Dein Praktikum – nützliche Praxiserfahrung

Während eines Praktikums kannst du eine Menge Erfahrung für das Berufsleben sammeln. Du hast einen Traumberuf und  würdest ihn gerne mal in der Praxis kennenlernen? Oder aber du weißt noch überhaupt nicht, was du nach der Schule machen möchtest? Ein Praktikum gibt dir die Chance, in die Arbeitswelt reinzuschnuppern.

Schon seit Ewigkeiten weiß der Volksmund: "Probieren geht über Studieren". Denn wer selbst testet, kann Dinge auch richtig beurteilen. Das gilt erst recht für deinen Traumjob. Mit Hilfe eines Praktikums lässt sich unverbindlich ein Blick in die Arbeitswelt werfen, etwas lernen und selbst herausfinden, ob der "Traumberuf" wirklich den eigenen Erwartungen entspricht. Die meisten Schulen bieten daher Schülerpraktika an. Zwischen zwei und vier Wochen hast du dabei die Gelegenheit, in einem richtigen Betrieb zu arbeiten und das unvermeidliche "wahre Leben" kennenzulernen. Sinnvoller Weise solltest du deinen Praktikumsplatz nicht nach den Kriterien: "Kürzeste Arbeitszeit" und "Möglichst wenig zu tun" wählen. In erster Linie solltest du dir Fragen stellen, wie: "Kommt dieser Beruf später für mich in Frage?" und "Wo kann ich am meisten lernen und den Job schon einmal testen?"

Neben dem Schülerpraktikum gibt es auch freiwillige Praktika, die meistens nach dem Schulabschluss absolviert werden. Eine gute Gelegenheit, um die Arbeitswelt noch einmal zu checken und Referenzen zu sammeln. Denn nach jedem Praktikum kann man sich ein Zeugnis über seine Leistungen ausstellen lassen, was in der Bewerbungsmappe eine zusätzliche Qualifikation darstellt. Zukünftige Azubis, die bereits erste Erfahrungen in einem bestimmten Job sammeln konnten, haben bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Und wer weiß: Vielleicht knüpfst du im Verlauf des Praktikums schon so gute Kontakte, dass du gleich deinen zukünftigen Chef triffst.

Der klassische Weg an ein Schülerpraktikum zu kommen, ist meist der persönliche Kontakt: Einfach mal reinschauen und in den Firmen fragen, ob dort die Möglichkeit für ein Praktikum besteht. Natürlich kann man auch direkt zum Hörer greifen. Erkundige dich zudem aktiv in deinem Bekannten- und Freundeskreis. Vielleicht gibt es dort Kontakte in die Wirtschaft, die du nutzen kannst. Auch Lehrer können wertvolle Hinweise geben. Eine schnelle und effektive Suchhilfe ist das Internet. Auf Seiten wie www.praktikum.de, www.arbeitsagentur.de oder www.praktikum.info findet man zahlreiche Stellenangebote. Hier gibt es außerdem Tipps und Tricks zur Bewerbung.

Bewirbst du dich auf eine Stellenanzeige, dann ist die Frist häufig vorgegeben. Schreibst du die Firma aus eigenem Antrieb an, dann gibt es keine offiziellen Bewerbungsfristen. Tipp: Wenn du schon weißt, wann du ein Praktikum machen möchtest, dann kümmere dich auf jeden Fall rechtzeitig um eine Stelle. Einige Betriebe haben längere Wartezeiten und Listen für ein Jahr im Voraus.

Auf das Bewerbungsgespräch solltest du dich gut vorbereiten. Denn nur dann kannst du flüssig auf die Fragen des Chefs antworten. Übe deshalb vorher schon einmal mit deiner Familie oder für dich selbst. Sage dann deine Antworten laut auf – du wirst sehen, es hilft wirklich.

Während des Praktikums möchtest du einen Eindruck von dem entsprechenden Beruf bekommen. Natürlich übernimmst du dabei nicht allzu große Aufgaben. Du solltest aber dennoch die Möglichkeit haben, bei anspruchsvollen Projekten dabei zu sein oder zumindest zuzusehen. 

Bekanntlich fällt auch die Bezahlung für ein Praktikum sehr spärlich aus. Grundsätzlich ist kein Unternehmen dazu verpflichtet, Praktikanten zu bezahlen. Bei längeren Praktika - bis zu einem halben Jahr - zahlen viele eine Aufwandentschädigung, die bei wenigen 100 Euro pro Monat liegt. 
In der Schul- oder Studienzeit ist die Dauer des Praktikums meist vorgegeben. Wenn du ein freiwilliges Praktikum machst, sollte es nicht zu lang sein. In der Regel reichen drei Monate aus, um einen Einblick in den Betrieb zu bekommen und auch was zu lernen.
Die Arbeitszeit als Praktikant sollte nicht mehr als acht Stunden täglich umfassen. Arbeiten an Sonn- oder Feiertagen sind keine Pflicht. Allerdings gibt es Ausnahmen: Wenn du dein Praktikum zum Beispiel in einem Krankenhaus, Restaurant oder beim Radio machst, wirst du um ungewöhnliche Arbeitszeiten nicht herumkommen.

Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dir als Praktikanten ein Zeugnis auszustellen. Darin sollten vermerkt sein:

  • Art und Dauer deines Praktikums
  • deine Aufgaben und Einsatzgebiete
  • erlernte Fähigkeiten, Kenntnisse, berufliche Erfahrungen

Ein Praktikumszeugnis soll wohlwollend formuliert sein. Sprich: Es darf nichts Schlechtes über dich darin stehen. Oft kommt es aber auf die Feinheiten in der Formulierung an. „Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ ist besser als „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“. Wenn du dir beim Lesen deines Zeugnisses nicht sicher bist, was du davon halten sollst, ist es gut, jemanden um eine zweite Meinung zu bitten – deine Eltern oder den Lehrer deines Vertrauens zum Beispiel.

Wenn du während des Praktikums feststellst, dass der Beruf doch nichts für dich ist und du etwas anderes machen möchtest, ist das auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil! Ein Praktikum dient deiner Orientierung und du vermeidest später unnötige Abbrüche oder Jobwechsel. Vielleicht setzt du dich vorher mit deinen Eltern zusammen. Sie können meist gut einschätzen, was dir liegt und was nicht. Und sie stehen dir bestimmt mit Rat und Tat zur Seite, auch wenn es einmal schlechter läuft. 

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