
Avocado – gesund und vielseitig
Früher ein Geheimtipp, heute fester Bestandteil in vielen Ernährungsplänen: Wohl kaum ein Lebensmittel hat in den letzten Jahren einen so großen Hype erlebt, wie die Avocado. Kein Wunder, denn die grüne Frucht vereint Nährstoffreichtum und Vielseitigkeit. Ob als Guacamole, als Aufstrich auf dem Frühstücksbrötchen oder als Zutat im Salat – wir zeigen Ihnen, wie Sie von den vielen guten Eigenschaften der Avocado profitieren und erklären, warum es auf einen bewussten Kauf ankommt.
Exot unter den Früchten
Die Avocado stammt ursprünglich aus den subtropischen und tropischen Regionen Südamerikas. Dort wurde sie schon von den Azteken und Maya im Regenwald angebaut. Nachdem die Spanier ab dem 16. Jahrhundert weite Teile der Region kolonialisierten, gelangte die Frucht nach Europa und in andere Teile der Welt.
Der kommerzielle Anbau der Avocado begann jedoch erst Anfang des letzten Jahrhunderts. Durch die Züchtung verschiedener Sorten und den Einsatz von Technik kann heute eine Auswahl von Avocados in fast jedem Supermarkt angeboten werden. Die meisten von ihnen stammen aus Mexiko, der Dominikanischen Republik, Peru, Indonesien und Kolumbien.
Die Avocado wird aufgrund ihres herben Geschmacks und ihrer Verwendung in herzhaften Gerichten oft für ein Gemüse gehalten. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um eine Obstsorte. Sie zählt botanisch zu den Beeren.
Superfood aus dem Regenwald
Avocados sind gesund! Bereits die frühen Hochkulturen erkannten die zahlreichen positiven Eigenschaften der Frucht. So wurde sie nicht nur als Nahrungsmittel genutzt, sondern auch für medizinische Zwecke. Profitieren auch Sie vom reichen Nährstoffgehalt der Avocado:
- Gesunde Fette: Eine Avocado besteht zu etwa einem Viertel aus Fett. Dadurch ist sie sehr kalorienreich. Es handelt sich dabei jedoch um einfach ungesättigte Fettsäuren. Diese wirken sich positiv auf Ihr Herz-Kreislauf-System aus und unterstützen dabei, den Cholesterinspiegel zu regulieren.
- Mikronährstoffe: Die Avocado ist eine hervorragende Quelle, um Ihren Bedarf an Mikronährstoffen zu decken. Sie enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin C, E, K und B-Vitamine sowie Kalium. Der Körper benötigt diese Stoffe, um verschiedenste Funktionen aufrecht zu erhalten.
- Ballaststoffe: Durch ihren hohen Ballaststoffgehalt trägt die Avocado zu einer gesunden Verdauung bei und fördert die Darmgesundheit. Ballaststoffe erhöhen außerdem das Sättigungsgefühl, was dabei helfen kann, Gewicht zu verlieren.
- Entzündungshemmung: Die Avocado enthält Verbindungen und Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken. Wenn Sie an chronischen Erkrankungen leiden, kann die Avocado dazu beitragen, Symptome zu lindern.
Die Trendfrucht in Ihrer Küche
Die Beliebtheit der Avocado lässt sich nicht nur mit ihrem Nährstoffreichtum begründen, sondern auch mit ihrer Vielseitigkeit. Je nach Reifegrad ergeben sich die verschiedensten Zubereitungsmöglichkeiten. Ist die Avocado noch relativ fest, können Sie die Frucht in Scheiben schneiden und damit Salate, Gemüseplatten oder nährstoffreiche Bowls verfeinern. Wenn sie hingegen schon etwas weicher ist, eignet sie sich hervorragend als cremiger Brotaufstrich oder für eine Guacamole. Damit passt die Avocado in unterschiedlichste Gerichte und bereichert Ihre Ernährung auf vielfältige Weise.
Beim Kauf einer Avocado gilt grundsätzlich: Je grüner die Schale ist, desto geringer ist ihr Reifegrad. Drücken Sie sanft auf die Frucht. Eine reife Avocado gibt leicht nach, fühlt sich dabei jedoch nicht zu weich an. Eine harte Avocado ist noch nicht reif, während eine sehr weiche oder matschige Avocado Anzeichen von Überreife zeigen kann.
