Mann schaut an einem Strand stehend an der Kamera vorbei

Männergesundheit – Vorsorge und ausgeglichene Lebensweise

Die traditionellen Geschlechterrollen haben sich gewandelt: War früher der Mann Hauptverdiener und somit "Ernährer" der Familie, teilt sich dies heute meist zwischen beiden Partnern auf. Auch in der Elternschaft sind alte Muster aufgeweicht – Väter nehmen vermehrt Elternzeit und binden sich intensiver in die Betreuung des Nachwuchses ein. Beim Thema Gesundheit scheinen jedoch immer noch die Frauen die Nase vorn zu haben. Die internationale Männergesundheitswoche, jährlich immer im Juni, möchte für dieses Thema sensibilisieren und schenkt ihm durch verschiedene Aktionen besondere Aufmerksamkeit. 

Sie hadern schon länger damit, sich einen bewussteren Lebensstil anzueignen und dem Thema Gesundheitsvorsorge mehr Platz einzuräumen? Wir haben Ihnen einige Tipps und interessante Fakten zur Männergesundheit zusammengestellt.

Noch immer liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern mit 78,5 Jahren unter der von Frauen, welche im Schnitt 83,3 Jahre beträgt. Lässt sich daraus schließen, dass Männer beim Thema Gesundheit nachlässiger sind? Sicher kann man dies nicht pauschalisieren: Viele treiben regelmäßig Sport, ernähren sich ausgewogen und achten auf einen ausgeglichenen Lebensstil. Statistisch gesehen ist es aber tatsächlich so, dass sie im Vergleich zur weiblichen Bevölkerung eine ungesündere Lebensweise führen. Männer rauchen häufiger, trinken mehr Alkohol und sind generell risikobereiter. Und auch wenn sich die Berufswelt verändert hat: Der überwiegende Teil schwerer, körperlicher Arbeit wird noch immer von männlichen Beschäftigten verrichtet. In Kombination mit einer einseitigen Ernährung und wenig Erholungsphasen beansprucht dies den Körper enorm. Doch einen gesunden Lebensstil in den vollgepackten Alltag zu integrieren, ist nicht so kompliziert, wie Sie denken!

Die Hauptpfeiler eines gesunden Lebens bestehen aus den Komponenten Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. Oft reichen schon kleine Veränderungen, um Großes zu bewirken.

  • Hand aufs Herz: Treiben Sie regelmäßig Sport oder liegt das letzte Training schon länger zurück, als Ihnen lieb ist? Kontinuität in der Bewegung ist wichtig, weshalb Sie lieber kürzer (ca. 30 bis 45 Minuten), dafür aber mindestens dreimal die Woche aktiv werden sollten. Ideal ist eine gesunde Mischung aus Ausdauersport, Dehnübungen und moderatem Krafttraining, um verschiedene Bewegungsabläufe und Körperregionen anzusprechen. Setzen Sie sich feste Zeiten oder verabreden Sie sich mit Freunden, so überwinden Sie Motivationstiefs.
    Ist Ihre Rücken- und Nackenmuskulatur durch dauerhaftes Sitzen stark beansprucht, binden Sie auch am Arbeitsplatz leichte Lockerungsübungen wie Schulterkreisen oder Strecken ein. Müssen Sie im Beruf schwer Heben und Tragen, hilft Ihnen die richtige Technik, Ihren Körper zu schonen.
     
  • Eine abwechslungsreiche Ernährung besteht aus Obst und Gemüse, Getreideprodukten, Milcherzeugnissen und eiweißreicher Kost, Eiern und Fleisch sowie Fetten, Ölen und zuckerhaltigen Lebensmitteln – in dieser absteigenden Reihenfolge. Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten mit frischen Zutaten, die Sie in Ruhe einnehmen.
    Trinken Sie zudem täglich etwa 2 Liter Wasser, ungesüßten Tee oder leichte Schorle, um dauerhaft leistungsfähig und gesund zu bleiben – bei körperlicher Anstrengung ist der Bedarf entsprechend erhöht. Verzichten sollten Sie hingegen auf kalorienreiche Snacks zwischendurch.
     
