Frau hat Heuschnupfen auf einer blühenden Wiese

Pollenzeit – Heuschnupfenzeit

Der Frühling kommt und mit ihm verstärkt die Pollen. Warten auch Sie mit Taschentüchern bewaffnet darauf, dass "Ihre" Pollen nicht mehr fliegen? Wer mit einer triefenden Nase und tränenden Augen zu kämpfen hat, sollte reagieren: Denn unbehandelt kann sich aus einem Heuschnupfen ein allergisches Asthma entwickeln. Schon leichte Beschwerden sollten daher konsequent behandelt werden.

Die Pollen früh blühender Bäume, Gräser oder Kräuter sind Hauptauslöser. Doch auch neuangesiedelte Pflanzen können eine Allergie hervorrufen: So zum Beispiel das aus Nordamerika stammende Traubenkraut (Ambrosia). Seine Pollen gelten als besonders aggressiv, da sie neben dem Heuschnupfen sehr häufig auch allergisches Asthma hervorrufen. Allergologen gehen davon aus, dass etwa 80 Prozent aller Pollenallergiker auch auf Ambrosia reagieren.

Den Pollen aus dem Weg zu gehen, ist leichter gesagt als getan. Denn wer auf die Plagegeister mehrerer Pflanzenarten reagiert, leidet fast das ganze Jahr über. Die Pollen der Hasel sind bereits im Dezember aktiv, während einige Gräser bis in den Oktober hinein blühen. Milde Winter führen dazu, dass die Blüte der Pflanzen eher beginnt und später endet. Damit verlängert sich auch die Leidenszeit der vielen von Heuschnupfen Geplagten. Lange und strenge Winter verschaffen vielen Betroffenen eine kurze Schonzeit.

Unser Tipp

Ein Pollenflugkalender gibt wichtige Hinweise, zu welcher Zeit mit welchen Pollenallergenen zu rechnen ist. Je nach regionalen und klimatischen Bedingungen kann die Blühzeit jedoch variieren. Ganz genaue Hinweise zur Pollenbelastung gibt die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst veröffentlicht sie tagesaktuelle und regionale Prognosen:  www.dwd.de/pollenflug 

  • Nach dem Regen ins Freie: Eine halbe Stunde nach einem Regenschauer ist die Pollenkonzentration am geringsten. Nutzen Sie die Zeit nach einem Regen, um frische Luft zu schnappen. Meiden Sie generell blühende Wiesen, Felder und Laubwälder. Bei Wärme und Wind sind die meisten Pollen in der Luft.
     
  • Staubsauger mit Pollenfilter verwenden: : Achten Sie beim Kauf auf einen HEPA-Filter, dieser absorbiert ultrafeine Partikel.
     
  • Pollenfilter im Auto: Innenraumfilter werden bei neuen Autos serienmäßig angeboten. Bei älteren Modellen empfiehlt sich das Nachrüsten. Wichtig: Nach ca. 30.000 km den Filter wechseln!
     
  • Pollenschutzgitter an Fenstern: Sie lassen knapp 90 Prozent der Pollen draußen.
     
  • Abends die Haare waschen: Pollen verfangen sich gern in den Haaren und der Kleidung und stören so die Nachtruhe. Waschen Sie die Haare täglich vor dem Schlafengehen und legen Sie Ihre Kleidung vor dem Schlafzimmer ab.
     
  • Richtig lüften: Lüften Sie kurz und zur richtigen Zeit, das heißt auf dem Land abends und in der Stadt morgens. Denn dann ist die Pollenkonzentration am geringsten.
     
  • Nasendusche verwenden: Sie kann für kurze Zeit die Pollen aus der Nase entfernen. Außerdem eignet sie sich zum Befeuchten der angegriffenen Schleimhaut.

Für alle vom Heuschnupfen Geplagten stehen gut wirkende Medikamente zur Verfügung. Sie dienen der Vorbeugung oder lindern vorhandene Beschwerden. Histamin ist die bekannteste Substanz, die allergische Symptome auslöst. Im Verlauf einer allergischen Reaktion wird es in besonderen Gewebezellen freigesetzt. Hier setzen spezielle Stabilisatoren an, die regelmäßig schon einige Wochen vor der Pollensaison eingenommen werden sollten. In Form von Augentropfen, Nasen- und Bronchialsprays verhindern sie, dass es in der Folge zu einer Histamin-Ausschüttung kommt.

Wichtig: Die Präparate eignen sich zur Vorbeugung, nicht aber zur Linderung akuter Beschwerden. Dafür dienen Antihistaminika als Tabletten, Sirup, Nasensprays, Inhalationen und Augentropfen. Die Wirkstoffe ähneln der chemischen Struktur des Histamins und blockieren damit die Histaminrezeptoren an den Zellen.

Eine starke antiallergische und entzündungshemmende Wirkung hat das Cortison. Äußerlich anzuwendende Cortison-Präparate sind Augentropfen sowie Nasen- und Bronchialsprays. Sie dringen kaum durch die Haut in den Körper. Dadurch sind ihre Nebenwirkungen geringer als die von Cortisonspritzen oder -tabletten. Diese sollten nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken angewendet werden.

Abschwellend wirkende Nasentropfen sollten Sie nur maximal eine Woche nehmen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Schleimhaut geschädigt wird.

Wer durch Vorbeugung und Arzneimittel nicht beschwerdefrei wird, kann eine Hyposensibilisierung in Erwägung ziehen. Bei dieser Immuntherapie bekommt der Patient die Pollen in so kleinen Mengen verabreicht, dass sich das Immunsystem an die Allergene gewöhnt. Hier konnten in einigen klinischen Studien positive Effekte erzielt werden. Die Hyposensibilisierung ist jedoch nicht für jeden geeignet und birgt zudem das Risiko schwerwiegender allergischer Nebenwirkungen.

Unser Tipp: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Therapie sinnvoll ist.

Bewusst leben: Umweltallergien

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