Arzt zeigt Organspendeausweis

Leben retten durch Organspende

Heutzutage ist die Medizin in der Lage, Schwerkranken mit Hilfe einer Organtransplantation ein längeres Leben zu schenken. Doch leider gilt das zu oft nur in der Theorie. Tatsächlich unterschreitet die Anzahl der gespendeten Organe den Bedarf deutlich. Aktuell warten in Deutschland etwa 8.500 Menschen auf eine Organspende. 2022 gab es in Deutschland 869 postmortale Organspenderinnen und -spender – und damit weniger, als im Vorjahr.

Helfen Sie, Leben zu retten und bilden Sie sich eine Meinung zum Thema Organspende!

Es ist nicht einfach, sich mit dem eigenen Lebensende auseinander zu setzen. Die meisten Menschen meiden daher dieses Thema. Jedoch sollten Sie sich informieren – zum Beispiel im Internet unter www.organspende-info.de – und eingehend mit der Organspende befassen. Ein Organspendeausweis schafft dann Klarheit für den Ernstfall, denn hier kann

  • das Einverständnis zur Organspende generell erteilt,
  • es auf bestimmte Organe und Gewebe beschränkt,
  • einer Organspende widersprochen oder die Entscheidung einer Vertrauensperson überlassen werden.

Wer die eigene Einstellung zur Organ- und Gewebespende ändert, muss lediglich die alte Erklärung vernichten. Auf einem neuen Ausweis kann die geänderte Einstellung festgehalten werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Angehörigen oder eine andere Vertrauensperson über den geänderten Entschluss zu informieren.

Ihren Organspendeausweis können Sie direkt online ausfüllen (www.organspende-info.de), dann als PDF herunterladen, speichern oder gleich ausdrucken. Zudem haben Sie die Möglichkeit den Organspendeausweis als Plastikkarte, in verschiedenen Sprachen sowie Informationsflyer zum Organspendeausweis kostenfrei zu bestellen.

Organspendeausweis erstellen

Im Falle eines Falles ist es wichtig, dass Angehörige oder Rettungskräfte über das Vorhandensein eines Organspendeausweises Bescheid wissen. Um Ihre Entscheidung noch sicherer und schnell abrufbar festzuhalten, können Sie seit März 2024 das Organspenderegister nutzen. In dem elektronischen Verzeichnis können Sie sich kostenlos eintragen – ganz egal, ob Sie für eine Organspende sind oder dieser widersprechen möchten. Natürlich können Sie Ihre Meinung jederzeit ändern. Bitte denken Sie in diesem Fall daran, Ihre Daten entsprechend anzupassen. 

Um die Online-Erklärung abzugeben, benötigen Sie einen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion. Weitere Informationen zum Organspenderegister und wie Sie Ihre Entscheidung dort dokumentieren, erhalten Sie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Organspenderegister 

Sowohl Ihr Organspendeausweis in Papierform als auch Ihre persönliche Patientenverfügung bleiben natürlich weiterhin gültig!  

Die Voraussetzungen und Abläufe der Organ- und Gewebespende sind durch das Transplantationsgesetz geregelt. Die Bereiche Organentnahme, -vermittlung und -transplantation sind sowohl personell als auch organisatorisch voneinander getrennt. Die Koordination der organisatorischen und medizinischen Maßnahmen übernimmt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Für die Vermittlung der Organe ist die Stiftung Eurotransplant mit Sitz in den Niederlanden zuständig.

Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende sollte wohlüberlegt sein. Natürlich kommen in diesem Zusammenhang auch viele Fragen auf. In unserem Faktencheck erfahren Sie auf einen Blick alles, was Sie zum Thema Organspende wissen sollten.

  • 2022 gab es bundesweit 869 Organspenderinnen und Organspender. Etwa 8.500 Menschen stehen bundesweit auf der Warteliste für ein Spenderorgan.
  • Pro Tag versterben rund zwei Patienten, welche auf der Warteliste für eine Organspende stehen, weil sich nicht rechtzeitig ein passender Spender findet.
  • Ab dem 16. Lebensjahr darf sich ein Jugendlicher eigenständig für eine Organspende entscheiden, ihr wiedersprechen bereits ab dem 14. Lebensjahr.
  • Auf dem Spenderausweis oder im Organspenderegister können Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende festhalten. Diese kann auch auf bestimmte Organe beschränkt sein. Führen Sie den Ausweis bitte immer bei sich.
  • Die Befürchtung, als Organspender eine unzureichende medizinische Betreuung zu erhalten, ist unbegründet. Oberste Priorität hat immer die Erhaltung des Patientenlebens.
  • Eine Organspende kommt nur in Frage, wenn eine Lebensrettung des Organspenders nicht mehr möglich und der sogenannte Hirntod vor dem Herztod eingetreten ist. Dies passiert nur bei etwa einem von 100 Sterbefällen.
  • Bei einer Lebendspende, z.B. einer Niere, trägt die Krankenkasse des Organempfängers die entsprechenden Behandlungskosten des Organspenders.
  • Eine Altersbeschränkung für eine Organspende existiert nicht, allerdings wird von einer Entnahme bei einer akuten Krebserkrankung oder einer HIV-Infektion des Spenders abgesehen.
  • Sollten Sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken, können Sie Ihren vorhandenen Ausweis einfach vernichten und einen neuen ausfüllen oder Ihre Daten im Organspenderegister ändern.

Alle Informationen zur Kampagne "Organspende – Die Entscheidung zählt!" finden Sie auf Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Infos lesen

Die BZgA und die DSO haben darüberhinaus gemeinsam das Infotelefon Organspende eingerichtet. Das Team beantwortet Fragen rund um das Thema Organ- und Gewebespende. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800 9040400 ist das Infotelefon von Montag bis Freitag zwischen 9 bis 18 Uhr erreichbar.

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