  • Haben Sie das Gefühl, im hektischen Alltag mit all seinen Terminen und Verpflichtungen gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen? Auch dauerhafter Stress kann krank machen und fördert zudem die Anfälligkeit für Süchte und Abhängigkeiten. Nehmen Sie sich deshalb bewusst Auszeiten, die Sie für Hobbys, Sport oder einfach zur Erholung nutzen. Zwischendurch können kurze Ruhephasen, in denen Sie einfach einmal aufatmen, oder Entspannungsübungen für mehr Gelassenheit sorgen. Greifen Sie bei Sorgen oder Anspannung nicht zum Glimmstängel oder dem Schnapsglas – sowohl Nikotin als auch Alkohol sind keine Problemlöser, sondern können zu gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen führen.

Ein weiterer Punkt zulasten der Männergesundheit ist die schwächer ausgeprägte Bereitschaft, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Dabei können diese entscheidend für den Behandlungserfolg sein, da bestehende Erkrankungen so frühzeitig erkannt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manch einer unterschätzt oder verdrängt das Risiko, selbst zu erkranken, andere scheuen die notwendige Untersuchung oder räumen einem solchen Termin keine Zeit ein. Doch diese ist eine lohnenswerte Investition in Ihre Gesundheit! Folgende Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie als Mann deshalb unbedingt wahrnehmen:

  • Darmkrebsvorsorge
    Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern – die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, nimmt mit steigendem Alter zu. Da bei der Vorsorgeuntersuchung bereits Vorstufen einer Krebserkrankung erkannt werden können, ist sie ein wichtiger Baustein, um die Krankheit bereits in ihren Anfängen zu stoppen und die Heilungschancen zu erhöhen.
    Ab einem Alter von 50 bis 54 Jahren hat jeder gesetzlich Versicherte Mann Anspruch auf einen Stuhltest, der auf okkultes (verstecktes) Blut untersucht wird. Ab 55 Jahren besteht die Möglichkeit, zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren zu nutzen. Alternativ ist die Fortführung eines regelmäßigen Stuhltestes alle zwei Jahre möglich.

    Unser Extra-Tipp: Versicherte der IKK gesund plus können im Rahmen unseres IKK-Gesundheitskontos bereits ab einem Alter von 40 bis 49 alle zwei Jahre die Darmkrebsfrüherkennung nutzen. Lassen Sie sich Ihr persönliches Set zum immunologischen Stuhltest einfach und bequem nach Hause schicken und senden Sie die Probe direkt ins Labor. Ihr Testergebnis erhalten Sie im Anschluss auf dem Postweg. 
  • Früherkennung von Prostatakrebs
    Noch öfter als Darmkrebs wird bei Männern Prostatakrebs diagnostiziert: Sie ist die häufigste Krebserkrankung und betrifft vor allem die Altersgruppe zwischen 50 und 70 Jahren. Auch hier können Vorsorgeuntersuchungen helfen, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen – denn häufig verursacht sie im Anfangsstadium kaum Beschwerden bei den Betroffenen. Zur Früherkennung wird eine Tastuntersuchung vorgenommen. Das Angebot richtet sich an alle Männer ab 45 Jahren, die dieses jährlich nutzen können.
  • Check-up
    Zu einer rundum gelungenen Vorsorge gehört auch der so genannte Check-up. Dieser kann für IKK-Versicherte zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr einmalig in Anspruch genommen werden, ab 35 können Sie diese Leistung alle drei Jahre nutzen. Beim Check-up erhalten Sie ein ausführliches ärztliches Beratungsgespräch sowie eine Ganzkörper- und eine Blutuntersuchung. Ab dem 65. Lebensjahr kann bei Männern einmalig eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes zur Früherkennung eines so genannten Bauchaortenaneurysmas (krankhafte Ausbuchtung der Bauchschlagader) durchgeführt werden. Versicherte der IKK gesund plus, die im IKK-Hausarztprogramm eingeschrieben sind, erhalten einen Check-up-Plus, der weitere Laborparameter und Funktionswerte bietet.


Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten zur umfassenden Vorsorge! Neben den Vorteilen für Ihre Gesundheit profitieren Sie von dem guten Gefühl, etwas für sich getan zu haben.

Weitere Infos

Noch mehr Informationen rund um die Gesundheit von Männern finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

  www.Männergesundheitsportal.de

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