Esskastanien – Wahre Energiespender

Lange bevor Mais und Kartoffel bei uns Fuß fassen konnten, brachten die Römer sie aus Kleinasien und dem Kaukasus mit. Damals waren Esskastanien für eine breite Bevölkerungsschicht ein unentbehrliches Grundnahrungsmittel. Meist wurde sie von den ärmeren Menschen zu Mehl verarbeitet, aus dem dann Brote gebacken wurden. Heute wird sie hauptsächlich in den warmen mediterranen Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich, Türkei und Portugal angebaut. Viele Menschen kennen sie nur als winterliche Leckerei auf dem ein- oder anderen Weihnachtsmarkt. Wir zeigen Ihnen, warum die Esskastanie das Zeug zu einem sehr gesunden Grundnahrungsmittel hat.

Sprechen Sie auch immer von Maronen und meinen eigentlich Esskastanien? Beide gehören zwar zur Familie der Kastanien, aber genau genommen sind es zwei unterschiedliche Arten. Die Marone ist eine Weiterzüchtung, sie ist größer, runder und herzförmig. Außerdem schmeckt sie süßer und intensiver als ihre kleinen Verwandten.

Betrachtet man die Inhaltsstoffe und die Zusammensetzung der Esskastanie, kann man sie durchaus als wertvolles Grundnahrungsmittel bezeichnen. Sie besticht durch eine Vielfalt an gesunden Kohlenhydraten, hochwertigem Eiweiß, Ballaststoffen sowie vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Mit nur 2 Prozent weist sie, im Vergleich zu anderen Nüssen, einen sehr geringen Fettanteil auf. Die langkettigen Kohlenhydrate bewirken einen hohen Sättigungsgrad und halten diesen auch.
So fallen Sie nach dem Essen nicht in ein körperliches Tief und verspüren, im Vergleich zu anderen Mahlzeiten mit kurzen Kohlenhydraten, längere Zeit keinen Hunger. Daher eignet sie sich hervorragend als Zutat eines bunten Salats oder als Snack zwischendurch.

Wenn Sie die Nüsse regelmäßig verzehren, tun Sie Ihrem Blutdruck und Ihrem Herz-Kreislauf-System viel Gutes. Mit einem Kaliumgehalt von 400 bis 700 mg je 100 g hilft die Kastanie sehr gut dabei, den Natriumgehalt im Körper zu senken. Zu viel Natrium ist Mitverursacher für hohen Blutdruck und einer zu salzreichen Ernährung geschuldet. Durch eine kaliumreiche und gleichzeitig natriumarme Ernährung reduzieren Sie präventiv das Risiko eines Schlaganfalls, Herz-Kreislauf-Störungen oder Herz-Rhythmus-Störungen. Neben dem hohen Kaliumanteil besitzen die Esskastanien auch eine breite Palette an B-Vitaminen, die für das Nervensystem benötigt werden. Sie werden es kaum glauben, aber die leckeren Nüsse liegen beim Vitamin-C-Gehalt ungefähr bei Bananen oder einer Ananas. Darüber hinaus enthalten sie Vitamin A und Vitamin E. Diese Mischung fungiert als Antioxidans gegen freie Radikale, die die Haut altern lassen und die Körperzellen schädigen. Ein Vorgang, der letztendlich die Entstehung von Krebs begünstigen kann.

Durch tierische Eiweiße, Kaffee, Softdrinks, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe entstehen bei der Verdauung sehr viele Säuren, die den Organismus zusätzlich belasten – er "übersäuert". Die Folge sind Müdigkeit, Energielosigkeit, Übergewicht sowie Magen- und Darmprobleme. Da die Esskastanie eher basisch ist, wirkt sie der Übersäuerung entgegen und hilft dem Verdauungssystem bei Überlastungen wie Blähungen, Sodbrennen und Reizungen der Magenschleimhaut. Der hohe Kaliumanteil sorgt dafür, dass sich Kalzium gut in die Knochen einlagert und das Risiko für späteren Knochenschwund sinkt.

Bevor Sie die Nüsse essen können, müssen Sie erst einmal die dünne braune Schale entfernen. Dies geht am besten, indem Sie die Kastanien etwa ein Stunde in Wasser "einweichen" und sie dann mit einem Kreuzschnitt an der abgerundeten Seite versehen. Erst jetzt können Sie sie entweder in kochendes Salzwasser geben oder im Backofen bei 200° C rösten.
Nach etwa 5 Minuten im kochenden Wasser bzw. 30-40 Minuten im Backofen können Sie die Leckereien aus der aufgeplatzten Schale befreien und genießen.

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