Frauenärztin überreicht einer Schwangeren einen Mutterpass

Schwangerschaft auch nach Brustkrebs möglich

Frauen, die nach einer Brustkrebsbehandlung schwanger werden, verschlechtern damit weder ihre Heilungschancen noch das Rückfallrisiko. Die lange Zeit gegebene Empfehlung, wegen der Rückfallgefahr ganz auf ein Kind zu verzichten, gilt nicht mehr. Allerdings raten Ärzte weiterhin dazu, in der Zeit des höchsten Rückfallrisikos auf den Kinderwunsch zu verzichten. Dieser Zeitraum hängt vor allem von der angewandten Behandlungsmethode ab.

Das Thema Schwangerschaft nach Brustkrebsbehandlung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Zum einen, weil Brustkrebs schon bei zehn bis 20 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter auftritt. Zum anderen, weil das durchschnittliche Alter der Frauen bei ihrer ersten Geburt auf knapp 30 Jahre gestiegen ist.

Über die konkreten Risiken einer Schwangerschaft nach einer Brustkrebsbehandlung wurden bisher nur wenige Daten gesammelt. Die vorhandenen Informationen deuten jedoch nicht darauf hin, dass eine Schwangerschaft die Heilungschancen merklich verschlechtert. Die früheren Warnungen vor einer Schwangerschaft nach Brustkrebs folgten vor allem aus der Erkenntnis, dass weibliche Hormone, die Östrogene, das Wachstum von Brustkrebszellen anregen können. Noch ist für die Beantwortung der Frage, wie lange mit einer Schwangerschaft gewartet werden sollte, der so genannte "Hormon-Rezeptorstatus" der Frau von entscheidender Bedeutung. Er zeigt, ob die Tumorzellen auf Östrogene reagieren und zum Wachstum angeregt werden. Sollte sich anhand dieses Wertes herausstellen, dass eine Antihormon-Behandlung die Heilungschancen verbessert, käme eine Schwangerschaft erst nach Abschluss der rund fünfjährigen Behandlung in Frage.

Da die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor allem von der Art der jeweiligen Behandlung abhängt, sollten alle Fragen im Zusammenhang mit einem möglichen Kinderwunsch, genauso wie die nach geeigneten Verhütungsmaßnahmen, individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. 

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