Tablet mit der chemischen Strukturformel von Cholesterin

Cholesterin - das richtige Maß macht's

Cholesterin wird vom Körper produziert und wird benötigt, um wichtige Lebensfunktionen zu verrichten. Führen wir über die Nahrung zuviel Cholesterin zu, steigern wir das Gesundheitsrisiko. Denn ein zu hoher Cholesterinspiegel zählt neben Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und bauchbetontem Übergewicht zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jährlich erleiden ca. 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Über 170.000 der Betroffenen sterben an den Folgen. Wer jedoch weiß, dass sein Herzinfarktrisiko durch einen zu hohen Cholesterin-Blutspiegel erhöht ist, kann rechtzeitig gegensteuern.

Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff. Es wird im gesamten Körper zum Zellaufbau, zur Produktion von Gallsäuren (zur Verdauung) und Vitamin D (Knochenaufbau) sowie zur Hormonbereitstellung benötigt. Der tägliche Eigenbedarf von bis zu zwei Gramm wird vom Körper selbst gedeckt. Durch die Aufnahme von tierischen Nahrungsmitteln führen wir dem Körper zusätzlich Cholesterin zu. Der Körper versucht das Gleichgewicht von benötigtem körpereigenen und zugeführtem Cholesterin selbständig zu regeln.

Cholesterin kann aufgrund seiner unterschiedlichen Dichte in zwei Klassen eingeteilt werden; zum einen bezeichnet als Low Density Lipoprotein (LDL) mit geringer Dichte und zum anderen als High Density Lipoprotein (HDL) mit hoher Dichte. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Blutes ist das eigentliche Blutfett – Triglycerid. Es ist der Energiespeicher des Körpers und setzt sich aus Glycerin und drei unterschiedlichen Fettsäuren (ungesättigte und gesättigte) zusammen.

Das "schlechte" LDL-Cholesterin passiert, als im Blut gelöster Stoff, auf dem Weg zu den Organen die Wände der Blutgefäße. Ist das Angebot an LDL-Cholesterin höher als der jeweilige Bedarf, lagert sich der Überschuss in den Gefäßwänden ab. Dies führt auf Dauer zu Veränderungen der Gefäßwände bis hin zu Verkalkungen.

Das "gute" HDL-Cholesterin nimmt bereits abgelagertes Cholesterin auf und transportiert es zurück zur Leber, wo es entsprechend verstoffwechselt und anschließend ausgeschieden werden kann.

Folgende Blutfettwerte gelten bei Gesunden als „normal“:

  • Gesamtcholesterin: weniger als 200 mg/dl = 5,17 mmol/L
  • LDL-Cholesterin: weniger als 160 mg/dl = 4,13 mmol/L
  • HDL-Cholesterin: mehr als 40 mg/dl = 1,03 mmol/L
  • Triglyceride: weniger als 150 mg/dl = 1,69 mmol/L

Durch einfache Messungen beim Arzt, in der Apotheke oder bei gesonderten Messaktionen haben Sie die Möglichkeit Ihre Werte bestimmen zu lassen.

Ziel sollte es sein, die Blutfettwerte auf ein gesundes Maß zu senken und das Gleichgewicht zugunsten des „guten“ Cholesterins zu verschieben.

Ihre Blutfettwerte können durch die Kombination der folgenden Maßnahmen auf ein gesundes Maß gesenkt werden:

  • mehr Bewegung
  • gesunde Ernährung und
  • wenn unvermeidbar Medikamente

Sport und Bewegung:
Durch regelmäßigen Sport und Bewegung erreichen Sie nicht nur eine direkte Anpassung des Cholesteringleichgewichts. Das „schlechte“ Cholesterin wird gesenkt und das „gute“ erhöht. Gleichzeitig wird Ihr Herz-Kreislaufsystem trainiert und Sie senken oder halten Ihr Körpergewicht. Die körperliche Anstrengung wandelt Blutzucker in Energie, der Blutzuckerspiegel sinkt und in Folge auch der Insulinbedarf des Körpers.

Gesunde Ernährung:
Hier liegt neben ausreichender Bewegung der Hauptschlüssel zum Erfolg. Wir nehmen Cholesterin nur über tierische Nahrungsmittel auf. Als Faustformel gilt: Die fettreichsten Lebensmittel sind auch die cholesterinreichsten. Durch Berücksichtigung folgender Tipps können wir die Aufnahme von Cholesterin durch das Essen reduzieren:

  • mageres Fleisch verwenden (Kalb, Pute, Wild, Ente ohne Haut)
  • vorhandene Fettränder abschneiden
  • öfter mal auf Fisch ausweichen
  • fettarme Zubereitung des Essens (Kochen, Grillen, Dünsten)
  • beim Braten beschichtete Pfannen verwenden
  • versteckte Fette beachten: Eiernudeln, Mayonnaise, fette Saucen, Salami, Pizza
  • tierische gegen pflanzliche Fette tauschen (ungesättigt und cholesterinfrei)

Die direkte Cholesterinaufnahme sollten Sie auf jeden Fall meiden. Die höchsten Konzentrationen finden sich im Eigelb, in Innereien, in fettem Käse, in Butter, Sahne und in Schalentieren.
Wobei es hier nicht um den kompletten Verzicht auf diese Lebensmittel geht, sondern um das richtige Maß. Ein Osterfest ohne Eier muss also nicht sein. Wenn wir nicht nur an den Ostertagen unser Essverhalten entsprechend anpassen, dann ist gegen das eine oder andere Osterei nichts einzuwenden.

Medikamente:
Sollten die aufgezeigten Maßnahmen nicht ausreichen, um dauerhaft Ihren Cholesterinspiegel zu senken, besteht seitens Ihres Arztes die Möglichkeit zur ergänzenden Medikation.

IKK-Versicherte können ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre an der Vorsorgeuntersuchung "Gesundheits-Check-up" zur Früherkennung von Diabetes, Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und der Nieren teilnehmen. Hierbei wird unter anderem eine Blut- und Urinprobe zur Bestimmung des Blutzucker- und Cholesterinwertes entnommen. Werden dabei Auffälligkeiten festgestellt, leitet der Arzt weitere Untersuchungen ein.

Bewusst ernähren: Cholesterin senken

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Interessante Links

Weiterführende Infos zu diesem Thema finden Sie auf
www.lipid-liga.de.

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