finden auch "rote Blutkörperchen" cool. Die kann man im Handumdrehen selbst herstellen: einfach Kichererbsen garen, in Rote-Beete-Saft schwenken und kurz im Backofen erhitzen. Vom Rand des Bleches dürfen gern "Spinnenbeine" aus Paprikastreifen hervorgucken. Am besten hält man dafür kleine Papiertüten bereit, in die sich die Kinder selbst etwas hineintun können. Einen "Bluttrank" für kleine "Vampire" kann jeder schnell aus Holunderbeerensaft und Apfelsaft mixen. In kleine Flaschen abgefüllt, hat man sogar fertige "Blutkonserven" parat.

Wie zum Beispiel?
Silke Zur: Jede kleine Bewegung zählt. Alternativ zum Autofahren könnte man das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen. Wer mit Bus und Bahn fährt, kann ein paar Haltestellen eher aussteigen. Wer Treppen steigt, statt den Lift zu benutzen, wer die Brötchen zu Fuß holt, statt mit dem Auto, wer in Geschäften einkauft, statt im Internet, hält sich beiläufig fit. Dem Körper ist es letztlich egal, ob wir das Ganze Training nennen oder zwischendurch in Schwung kommen: Wichtig ist nur, dass er bewegt wird.

Warum sollen die Kinder nicht zu viel Süßes essen – auch nicht an Halloween?
Silke Zur: Es ist wichtig, zu zeigen, dass es auch anders geht. Die goldene Regel lautet, jedes Kind sollte täglich nur so viel Zucker essen, wie in seine kleine Hand passt. Wir dürfen nicht vergessen: In fertigen Süßigkeiten stecken neben Zucker auch viele Salze, Säuren, Aroma- und Farbstoffe, die in Mengen
einfach nicht gesund sind.

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24.10.2022

Heizung aus, Raumtemperatur runter: Seit der amtlichen Verordnung zum Sparen blicken viele Menschen mit Sorge auf die nahenden kalten Tage. Gesundheitsexperte Gunnar Mollenhauer hat ein Rezept gegen das Frieren. Der Sprecher der IKK gesund plus rät, mit bewusster Ernährung das eigene "Körperkraftwerk" hochzufahren und sich von innen zu wärmen.

Wie kann Essen dabei helfen, uns zu wärmen?
Gunnar Mollenhauer: Grundsätzlich produziert Essen im Körper immer Wärme, sie entsteht beim Verdauen. Kalorien, die wir zu uns nehmen, sind nichts anderes als Energie, die in den Zellen verbrannt wird, um das gesamte System am Laufen zu halten. Wieviel Wärme erzeugt wird, hängt vom Energiegehalt der Nahrung ab. Der zweitwichtigste Faktor ist der Proteingehalt im Essen – je mehr Eiweiße enthalten sind, desto mehr Wärme wird erzeugt. Und dabei ist es egal, ob sie aus Fleisch, Fisch, Tofu oder Linsen kommen. Wir können uns also mit der richtigen Ernährung gut und gesund aufheizen, haben Energie und frieren nicht so schnell.

Welche Lebensmittel wärmen uns besonders gut?
Gunnar Mollenhauer: Zunächst: Wir können auch noch andere Dinge tun, um nicht zu frieren. Wer beispielweise Muskeln aufbaut, fröstelt bewiesenermaßen nicht so schnell wie Menschen mit weniger Muskelmasse. Und auch Bewegung wirkt Wunder, weil sich dabei unser Körper aufheizt. Wer sich zugleich gesund und „wärmend“ ernähren möchte, sollte in den nächsten Wochen unter anderem auf Kürbis setzen, auf Rote Bete, Pastinake. Auch der Petersilienwurzel, Kohl, Zwiebeln und Lauch wird eine besonders wärmende Wirkung zugeschrieben. Die Liste lässt sich fortsetzen mit Fenchel, Pfirsich oder Hülsenfrüchten, auch Samen, Ziegenkäse und Rotwein wärmen uns. Südfrüchten wird hingegen häufig eine kühlende Energie zugeschrieben. Zu-dem zählen Joghurt, Quark, Blattsalate, Rohkost und Weißwein eher zu den kühlenden Lebensmitteln und Getränken.

