Frau wäscht sich unter der Dusche die Haare

Haargesundheit: Pflege und Schutz

Schönes Haar macht nicht nur attraktiv, sondern hat auch großen Einfluss auf Wohlbefinden und Selbstbewusstsein. Eine ganze Industrie widmet sich der Schönheit und Pflege von Haaren: Es wird geschnitten, gefärbt, gebleicht, verdichtet, geglättet und gedreht. Als Aspekt des äußeren Erscheinungsbildes ist die eigene Frisur fast jedem Menschen ein Anliegen. Doch wirklich schön ist das Haar nur, wenn es auch gesund ist. Den größten Einfluss nimmt dabei nicht etwa Ihr Friseur, sondern Sie selbst. Die Gesundheit Ihrer Haare beginnt zuhause. Helfen Sie ihnen dabei, ihr volles Potential zu entfalten!

Haare werden oft als "tote Materie" bezeichnet. Sie haben keinen eigenen Kreislauf und benötigen keine Nährstoffe. Für Säugetiere erfüllen Sie dennoch wichtige Funktionen, wie den Schutz vor Verletzungen und die Regulation der Körpertemperatur. Während der menschlichen Evolution sind die meisten dieser Funktionen nach und nach verschwunden. 

Das Haar ist aus einem Protein aufgebaut, dem Keratin. Zwischen den Proteinmolekülen sind Wasser und Fette gespeichert. Die gesamte Haarstruktur ist von einer dünnen Schicht aus Hornschuppen ummantelt, die eine schützende Barriere bildet. Dieser komplexe Aufbau leidet, wenn das Haar strapaziert wird. In der Folge sieht es trocken aus, bricht ab und fühlt sich unangenehm an – die Haare sind "kaputt". Doch nicht nur äußere Einflüsse belasten das Haar auf Dauer. Ernährung, Krankheiten, hormonelle Veränderungen und Medikamente haben großen Einfluss auf die Aktivität der Haarfollikel und auf die Haarstruktur. Haare geben somit Zeugnis über den Gesundheitszustand ab.

Wenn Sie Ihr Haar pflegen, wird es Ihnen mit strahlender Gesundheit danken. Doch es ist anspruchsvoll und sensibel. Vor allem wenn es bereits geschädigt ist, hilft manchmal nur noch die Friseurschere. Um es richtig zu pflegen, sollten Sie zunächst den Aufbau des Haares verstehen. Wir unterstützen Sie dabei.

Shampoo ist nicht für das Haar, sondern für die Kopfhaut gedacht. Grundsätzlich gilt: Je seltener Sie Ihre Haare waschen, desto besser. Vor allem, wenn Sie zu trockenem Haar neigen, sollten Sie seltener shampoonieren. Die Kopfhaut kann so ihren natürlichen Schutzfilm bewahren. 

Tragen Sie das Shampoo mit Fingerspitzen auf die nasse Kopfhaut auf und massieren Sie es ein. Wenn Sie es anschließend abspülen, läuft es durch Ihr Haar und befreit es von Schmutz und Fett. 

Ein Shampoo wirkt alkalisch und öffnet die schützende Schuppenschicht Ihres Haares. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um Ihr Haar mit einer Maske zu pflegen. Am besten funktioniert dies in handtuchtrockenem Haar. Tragen Sie die Maske nicht auf die frisch gereinigte Kopfhaut auf, sondern nur in die Längen und Spitzen. Achten Sie darauf, Ihr Haar während der Einwirkzeit feucht zu halten. Eine Sprühflasche mit Wasser kann dabei helfen.

Die Benutzung einer Maske ist optional. Eine Spülung sollte nach der Haarwäsche jedoch immer Pflicht sein. Sie wirkt sauer und schließt die geöffnete Schuppenschicht wieder. Wenn Sie darauf verzichten, kann Ihr Haar leichter austrocknen. Ihr Haar lässt sich auch nur mit Spülung waschen. So können Sie es reinigen, ohne die Kopfhaut zu entfetten.

Im nassen Zustand ist Ihr Haar besonders sensibel. Gehen Sie darum behutsam mit dem Handtuch um und rubbeln Sie nicht. Wenn Ihr Haar handtuchtrocken ist, sollten Sie ein Leave-In benutzen. Dies kann zum Beispiel ein Haaröl oder eine Haarmilch sein. Es schließt die verbleibenden Wassermoleküle auf dem Haar ein und versorgt es so langanhaltend mit Feuchtigkeit. Wenn Ihre Haare schnell fettig werden, sollten Sie sehr sparsam mit dem Leave-In umgehen. Verteilen Sie es ausschließlich in den Längen und Spitzen.

Das Haar mag keine Hitze. Wenn Sie doch zum Fön greifen möchten, sollten Sie vorher ein Leave-In mit Hitzeschutzfunktion verwenden. Achten Sie darauf, die kälteste Stufe zu benutzen und den Luftstrahl nicht zu lange auf eine Stelle zu richten.

Eine Alternative zum Fön kann ein Turban aus Mikrofasern sein. Er nimmt die Feuchtigkeit aus dem Haar auf, ohne es zu beschädigen.

Je nach Jahreszeit sind Ihre Haare anderen Einflüssen ausgesetzt. Vor allem im Winter wird die Haargesundheit durch Kälte und trockene Heizungsluft auf die Probe gestellt. Darunter leidet besonders Ihre Kopfhaut. Wenn die Temperaturen fallen, stellt sie die Talgproduktion ein, trocknet aus und wird schuppig. Das macht sie anfällig für Entzündungen und Krankheitserreger. Achten Sie darauf, den natürlichen Schutzfilm der Kopfhaut zu erhalten. Auch wenn Wärme bei kalten Außentemperaturen gut tut, sollten Sie Ihr Haar mit möglichst kühlem Wasser reinigen. Benutzen Sie dabei ein pH-neutrales Shampoo. Wenn Ihre Kopfhaut stark gereizt ist, sollten Sie ein medizinisches Shampoo aus der Apotheke benutzen. Auch ein Öl kann helfen, die Kopfhaut zu beruhigen. Massieren Sie es am Abend mit Fingerspitzen ein und lassen Sie es über Nacht einwirken. Besonders positive Eigenschaften haben natürliches Jojoba-, Oliven- und Rosmarinöl.

Den Sommer verträgt Ihre Kopfhaut besser. Allerdings benötigt nun Ihre Haarstruktur besondere Aufmerksamkeit. Durch hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung wird sie stark gereizt. Massieren Sie vor dem Sonnenbad ein wenig Öl in die Spitzen, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Auch Chlor- und Salzwasser greifen das Haar an. Spülen Sie es deshalb nach dem Baden immer gründlich mit Süßwasser aus. Empfehlenswert ist das Tragen von Hüten und Tüchern. So schützen Sie nicht nur Ihre Haare, sondern beugen auch Überhitzung vor. 

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