Junge spielt mit einem brennenden Streichholz

Gefahren erkennen – Kinder und Feuer

Ein Lagerfeuer oder Kerzenschein – es gibt viele Gründe, ein Feuer anzuzünden. Damit es sich nicht ausweitet, gilt es einige Regeln zu beachten. Denn Feuer hat eine magische Anziehungskraft. Dies gilt insbesondere für Kinder. Das Flackern der Flamme, das Knistern, der helle Schein und die Wärme vermitteln ein Gefühl von Abenteuer und Gemütlichkeit. Aber Feuer ist auch sehr gefährlich. Jeder dritte Brand in Deutschland wird durch ein Kind verursacht. Nur frühzeitige Aufklärung über den richtigen Umgang mit Feuer kann diese Gefahr eindämmen.

Feuer ist lebensgefährlich. Deshalb verbieten Eltern in der Regel ihren Kindern strikt den Umgang mit Streichholz und Co. Aber was verboten ist, lockt besonders! Die Folge: Der Nachwuchs zündelt heimlich. Aber Kinder und Jugendliche unterschätzen oft die Gefahren. Und besonders, wenn sie den Umgang mit Feuer nicht kennen, kann es schnell zu einer brenzligen Situation kommen. Besser ist es, Sie zeigen Ihrem Kind den richtigen Umgang mit Feuer. Weisen Sie es auf die Gefahren hin und gestatten Sie den Umgang mit Feuer unter der Aufsicht von Erwachsenen.

  • Feuer ist heiß. Das verstehen auch schon kleine Kinder. Zünden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind eine Kerze an. Dann führen Sie den Kinderfinger in die Nähe der Flamme, so dass das Kind die Hitze spüren kann. Zeigen Sie auch, wie schnell Stoff oder Papier Feuer fangen können.
  • Schärfen Sie Ihrem Kind ein, dass Feuer nur gemeinsam mit einem Erwachsenen entfacht werden darf.
  • Lassen Sie Kleinkinder niemals unbeaufsichtigt bei offenen Flammen (Kerze, Kamin).
  • Erlauben Sie Ihrem Kind unter Ihrer Aufsicht den Umgang mit Feuer oder Streichhölzern. Denn Verbote reizen und die Gefahr des heimlichen Zündelns steigt.
  • Bringen Sie Ihrem Kind den richtigen Umgang mit Streichhölzern bei. Das Streichholz nicht zu tief unten anfassen. Das brennende Hölzchen immer waagerecht halten. Sonst besteht die Gefahr, sich die Hand zu verbrennen und vor Schreck das brennende Streichholz fallen zu lassen. 
  • Unterlassen Sie drastische Strafandrohungen. Sonst traut sich ein heimlich zündelndes Kind nicht, im Ernstfall Erwachsene zu Hilfe zu rufen. 
  • Schließen Sie Streichhölzer und Feuerzeuge immer weg. Schicken Sie es auch nicht zum Einkaufen solcher Hilfsmittel.
  • Kinder lieben Lagerfeuer. Veranstalten Sie ab und zu einen schönen Abend mit der ganzen Familie oder Freunden. Folgende Regeln sollten Sie dabei beachten: Lagerfeuer nur auf nicht brennbarem Untergrund entzünden. Im Wald oder auf einer Wiese kein Feuer anzünden. Schnell wird aus einer harmlosen Glut ein Waldbrand. Wegen des Funkenflugs immer auf die Windrichtung achten. Keinen Brandbeschleuniger benutzen. Kinder sollten anliegende Kleidung und die Haare zusammengebunden tragen
  • Die erste Zigarette paffen Jugendlich gerne heimlich auf dem Dachboden oder im Gebüsch. Dort kann es schnell zum Brand kommen. Sprechen Sie das Thema am besten offen an.

