Arzt hält ein Stetoskop an ein Herz-Modell

Koronare Herzkrankheit

Das Leben in diesem Jahrhundert ist alles andere als gesund für das Herz: Viele sitzen den ganzen Tag im Büro und abends vor dem Fernseher. Zeit- und Leistungsdruck bestimmen immer mehr den Alltag, und die Ernährung ist zu fett und zu süß. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den Industrienationen die Todesursache Nr. 1: In Deutschland erleiden Jahr für Jahr rund 290.000 Männer und Frauen einen Herzinfarkt. Über 18.000 sterben daran. Zwar macht es ein wenig Mühe, die eine oder andere schlechte Gewohnheit wie z.B. das Rauchen abzulegen, aber es lohnt sich! Ein aktiver und bewusster Lebensstil ist die beste Voraussetzung, um mit gesundem Herzen alt zu werden.

Unter einer koronaren Herzkrankheit (KHK) versteht man alle Erkrankungen des Herzens, die durch eine Veränderung an den Herzkranzgefäßen hervorgerufen werden. Solange diese elastisch und frei von Ablagerungen sind, wird der Herzmuskel jederzeit ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Sind sie jedoch verengt und starr, reicht die Blutversorgung nicht mehr aus. Der Betroffene spürt bei körperlicher Anstrengung schneidende bzw. brennende Schmerzen und ein Engegefühl in der Brustgegend. Die zunehmende Verengung der Arterien wird als Arteriosklerose bezeichnet. Wie sie entsteht, ist noch nicht gänzlich geklärt. Man weiß jedoch, dass Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Rauchen die Verkalkung begünstigen. Die Vorboten kommen spät: Treten erste Beschwerden der KHK auf, sind die Herzkranzgefäße schon zu mehr als 70 Prozent eingeengt. Die Erkrankung ist dann schon so weit fortgeschritten, dass der Arztbesuch auf keinen Fall mehr aufgeschoben werden darf! Ansonsten ist das eigene Leben gefährdet: Verschließt ein Blutgerinnsel das bereits durch Ablagerungen vorgeschädigte Herzkranzgefäß, wird ein Teil des Herzens gar nicht mehr mit Sauerstoff versorgt - es kommt zum Infarkt.

Bluthochdruck ist ein entscheidender Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit und einen Herzinfarkt. Bei Werten über 140/90 mmHg ist er zu hoch. Optimal liegt er bei 120/80 mmHg oder auch etwas niedrieger.

Erhöhte Blutfettwerte begünstigen eine Arterienverkalkung und damit Herzerkrankungen. Als Orientierungswert gilt der Gesamtcholesterinspiegel, der unter 200 mg/dl liegen sollte. Das so genannte "schlechte" LDL-Cholesterin fördert die Arteriosklerose und sollte nicht mehr als 130 mg/dl betragen. Der Wert des "guten" HDL-Cholesterins liegt im Idealfall über 45 mg/dl. Neben den Cholesterinen kommen im Blut auch Neutralfette, so genannte Triglyceride vor: Sie sollten ebenfalls einen Wert von 200 mg/dl nicht übersteigen.

Ein nicht richtig eingestellter oder unentdeckter Diabetes mellitus gilt als eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Der Nüchternblutzucker sollte unter 100 mg/dl liegen, der nach einer Mahlzeit gemessene Wert unter 160 mg/dl.

Bei Ihrer Verwandtschaft ersten Grades sind bereits Herzinfarkte oder Schlaganfälle aufgetreten? Dann kann man von einer genetischen Vorbelastung ausgehen: Sie sollten sich unbedingt untersuchen lassen, auch wenn Sie keinerlei Beschwerden haben.

Sie sind Raucher, haben Übergewicht und bewegen sich in Beruf und Freizeit sehr wenig? Auch das sind Faktoren, die das Herz in Gefahr bringen.

Kommen bei einer Person mehrere Risikofaktoren zusammen, können schon mäßig erhöhte Werte, also ein geringfügig zu hoher Blutdruck oder ein paar Kilo zuviel, die Gefahr für einen Herzinfarkt in die Höhe treiben. Viel Bewegung, maßvolles Essen, nicht rauchen - ein gesunder Lebensstil ist also die beste Versicherung fürs Herz.

Während die Zahlen bei Männern stagnieren, erleiden immer mehr jüngere Frauen zwischen 40 und 60 Jahren einen Infarkt. Die Ursachen: Erstens rauchen immer mehr Frauen und zweitens nehmen sie in immer jüngeren Jahren an Gewicht zu. Die eher männliche Apfel-Figur, bei der Taille und Bauch dick sind, ist für Frauen besonders ungünstig. Besser ist die Birnen-Form mit einer schmalen Taille und breiteren Hüften. Der ideale Taillenumfang für Frauen liegt unter 80 Zentimetern - ab 88 Zentimeter steigt das Risiko für eine Herzerkrankung deutlich. Warum ist das "Bauchfett" so gefährlich? Eine Erklärung: Nur dort wird das Hormon Resistin produziert, das Diabetes Vorschub leistet und die Blutfette ungünstig beeinflusst.

Testen und schulen Sie Ihr Wissen über die Anzeichen eines Schlaganfalls. Denn nur wer die Anzeichen des Schlaganfalls richtig deutet, schnell handelt und den Notruf 112 wählt, kann Folgeschäden verringern oder sogar vermeiden. Die wichtigsten Anzeichen für einen Schlaganfall setzen in der Regel plötzlich und unvermittelt ein:

  • Es treten Lähmungen oder Gefühlsstörungen einer Körperseite auf.
  • Es kommt zu plötzlichen Störungen beim Sprechen oder beim Sprachverständnis.
  • Es kommt zu Sehstörungen auf einem oder beiden Augen.

Auch wenn diese Störungen manchmal wieder verschwinden, sollte sofort der Notarzt alarmiert werden. Denn durch rasches Handeln und einen möglichst frühen Beginn der Behandlung können Gehirnzellen vor dem Absterben gerettet und Folgekomplikationen gemindert werden. Die geistigen und körperlichen Folgen des Schlaganfalls werden dadurch begrenzt oder vollständig vermieden.

Weitere Informationen: www.schlaganfall-hilfe.de

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