Und was ist mit scharfen Gewürzen?
Gunnar Mollenhauer: In kleinen Dosen heizen sie uns tatsächlich angenehm ein. Beim Kochen im Winter lohnt es sich, zu Chili, Meerrettich, Senf, Cayennepfeffer, Tabasco oder Wasabi zu greifen. Auch ein Ingwertee zwischendurch wärmt uns, macht uns dazu noch munter und kurbelt die Verdauung an. Dafür reicht es, ein Stück der Knolle kleinzuschneiden und mit heißem Wasser aufzugießen. Die ätherischen Öle des Ingwers breiten sich mit einem warmen Gefühl sehr lange im ganzen Körper aus.

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20.09.2022

Mit guter Vorbereitung kommt man besser ins Ziel

In den kommenden Wochen starten in Sachsen-Anhalt und umliegenden Regionen wieder viele Volksläufe. Wie bereiten sich Hobby-Sportler am besten darauf vor? Was gilt es zu beachten? Gunnar Mollenhauer von den Experten der IKK gesund plus hat Tipps parat.

Worauf sollten Hobby-Sportler achten, die bald bei Volksläufen an den Start gehen möchten?
Gunnar Mollenhauer: Als Laufeinsteiger erreichen Sie das beste Verhältnis zwischen Aufwand und Leistungszuwachs, wenn Sie dreimal in der Woche mit wenigstens einer halben Stunde Training beginnen. Am besten beginnt man mit kurzen Einheiten. Alle, die schon Erfahrungen auf der "Piste" haben, sollten sich überlegen, woran sie arbeiten wollen, Schritt für Schritt die Distanz erhöhen oder Sprint-Einheiten einbauen. Für beide gilt: Die Vorbereitungen müssen jetzt beginnen. Spätestens vier Wochen vor dem Volkslauf sollte man intensiv für den Wettkampf trainieren, bei längeren Strecken, außer dem Marathon, möglichst mindestens sechs Wochen vorher.

Stichwort Ausrüstung – worauf sollte man zwingend achten?
Gunnar Mollenhauer: Die Schuhe sind das wichtigste. Laufschuhe müssen den Aufprall dämpfen, die Bewegung stabil und kontrolliert führen, das Ab-rollen gut ermöglichen und eventuell auch orthopädische Fehlstellungen korrigieren. Wir empfehlen, sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen, auch eine Laufband-Analyse kann hilfreich sein. Zudem sollte man sich richtige Funktionskleidung gönnen. Diese sollte möglichst selbst wenig Feuchtigkeit aufnehmen, um die Bildung eines Nässefilms auf der Haut zu vermeiden. Ansonsten lautet die Faustregel: Nie zu warm anziehen. Wer anfangs noch kalt ist, wird beim Laufen schnell warm.

Was ist sonst noch wichtig?
Gunnar Mollenhauer: Alles steht und fällt mit der Motivation. Wer sich ein Trainingsziel gesetzt hat, muss sich auch aufraffen, wenn er keine Lust hat. Nicht zu vergessen: Jedes Training ist nur so gut, wie es vor- und nachbereitet wird. Alle, die sich beim Trainieren fordern, müssen hinterher ruhen. Gern vergessen wird die Dehnung – kurz nach den Einheiten sollte man die Muskeln mit einfachen Übungen pflegen. Sie fördern die Durchblutung, verhindern Verhärtungen und beugen der Verkürzung der Muskulatur vor. Und: Gerade in der Wettkampfvorbereitung sind eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine ausgewogene Ernährung wichtig – fettarm, vollwertig, mit einer hohen Nährstoffdichte.

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16.08.2022

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