Frau putzt die Arbeitsfläche in der Küche

Keime im Haushalt - Die unerwünschten Mitbewohner

Wer wohnt in Ihrem Haushalt - Sie, Ihre Kinder oder Enkel, vielleicht noch ein Haustier? Leider gibt es in Haus und Wohnung immer auch unsichtbare Mitbewohner, die selten erwünscht sind: Bakterien. Viele davon sind ungefährlich und ebenso auf unserer Haut zu finden. In einigen Fällen können die Haushaltskeime aber auch krank machen. Salmonellen oder Colibakterien lösen Durchfall und Erbrechen aus, andere Arten führen zu Atemwegserkrankungen. Wir verraten Ihnen, welche Haushaltsgegenstände besonders betroffen sind, wie Sie die Hygiene in Ihrem Wohnraum erhalten – und warum zu viel davon auch schädlich sein kann.

Was denken Sie – wo befindet sich in Ihrem Haushalt die höchste Keimbelastung? In der Spüle? Auf der Toilette? Damit liegen Sie natürlich nicht falsch. Mit anderen Orten und Gegenständen rechnen Sie hingegen sicher nicht.

  • Wohnzimmer
    Auch wenn man es kaum vermutet: Bakterien fühlen sich auf Türen oder dem Fernseher besonders wohl. Auf den senkrechten Flächen lagert sich weniger sichtbarer Staub ab, wodurch sie seltener gereinigt werden. So haben Haushaltskeime Zeit, sich dort anzusiedeln. Ebenfalls betroffen sind Fernbedienungen, Telefonhörer oder Lichtschalter. Diese werden häufig genutzt aber nur selten sauber gemacht.
     
  • Schlafzimmer
    In Textilien, wie z.B. Bettwäsche, Matratze oder Kleidung, halten sich Bakterien besonders gut. Zusätzlich ist hier die Milbenbelastung sehr hoch: Diese ernähren sich von Hautschuppen und ihre Ausscheidungen können Allergien hervorrufen.
     
  • Küche
    Dunstabzugshaube, Holzschneidebrett, Spülbecken und Kühlschrank – die Küche, in der wir täglich mit Lebensmitteln hantieren, bietet jede Menge Nahrung für Bakterien. Eine ideale Lebensgrundlage ist auch das feucht-warme Biotop eines Spüllappens oder Schwammes, in welchem sie sich schnell vermehren.
     
  • Badezimmer
    Neben der Toilette und dem Waschbecken finden Bakterien hier auch in Ablagerungen an Duschvorhängen und Duschköpfen optimale Bedingungen. Ebenfalls betroffen sind Utensilien zur Körperpflege wie zum Beispiel Zahn- oder Haarbürsten sowie Kämme. Die Waschmaschine wird schnell zur Keimschleuder, wenn in ihr nur bei niedrigen Temperaturen gewaschen wird.

Schon einfache Maßnahmen können dazu beitragen, die Hygiene in Ihrem Zuhause zu verbessern:

  • Nutzen Sie für Küche und Bad immer getrennte Putzlappen. So vermeiden Sie, dass sich Keime noch stärker verteilen.
  • Lappen und Schwämme sollten Sie außerdem regelmäßig austauschen. Ein Duschvorhang kann in der Waschmaschine gereinigt werden, ansonsten empfiehlt sich mindestens das jährliche Auswechseln.
  • Waschen Sie Bettwäsche, Unterwäsche, Hand- sowie Putztücher wenn möglich bei mindestens 60 Grad, um Bakterien abzutöten. Ein heißer Spülgang sorgt auch für mehr Hygiene in Ihrer Waschmaschine.
  • Brechen Sie aus Ihrer Routine aus und achten Sie bei Ihrem Haus- und Wohnungsputz auch auf Flächen, denen Sie sonst keine Beachtung schenken oder die leicht übersehen werden. Dabei sollte nicht nur abgestaubt, sondern mit Reinigern und einem feuchten Tuch gewischt werden.
  • Denken Sie auch an Alltagsgegenstände, die häufig in Benutzung und so anfällig für Bakterien sind.
  • Verwenden Sie in der Familie immer getrennte Zahnbürsten und tauschen Sie diese alle acht Wochen aus. Bürsten und Kämme sollten regelmäßig mit Haarshampoo gereinigt werden.
  • Geschirr, auf dem rohes Fleisch gelagert oder geschnitten wurde, sollten Sie nicht stehen lassen, sondern sofort nach Benutzung mit heißem Wasser abspülen.

Die Wunschvorstellung vieler Menschen von einem 100-prozentig keimfreien Haushalt – ist jedoch nicht zu erreichen. Und das ist sogar gut so! Denn genauso wie die Erreger krank machen können, schadet übertriebene Hygiene.
Ihr Immunsystem braucht die Einflüsse aus der Umwelt, um stimuliert zu werden und im Bedarfsfall zu funktionieren. Bakterien und Keime gehören dazu und stellen in einer normalen Konzentration keine Probleme für die körpereigenen Abwehrkräfte dar. Werden sie aber nicht trainiert, kann es sich nicht ausreichend entfalten. So entwickeln vor allem Kinder Allergien.
Die Verwendung aggressiver Reiniger sorgt dafür, dass die Keime widerstandsfähig werden und erst recht Krankheiten verursachen. Sauberkeit und Hygiene sind wichtig – ein normales, regelmäßiges Reinigungsverhalten mit herkömmlichen Putzmitteln reicht jedoch aus. So bleibt neben dem Sauermachen auch noch Zeit für die schönen Dinge im Leben.

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