
Pressemeldungen 2024
2024-12-19: Quittung für die Gesundheitspolitik der Ampel
IKK gesund plus: Steigende Beitragssätze sind die Quittung für die Gesundheitspolitik der Ampel – Die zukünftige Regierung muss die Weichen anders stellen
Quedlinburg – Die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen führen im kommenden Jahr zu deutlichen Beitragssteigerungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrates der IKK gesund plus, Uwe Runge und Hans-Jürgen Müller, äußerten sich auf ihrer aktuellen Sitzung besorgt über die Auswirkungen einer Gesundheitspolitik, die die finanziellen Belastungen für die Beitragszahler völlig aus dem Blick verloren hat.
"Die Kosten im Gesundheitswesen steigen massiv – davon sind auch wir betroffen. Wie viele andere gesetzliche Krankenversicherungen sind wir gezwungen, unseren Zusatzbeitrag zum 01.01.2025 um 1,0 Prozentpunkte anzupassen. Das ist unumgänglich, damit wir auch weiterhin alle vertrauten Leistungen in vollem Umfang anbieten können. Die Teuerung ist aber vor allem die direkte Quittung für die verfehlte Gesundheitspolitik in den letzten Jahren", erklärte Hans-Jürgen Müller. "Beitragserhöhungen sind eben keine Selbstverständlichkeit, sondern entstehen dann, wenn Gesundheitspolitik kein Interesse daran hat, Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten. Nicht mehr auszugeben, als da ist, hätte im Gesundheitswesen zu einem stolzen Wachstum von 6 % geführt. Stattdessen steigen die Finanzierungslasten für die Kassen um fast 10 % und die Differenz schlägt direkt auf die Beitragssätze durch," erklärt Uwe Runge.
Ungenierter Zugriff auf Beitragsgelder
Weiterhin erklärt Müller: "Die Kassen müssen immer mehr Aufgaben erfüllen, die originäre Staatsaufgaben sind und aus den Haushalten von Bund und Ländern finanziert werden müssten. Von der Gesundheitsversorgung der Bürgergeldempfänger über die technische Digitalisierung bis hin zu den Ausbildungskosten bestimmter Berufsgruppen machen diese so genannten versicherungsfremden Leistungen mittlerweile über 2,5 Beitragssatzpunkte am Gesamtbeitragssatz aus. Für Versicherte mit durchschnittlichem Einkommen werden dafür rund 800,- Euro ihrer Beiträge pro Jahr verbraucht."
Eine neue Regierung muss die Weichen neu stellen
Zusätzlich erläutert Runge: "Steigende Beitragssätze belasten nicht nur die Versicherten, sondern direkt die Unternehmen, Betriebe im Handwerk und Dienstleistungsbereich sowie den Klein- und Mittelstand. Die Sozialabgaben mutieren so zum Stimmungskiller für die Konjunktur am Standort Deutschland." Er fordert: "Deswegen sollte dringend wieder eine ordnungspolitisch korrekte Ausgabenfinanzierung angestrebt werden. Die richtige Finanzierungsquelle für Staatsaufgaben ist und bleibt der Bundeshaushalt, aber auch Länderhaushalte und die Gemeinden stehen mit ihren Steuermitteln in der Pflicht. Die Beitragsgelder der Krankenversicherung müssen wieder originär für Gesundheits- und Versorgungsleistungen verwendet werden."
"Darüber hinaus brauchen wir politisch verlässliche Rahmenbedingungen durch eine grundlegende Reform in der Finanzierung der Krankenversicherung. Finanzielle Stabilität – also eine Orientierung der Ausgaben an den Einnahmen und eine Abkehr von der reinen Belastung der Erwerbsarbeit würden das Vertrauen von Wirtschaft und Bevölkerung in die sozialen Sicherungssysteme deutlich stärken." macht Hans Jürgen Müller in Richtung der Parteien im Bundestagswahlkampf deutlich.
