
Rund ums Osterei – Mehr als ein hübscher Brauch
Jahr für Jahr landet es im Osternest oder auf dem Frühstücksteller, doch den Brauch rund um das Osterei kennen wenige. Bis uns vielleicht die eine oder andere Kinderfrage aufschreckt. Damit Sie auf diese vorbereitet sind und auch Ihren eigenen Wissensdurst stillen können, präsentieren wir Ihnen Fakten rund ums Osterei.
Wie der Hase zum Ei kam
Es gibt verschiedene Gründe, warum ausgerechnet das Ei zum Symbol für Ostern geworden ist. Zum einen steht es für Fruchtbarkeit sowie neues Leben und Wiedergeburt. So wurde es im Christentum schon früh zu einem Zeichen für die biblische Auferstehung Christus, auf die der Osterbrauch zurückgeht.
Zum anderen durften in der Fastenzeit, neben Fleisch, auch keine Eierspeisen verzehrt werden. Da besonders im Frühjahr wieder mehr Eier gelegt wurden, kochte man diese, um sie haltbar zu machen. Nach der entbehrungsreichen Zeit, die Ostern endet, wurden deswegen besonders viele Eier gegessen. Auch die regelmäßigen Abgaben an den Lehnsherren, die häufig um die Osterzeit stattfanden, wurden früher oft in Form von Eiern erbracht.
Es gibt verschiedene Quellen darüber, wann zum ersten Mal Eier gefärbt und als "Osterei" verschenkt wurden. Spätestens ab dem 16. Jahrhundert aber wurde dieser Brauch hierzulande gepflegt. Mit den bunten Eiern versüßte man Kindern die Osterzeit und Mädchen schenkten ihrem Liebsten das reich verzierte Ostersymbol. Neben der ewigen Frage "Was war zuerst – das Huhn oder das Ei?", bleibt jedoch auch die Herkunft des "Eierversteckens" bislang ein Geheimnis.
Wer die Eier bringt, darüber ist man sich im Volksmund erst seit dem 19. Jahrhundert einig. Vorher waren in verschiedenen Gegenden auch unterschiedliche Tiere dafür verantwortlich: Unter anderem ein Hahn, ein Storch und sogar ein Fuchs. Schließlich setzte sich der Hase durch und darf bis heute diese Aufgabe übernehmen.
Klasse statt Masse
Zwischen 17 und 19 Milliarden Eier werden jedes Jahr in Deutschland verzehrt, vor Ostern steigt der Bedarf pro Person verständlicherweise leicht an. Tun Sie Tier und Mensch etwas Gutes und greifen Sie auch Ostern eher zu Klasse als zu Masse, indem Sie Eier aus ökologischer Haltung bevorzugen. Woher genau Ihr Ei kommt, können Sie auf der Kennzeichnung jedes Einzelnen ablesen:
- Die erste Zahl ist die Haltungsform.
3 = Käfighaltung
2 = Bodenhaltung
1 = Freilandhaltung
0 = ökologische Haltung - Das Länderkürzel steht für das Herkunftsland
- Die weitere Zahl zeigt den Produzenten.
- Schließlich gibt eine siebenstellige Ziffer den genauen Herkunftsbetrieb an.
So kann Ihr Osterei theoretisch bis zum Stall zurückverfolgt werden. Lediglich Eier, die direkt vom Hof verkauft werden, unterliegen keiner Kennzeichnungspflicht.
Eier und Gesundheit: pro oder contra
Einerseits wird das Ei als wichtiger Nährstofflieferant gepriesen, andererseits gerät es immer wieder in Verdacht, den Cholesterinspiegel nach oben zu treiben. Ist der Verzehr nun gut oder schlecht für die Gesundheit?
Speziell im Hinblick auf die "Gefahr Cholesterin" kann die gängige Meinung relativiert werden: Zwar enthält das Ei viel davon, die Zufuhr reguliert unser Körper jedoch in der Regel selbst. Lediglich wenn Sie an einem ohnehin hohen Cholesterinwert oder Stoffwechselerkrankungen leiden, sollten Sie Ihren Verzehr von Eiern ein wenig einschränken. Komplett darauf verzichten, müssen Sie aber nicht.
Die Spurenelemente Eisen, Calcium und Kalium haben hingegen sogar einen positiven Nutzen für den Körper und gehören zu einer gesunden Ernährungsweise. Eiweiß unterstützt den Muskelaufbau und ist darüber hinaus wichtig für bestimmte Stoffwechselprozesse. Allerdings enthalten Eier auch relativ viel Fett, was ein weiterer Grund für die moderaten Verzehrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. ist. Diese beträgt etwa zwei bis drei Eier pro Woche. Zum Osterfest darf es aber auch mal eins mehr sein.