Qualle am Sandstrand

Quallenverletzungen – Was hilft?

Badende, die mit bestimmten Quallenarten Kontakt hatten, wissen, wie schmerzhaft diese Begegnung sein kann. Im Wasser sieht man diese fast durchsichtigen Lebewesen nur schwer und meist reicht eine kurze Berührung der Tentakel aus. Lebensgefahr besteht aber nur sehr selten, da die wirklich giftigen eher im Pazifik, um Australien und in der Karibik vorkommen. Ausnahmen verirren sich aber auch in das Mittelmeer und an die europäische Atlantikküste. Sollte es Sie dann doch erwischen, gibt es einiges zu beachten. Besonders bei Allergikern und großflächigen Verletzungen sollte schnell gehandelt werden. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps, die Ihren Badeurlaub "quallensicherer" machen.

Die Tentakel der Quallen sind gespickt mit tausenden winziger Nesselzellen, die wie ein Bogen gespannt sind, bei Kontakt blitzschnell eine Nadel in die Haut des Opfers schießen und ein Gift injizieren. Mit diesen fangen die Quallen ihre Nahrung wie kleine Fische und Mini-Krebse. Sie kommen in fast allen Weltmeeren vor; die wirklich gefährlichen Würfelquallen lassen sich jedoch nur in den tropischen und subtropischen Gewässern finden.
Sollten Sie beim Baden in der Nordsee, der Ostsee oder dem Mittelmeer von einer Qualle gestochen worden sein – man spricht vom Stich, obwohl sich der Schmerz eher brennend anfühlt – geht dies meist mit Hautrötungen und einem heißen bis feurigen Schmerz einher. Dies ist zwar unangenehm, aber vergeht nach ein paar Stunden wieder.

Die für den Menschen gefährlichen Würfelquallen, wie die Portugiesische Galeere und die hochgiftige Seewespe, kommen zum Glück nur in den wirklich warmen Gegenden wie den Küsten Nordaustraliens, dem Pazifik und der Karibik vor. Vereinzelt "verirren" sich aber einige Galeeren vor die Kanaren oder an die Küste Portugals.

Verlassen Sie auf jeden Fall sofort das Wasser. Sollten sich noch Tentakel auf Ihrer Haut befinden, bestreuen Sie diese mit Sand und schaben Sie sie vorsichtig mit einem Gegenstand ab, um nicht noch mehr Nesselzellen zu aktivieren. Am besten übergießt man die Stelle mit Weinessig (in Australien beispielsweise hängen an vielen Stränden Flaschen damit herum). Sollte dieser nicht zur Hand sein, geht dies auch mit Meerwasser.

Benutzen Sie auf keinen Fall Süßwasser oder Alkohol, dies verstärkt den Effekt des Giftes zusätzlich!

Kühlen Sie diebetroffenen Stellen mit Eis und reiben Sie sie mit einem speziellen Allergiemittel oder kortisonhaltigen Cremes ein. Sollten sich erste Kreislaufbeschwerden andeuten oder die Verletzung großflächig am Oberkörper sein, informieren Sie umgehend einen Rettungsdienst oder die Wasserwacht. Bei Verletzungen durch die Portugiesische Galeere, die Seewespe oder andere hochgiftige Exemplare, sollte der Notarzt sofort nach Verlassen des Wassers gerufen werden.

Informieren Sie sich während der Urlaubsplanung über etwaige Warnungen für Ihren Zielort und die jeweilige Quallensaison. In Nordaustralien sind beispielsweise ganze Strände zwischen Oktober und Mai gesperrt.

Allergiker sollten besonders vorsichtig sein. Das Gift der in der Nord- und Ostsee lebenden Haar- oder Feuerquallen, oder das der Leuchtquallen aus dem Mittelmeer kann einen allergischen Schock auslösen und zu ernsten Kreislaufbeschwerden führen.

In Apotheken können Sie inzwischen auch spezielle Sonnencremes mit Quallenschutz bekommen, die zwar keinen hundertprozentigen Schutz bieten, aber das Gift stark abschwächen. Sollten Sie am Strand angeschwemmte Quallen finden, berühren Sie diese auf keinen Fall mit den Händen oder den Füßen – selbst bei toten Quallen funktionieren die Nesselzellen noch reflexartig.

Top