Mann hält sich seine Hand ans Ohr

Schluss mit Lärm – Schützen Sie Ihre Ohren

Das Hören ist für unseren Alltag eine enorm wichtige Sinneswahrnehmung: Haben Sie sich auf einem belebten Platz oder in einer ungewohnten Situation schon einmal die Ohren zugehalten? Nichts zu hören kann verunsichern, es gibt uns das Gefühl, unsere Umgebung nicht richtig wahrzunehmen. Ein funktionierendes Gehör ist deshalb besonders erhaltenswert. Lärm im Alltag, durch Musik oder am Arbeitsplatz kann es jedoch schädigen. Bei uns erfahren Sie, mit welchen Mitteln Sie das empfindliche Gehör schützen und vor Schäden bewahren können.

Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht vermutet, so ist unser Gehör doch sehr komplex. Wir unterscheiden dabei das Außenohr, dem sichtbaren Teil mit äußerem Gehörgang und Ohrmuschel, das Mittelohr, das sich hinter dem Trommelfell befindet und die Gehörknöchelchen enthält, und das Innenohr mit der Hörschnecke. Rund 15.000 Haarzellen sind für uns im Einsatz. Am Hörvorgang selbst sind aber noch viel mehr Prozesse beteiligt: Zunächst kommt der erzeugte Schall im Außenohr an. Dieses funktioniert wie ein Trichter und leitet ihn an das Innenohr, wodurch das Trommelfell in vibrierende Bewegungen versetzt wird. Die Gehörknöchelchen, Hammer, Amboss und Steigbügel, geben diese Schwingungen weiter. So gelangen sie schließlich in die Gehörschnecke, Cochlea genannt. In ihr befinden sich die Haarzellen, die die Vibration auffangen und in elektrische Impulse umwandeln. Sie gelangen zum Hörnerv, der schließlich das ausschlaggebende Signal an das Gehirn gibt. Hier wird das aufgenommene Geräusch verarbeitet, so dass wir letztendlich hören.

Schaut man sich die Komplexität des Hörvorgangs an, wird schnell deutlich, dass diese auch eine Anfälligkeit des Gehörs für Erkrankungen und Schäden mit sich bringt. Dazu gehören z.B. Mittelohrentzündungen oder die durch das natürliche Absterben der Hörzellen bedingte Altersschwerhörigkeit.
Aber auch eine dauerhaft hohe Lautstärke trägt zu einer Verschlechterung des Hörens bei. Ab ungefähr 80 bis 90 Dezibel – was in etwa der Lautstärke einer Bohrmaschine entspricht – kann das Gehör in Mitleidenschaft gezogen werden, da die Haarzellen durch die starken Schwingungen Schäden davontragen. Zu den Folgen gehören Schwerhörigkeit, der als Tinnitus bekannte Pfeifton im Ohr oder gar ein Hörsturz, bei dem das Gehör zeitweise komplett ausfällt.
Letztendlich beeinträchtigt ein geschädigtes Hörvermögen das Leben der Betroffenen stark: Warnsignale werden überhört und die Orientierung erschwert. Auch die Kommunikation mit anderen Menschen bereitet Schwierigkeiten, so dass ein sozialer Rückzug und letztendlich die Einsamkeit droht. Die ständige Nutzung von Hörhilfen stellt eine zusätzliche Barriere im Alltag dar.

Es lässt sich kaum vermeiden, ab und zu lauteren Geräuschen ausgesetzt zu sein. Mit einfachen Mitteln können Sie jedoch dazu beitragen, Ihre tägliche Lärmbelastung zu reduzieren.

  • Achten Sie beim Musikhören oder Fernsehen auf die Lautstärke und stellen Sie diese nicht höher als nötig.
  • Manchmal ist es erholsam, ganz bewusst die Ruhe zu genießen und auf die Unterhaltungsgeräte zu verzichten.
  • Vermeiden Sie zu viele Geräuschquellen auf einmal, um den Lärmpegel nicht unnötig in die Höhe schnellen zu lassen.
  • Beim Kauf von Elektrogeräten sollten Sie darauf achten, dass diese leise sind.
  • Eine besondere Gefahr von Lärmschäden besteht bei Konzerten, Discobesuchen oder Arbeiten mit sehr lauten Maschinen. Tragen Sie deshalb unbedingt einen Hörschutz – bei Musikveranstaltungen sind dies meist Ohrstöpsel, bei der Arbeit können auch spezielle Ohrschützer zum Einsatz kommen.
    Sie wollen Ihren Lieblingsmusiker auf der Bühne erleben oder die Nacht durchtanzen? Damit von diesen Erlebnissen nur schöne Erinnerungen und keine negativen Folgen für Ihr Gehör bleiben, sollten Sie sich nie direkt vor die Lautsprecher stellen.
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