Auch wenn Sie Ihrem Kind den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer beigebracht haben – es kann immer etwas schief gehen. Dafür sollten Sie es gut vorbereiten:

  • Wichtig ist, sofort einen Erwachsenen um Hilfe zu bitten – auch wenn der Brand selbst verschuldet ist, also nicht aus Angst verstecken. Schärfen Sie Ihrem Kind ein, sofort den Feuerbereich zu verlassen. Im verrauchten Raum am besten kriechend zum Ausgang bewegen. Die Türe des Brandraums von außen schließen.
  • Machen Sie ganz deutlich, dass das Kind sich so schnell wie möglich in Sicherheit begeben muss. Kinder neigen dazu, ihr Lieblingsspielzeug noch retten zu wollen und begebenen sich dabei in große Gefahr. Auch eigene Löschversuche sind nur gefährlich.

Alarmierung der Feuerwehr
Ist kein Erwachsener in der Nähe sollte das Kind sofort die Feuerwehr verständigen. Auch das können Sie mit Ihrem Sprössling üben.

  1. Telefonhörer hochnehmen und die 112 eintippen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht wirklich die Nummer anrufen.
  2. Simulieren Sie die Situation: Die Feuerwehr meldet sich. Das Kind nennt seinen Namen, sagt wo es brennt, was brennt und ob Menschen oder Tiere in Gefahr sind.
  3. Nach diesen Angaben nicht den Hörer auflegen, sondern abwarten, ob die Feuerwehr noch Fragen hat.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen
Trotz aller Vorsicht kann es zu Brandverletzungen kommen. Sind kleinere Stellen an Hand, Arm, Fuß oder Bein verbrannt, halten Sie den betroffenen Körperteil unter kühles (ca. 20°C) Wasser. Ist Kleidung in die Haut eingebrannt, darf sie auf keinen Fall mit Gewalt entfernt werden. Bei schlimmen Verbrennungen den Notruf tätigen. Ansonsten das Kind zum nächsten Kinderarzt oder ins Krankenhaus bringen. Was Sie auf keinen Fall tun dürfen: Die Brandwunde mit alten Hausmitteln wie Mehl, Öl, Zahnpasta oder Butter behandeln. Auf die Brandwunde gehören auch keine Brandsalbe, Puder, Heilpflanzenöl oder Eis.

Teppichboden, Sessel, Schaumstoffmatratze, Fernseher, Computer und jede Menge Plastikspielzeug. Dieser Materialmix ist brandgefährlich. Denn auf Grund des hohen Kunststoffanteils kann sich ein Feuer rasend schnell ausbreiten. Schützen Sie Ihr Kind und sorgen Sie dafür, dass

  • keine brennbaren Flüssigkeiten, Kerzen, Feuerzeuge und Streichhölzer im Kinderzimmer sind.
  • keine mobilen Heizgeräte im Kinderzimmer aufgestellt werden.
  • Lampen fest montiert sind und nicht von Kindern erreichbar sind, damit sie nicht mit Tüchern verhängt werden können.
  • in unbefestigten Lampen Energie-Sparlampen eingedreht werden. Diese entwickeln keine so hohe Wärme wie Glühbirnen.
  • die Leselampe so installiert ist, dass sie nicht umfällt und das Bett in Brand setzen kann.
  • Sie nur elektrische Geräte mit anerkanntem Prüfsiegel (zum Beispiel CE-Zeichen oder VDE-Siegel) kaufen.
  • Steckdosen mit Kindersicherung verschlossen sind.
  • ein Rauchmelder im Kinderzimmer installiert ist.

Schätzungsweise 600 Menschen sterben jährlich im Schlaf während eines Brandes. Gefährlich ist nicht das Feuer, sondern der Rauch, der im Schlaf eingeatmet wird. Schon wenige Atemzüge können tödlich sein. Damit Sie rechtzeitig bei einem Brand durch Alarm aus dem Bett geschreckt werden, sollten Sie im Haus Rauchmelder installieren. Achten Sie darauf, dass die Rauchmelder Vds-anerkannt sind und über eine Warnfunktion bei nachlassenden Batterien besitzen. Testen Sie den Rauchmelder einmal im Monat, indem Sie den Testknopf drücken.

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