Um die Avocado zu verarbeiten, schneiden Sie die Frucht der Länge nach bis zum Kern ein und führen Sie das Messer ringsum, sodass die Frucht halbiert wird. Lösen Sie nun das Fruchtfleisch mit einem Löffel von der Schale. Wenn Sie nur eine Hälfte der Avocado benötigen, lassen Sie den Kern in der anderen Hälfte. Dies bewahrt ihre Frische. Alternativ können Sie die Schnittfläche mit Zitronensaft beträufeln.
Umweltsünde Avocado?
Die Avocado erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Der Import hat sich in den letzten zehn Jahren vervierfacht. Auch in vielen anderen Ländern ist der Konsum von Avocados stark angestiegen. Leider hat diese Beliebtheit Folgen für Umwelt und Klima – insbesondere in den tropischen Produktionsgebieten.
Der Anbau von Avocados erfordert sehr viel Wasser, was häufig zu einer Übernutzung lokaler Wasserressourcen führt. Zudem benötigen die entsprechenden Plantagen sehr große Flächen. Hierfür muss Regenwald abgeholzt werden. Darüber hinaus verursacht der Transport von Avocados über den Luft- und Seeverkehr Treibhausgasemissionen. Sowohl der Anbau als auch der Import von Avocados stehen daher bereits seit Längerem in der Kritik.
Fest steht: Nur auf einem gesunden Planeten ist gesundes Leben möglich. Entscheidend ist daher ein bewusster Kauf. Informieren Sie sich über die Herkunft der Avocados und entscheiden Sie sich für Produkte, die aus möglichst nachhaltigem Anbau stammen. Zudem sollten Sie die Menge an Avocados, die Sie konsumieren, begrenzen. Achten Sie, wenn möglich, auf lokale und saisonale Alternativen. Es gibt viele heimische Obst- und Gemüsesorten, die ähnlich reich an Nährstoffen sind. Beispiele hierfür sind Erbsen, Bohnen, Nüsse oder Saaten.
Wenn Sie über einen grünen Daumen verfügen, können Sie versuchen, Ihren eigenen Avocado-Baum zu pflanzen. Allerdings wird dieser in unserer Klimazone vermutlich keine Früchte tragen. Dennoch fördert es die Nachhaltigkeit und stellt einen persönlichen Bezug zu ihren Lebensmitteln her. Probieren Sie es aus!
Rezeptidee: Avocadocreme
So vielseitig wie die grüne Frucht selbst ist eine Avocadocreme. Als Brotaufstrich, Topping oder Dip eignet sie sich perfekt für fast jede Gelegenheit.
Ob beim Grillen auf der Terrasse oder als Snack für einen gemütlichen Filmabend: Eine Avocadocreme geht immer. Probieren Sie doch mal unser Rezept. Es gelingt mit Leichtigkeit:
Zutaten:
- 2 reife Avocados
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 1 Limette oder Zitrone
- 2 Esslöffel griechischer Joghurt
- Salz, Pfeffer und frische Kräuter nach Geschmack
- Ein Schuss Olivenöl
Zubereitung:
- Schneiden Sie die zwei Avocados der Länge nach auf, trennen Sie die Hälften und entfernen Sie den Kern. Am besten eignen sich Avocados, die bereits etwas weicher sind.
- Schälen Sie die Knoblauchzehe und hacken Sie sie fein. Fügen Sie den Knoblauch zu den Avocados hinzu.
- Halbieren Sie die Limette bzw. die Zitrone und pressen Sie den Saft aus. Geben Sie ihn zu den Avocados. Hierdurch bleibt die Creme länger frisch.
- Fügen Sie den griechischen Joghurt hinzu. Hierdurch entsteht später eine besonders cremige Konsistenz.
- Verwenden Sie eine Gabel oder einen Stabmixer, um alle Zutaten zu einer glatten Creme zu verarbeiten. Falls die Creme zu dick ist, können Sie einen Schuss Olivenöl hinzufügen.
- Schmecken Sie die Avocadocreme mit Salz, Pfeffer und Kräutern Ihrer Wahl ab.
Guten Appetit!