Fieberkrankes Kind im Arm der Mutter

Drei-Tage-Fieber – Ein Symptom gibt den Namen

Hohes Fieber, das über ein paar Tage andauert, ist bei kleinen Kindern nicht ungewöhnlich. Kommen jedoch kaum andere Krankheitsanzeichen hinzu und sinkt die Temperatur schließlich plötzlich von allein ab, deutet dies auf das so genannte Drei-Tage-Fieber hin. Mit diesem ist auch ein roter Hautausschlag verbunden. Während Masern oder Windpocken häufig präsent sind, hört man von dieser Erkrankung eher selten. Wir möchten Ihnen das Drei-Tage-Fieber mit seinen typischen Symptomen deswegen genauer vorstellen.

Der Name der Erkrankung lässt bereits erahnen, wie sie beginnt: Mit einem hohen Fieber bis zu 39 oder sogar 41 Grad Körpertemperatur, das jedoch andere Anzeichen einer Grippe oder Erkältung – z.B. Schnupfen oder Abgeschlagenheit – vermissen lässt. Tatsächlich kann es vorkommen, dass trotz des sehr hohen Fiebers kein starkes Krankheitsgefühl bei Ihrem Kind auftritt. Ansonsten sind Magen-Darm-Beschwerden oder geschwollene Lymphknoten als Begleiterscheinungen der Infektion möglich. Als bekannte Komplikation können außerdem Fieberkrämpfe auftreten.
Nach drei bis vier Tagen weicht das Fieber, das plötzlich und schnell absinkt, einem hellroten Hautausschlag. Die Flecken ziehen sich vom Rumpf über den Nacken bis hin zu den Beinen und können auch die Schleimhäute, wie z.B. den Gaumen, betreffen. Anders als beispielsweise bei einer Infektion mit Windpocken juckt und schmerzt dieser Ausschlag aber nicht. Nachdem er mehrere Stunden oder sogar Tage sichtbar ist, heilt er ohne bleibende Spuren wieder ab.

Eine konkrete Diagnose des Drei-Tage-Fiebers ist erst mit Auftreten des Ausschlags nach einem bestimmten Zeitraum sowie spätestens nach der Infektion über den Nachweis von Antikörpern im Blut möglich.

Auch wenn andere Kinderkrankheiten stärker im Bewusstsein der Eltern sind, so ist fast jedes Kind früher oder später vom Drei-Tage-Fieber betroffen. Die meisten Erkrankungen finden zwischen dem ersten und dem dritten Lebensjahr statt. Bis zum dritten Lebensmonat besteht ein gewisser "Nestschutz", weswegen in diesem Alter kaum Krankheitsfälle auftreten. Auch Infektionen von Erwachsenen sind sehr selten. Auslöser ist ein Herpes-Virus, welcher – wie bei so vielen Erkrankungen – durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Dieser ist hochansteckend und kommt das ganze Jahr über vor, jedoch ist eine Infektion meist unkompliziert. In einigen Fällen tritt die Erkrankung sogar in einer solch abgeschwächten Form in Erscheinung, dass das Drei-Tage-Fieber als solches nicht erkannt wird oder unbemerkt bleibt. In der Regel zeigen sich die ersten Krankheitsanzeichen drei bis sieben Tage nach der Infektion. Den Virus können auch gesunde Menschen übertragen. Sie sind eine Art Zwischenträger, die selbst nicht erkranken. Das Drei-Tage-Fieber bewirkt nach durchgemachter Erkrankung eine lebenslange Immunität.

Eine Impfung gegen das Drei-Tage-Fieber existiert, anders als bei den meisten Kinderkrankheiten, nicht. Aufgrund des gutartigen und oft unproblematischen Verlaufs ist dies aber kein Grund zur Besorgnis. Trotzdem sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen, wenn ein solch hohes Fieber bei Ihrem Kind auftritt. Auf diese Weise können Sie andere Erkrankungen ausschließen. Eine anschließende Behandlung zu Hause erfolgt symptomatisch, indem Sie beispielsweise das Fieber durch Wadenwickel senken und Ihrem kleinen Patienten außerdem viel zu trinken geben. Am besten eignen sich Wasser und ungesüßter Tee, um die Flüssigkeitsreserven des Körpers aufzufüllen und ihn von innen zu kühlen.

Das Drei-Tage-Fieber ist einer der häufigsten Auslöser von Fieberkrämpfen bei Kindern. Diese entstehen nicht etwa durch die Höhe des Fiebers, sondern durch den sprunghaften Anstieg der Körpertemperatur. Auch wenn sie erschreckend sind und für die hilflosen Eltern oft furchteinflößend aussehen, so sind sie glücklicherweise meist harmlos und hinterlassen keine Folgebeschwerden. Sollte Ihr Kind einen Fieberkrampf erleiden, schauen Sie auf die Uhr, wie lange dieser dauert. Ein unkomplizierter Krampf hält meist nur zwei bis drei Minuten an. Anhand der Länge lässt sich später ausschließen, dass es sich nicht etwa doch um einen komplizierten Krampf gehandelt hat, der oft mehr als 15 Minuten andauert. Legen Sie Ihr Kind auf den Boden oder nehmen Sie es auf dem Arm, damit es frei atmen kann. Festhalten, um Zuckungen zu vermeiden, dürfen Sie es nicht, da sonst die Gefahr besteht, Ihrem kleinen Liebling wehzutun. Schützen Sie es außerdem vor Kanten, Ecken und anderen Gegenständen mit Verletzungspotenzial. Tritt ein solcher Fieberkrampf zum ersten Mal auf, rufen Sie bitte den Rettungsdienst, der Ihnen schnell helfen kann. Sprechen Sie im Anschluss mit Ihrem Kinderarzt über den Krampf. Bei der Mehrzahl der Kinder kommt ein solcher zum Glück nur einmalig vor.

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