Eine Handvoll Knoblauch

Knoblauch – Sagenumwobenes Gewürz

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten – über Geruch schon eher, zumindest wenn es um den charakteristischen Duft von Knoblauch geht. Manch einer liebt ihn, andere machen aus genau diesem Grund lieber einen weiten Bogen um das Gewürz. Dabei sollte die Knolle auf keinen Fall in Ihrem Haushalt fehlen, schließlich verfeinert sie nicht nur mediterrane und heimische Speisen mit ihrer unverwechselbar würzigen Note, sondern tut viel für Ihre Gesundheit. Wie Sie das Gewürz richtig einsetzen und welche Tricks seinen unerwünschten Begleiterscheinungen angeblich an den Kragen gehen sollen, lesen Sie hier.

Bereits seit tausenden von Jahren wissen die Menschen die Kraft des Knoblauchs zu schätzen: So fand er vor ca. 5.000 Jahren bereits in Asien Verwendung, im alten Ägypten sollte er die Arbeitskraft der Pyramidenarbeiter erhalten, in China, dem Kaiserreich Rom sowie zur Zeit des Mittelalters vertrauten die Bewohner bei gesundheitlichen Problemen oder Aberglauben auf seine Wirkung. Zahlreiche Gerüchte rankten sich um das Gewürz, es sollte aphrodisierend wirken, gegen Sommersprossen helfen und – bekanntermaßen – Vampire und Dämonen abwehren. In ihm wurde ein Gegenmittel für viele Krankheiten gesehen und nicht zuletzt seine gesundheitsstärkende Wirkung hervorgehoben. Nicht alle diese zugeschriebenen Eigenschaften konnten den wissenschaftlichen Studien über die Jahre standhalten, einige bewahrheiteten sich aber, so dass der Knoblauch auch heute noch sowohl als Gewürz als auch als Heilpflanze genutzt wird. Seinen charakteristischen Geruch hat er Schwefelverbindungen, besonders dem so genannten Allicin, zu verdanken. Dieses entsteht, wenn das im Knoblauch vorkommende Alliin mit Luft in Berührung kommt, also wenn beim Schneiden oder Pressen die Zellmembran des Knoblauchs beschädigt wird. So kommt aber auch sein schmackhaftes Aroma zum Tragen.

Knoblauch ist das charakteristische Gewürz für südeuropäische Speisen und auch aus Gerichten, die im asiatischen Raum heimisch sind, schmeckt man die leicht brennende, zwiebel- und lauchähnliche Würze heraus. Tsatsiki, Spaghetti mit Öl und Knoblauch, kräftiges Knoblauchbrot und Knoblauchbutter versetzen uns in Sommer- und Urlaubslaune, verbinden wir sie doch oft mit der vergangenen Mittelmeerreise oder einem geselligen Grillabend.
Frisch geschnitten, in Öl eingelegt, als Knoblauchgranulat oder Knoblauchsalz findet das Gewürz aber auch in herkömmlichen Fleischgerichten, Salaten und Eintöpfen Verwendung. Um den Geschmack und auch die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Knoblauchs bestmöglich zu erhalten, sollte er nur etwa drei Minuten mitgegart werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass er bitter wird.

Womit genau Sie unangenehmen Knoblauchgeruch nach dem Essen am besten eindämmen, darüber gibt es verschiedene Meinungen: Manche preisen Milch, andere rohe Äpfel oder frische Minze zur Duftneutralisation an. Komplett vermeiden lässt sich diese Nebenwirkung wohl nicht – nach etwa einem Tag hat sich der Geruch jedoch verflüchtigt.

Ebenso wie das Allicin für den Geruch des Knoblauchs verantwortlich ist, so ist der Stoff auch ein Grund für die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Gewürzes. Er sorgt für eine Erweiterung der Gefäße und wirkt so der Erkrankung Arteriosklerose, auch bekannt als Arterienverengung, entgegen. Somit verhindert er die Bildung von Blutgerinnseln, kann sich blutdrucksenkend auswirken und schützt im Allgemeinen vor Herz- und Kreislauferkrankungen.
Weiterhin wirkt Knoblauch antibakteriell und enthält die wichtigen Stoffe Zink sowie Vitamin B6 und Vitamin C. Wenn Sie nicht jeden Tag Knoblauch essen aber trotzdem die positiven Eigenschaften für Ihre Gesundheit nutzen möchten, können Sie alternativ auf entsprechende Präparate in Drageeform zurückgreifen.

Die Knoblauchpflanze benötigt lockeren und warmen Boden, um zu gedeihen. Unter diesen Bedingungen wird sie bis zu 70 cm hoch und bildet einen Stängel mit flachen Blättern, an dem sich schließlich so genannte Brutzwiebeln entwickeln. Während der Blütezeit im Juli und August trägt die Pflanze weiße Dolden.
Ist der Knoblauch reif zur Ernte, färben sich die Blätter gelb. Nun können die Knoblauchknollen, bestehend aus mehreren Zehen, aus dem Boden gezogen werden. Binden Sie diese nun zusammen und hängen Sie sie ein paar Tage kopfüber auf, bevor Sie den Knoblauch dunkel, kühl und trocken lagern. Bewahren Sie ihn nicht zu lange auf, damit er nicht keimt.
Die beste Pflanzzeit ist im Herbst oder Frühjahr. Nachdem Sie die Knoblauchzehen oder Brutzwiebeln in die Erde gesetzt haben, benötigt der Knoblauch etwa zwei Jahre zum Reifen.

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