2024-11-22: Statement zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz im Bundesrat
Zum heutigen Bundesratsbeschluss zur Krankenhausreform bemerkt Uwe Deh, Chef der IKK gesund plus:
"Die Länder haben heute für ‚mehr Geld‘ votiert. Der eigentliche Grund für eine Krankenhausreform – mehr Behandlungsqualität für die Patienten – ist aus dem Blick geraten. Und ein Aspekt fehlt in der Debatte völlig: Wer immer mehr Geld haben und ausgeben will, muss auch beantworten, wo dieses herkommen soll. So wie Bund und Länder jetzt Politik machen, bezahlen die Versicherten und Unternehmen diese Reform direkt mit steigenden Kassenbeiträgen.
Die finanziellen Schwierigkeiten vieler Krankenhäuser liegen mitnichten an einer zu geringen Finanzierung der stationären Behandlung durch die Kassen. Im Gegenteil – die Kassen geben in diesem Jahr fast 10 % mehr dafür aus. Mittlerweile gibt es fast keine Krankenkasse, die nicht im Defizit ist. Über drei Milliarden Minus nach neun Monaten. Und das liegt einzig und allein an den stark steigenden Kosten im Gesundheitswesen, allen voran bei Krankenhäusern und Arzneimitteln. Aus dem Großprojekt des Gesundheitsministers wird erst dann eine Reform, wenn sich die Politikerinnen und Politiker endlich darum kümmert, dass sich die Menschen ihre Gesundheitsversorgung auch morgen noch leisten können."
2024-11-21: Wie hausarztzentrierte Versorgung zur Vorreiterrolle in Deutschland wurde
Wer hat’s erfunden?
In Zusammenarbeit mit dem Hausärzteverband Sachsen-Anhalt haben die IKK gesund plus, die AOK Sachsen-Anhalt und die Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt 2004 als erste ein wegweisendes Modell zur hausarztzentrierten Versorgung (HZV) ins Leben gerufen. Uwe Deh, jetzt Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus, war damals einer der Initiatoren: "Vor 20 Jahren war Hausarztzentrierung eine Erfindung aus Sachsen-Anhalt für Sachsen-Anhalt. Heute ist es die richtige Antwort auf die Fragen nach guter medizinischer Betreuung und Steuerung im Gesundheitsdschungel. Unsere Versicherten schätzen besonders die Förderung eines gesunden Lebensstils. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Check-ups und Impfungen, sowie die kontinuierliche Bindung an eine Arztpraxis. Gemeinsam mit den Hausärztinnen und Hausärzten haben wir ein starkes Netz geschaffen, das Prävention, effektive Behandlung und individuelle Betreuung bietet."
Deh betont weiter: "Die Grundideen haben wir auf die medizinische Betreuung der Kinder übertragen. Bei uns versicherte Eltern und Familien sind mit der Kinderarztzentrierung der IKK gesund plus hoch zufrieden." Jenseits der medizinischen Aspekte ist ihm noch etwas Anderes wichtig: "Der Erfolg in Sachsen-Anhalt hat ganz viel damit zu tun, dass die beteiligten Partner sich ohne ideologische Scheuklappen auf Lösungen konzentriert haben. Das kommt in einer problemverliebten Gesundheitspolitik derzeit leider viel zu kurz."
Individuelle medizinische Betreuung umfasst auch ganz konkrete Mehrleistungen. So können in der HZV regelmäßig erweiterte Vorsorgeuntersuchungen wie der Check-up Plus durchgeführt werden. Zudem profitieren Patienten von speziellen Screening-Maßnahmen, die eine frühzeitige Erkennung von Erkrankungen ermöglichen. Das Hausarztmodell trägt damit entscheidend zur Förderung eines gesunden Lebensstils bei.
Die Zahlen sprechen für sich: In Sachsen-Anhalt nehmen 95 Prozent der Hausärzte am Programm teil, und 45 Prozent der über 18-jährigen IKK-Versicherten sind aktive Teilnehmer. Besonders bemerkenswert ist die regel-mäßige Nutzung präventiver Angebote: Im Jahr 2022 nahm rund ein Viertel der HZV-Teilnehmenden am Check-up teil, gegenüber 12 Prozent der Nicht-Teilnehmer. Der Impfstatus der HZV-Versicherten ist deutlich besser und auch der gezielte Einsatz von Antibiotika hat innerhalb der Hausarztzentrierung eine sehr hohe Treffgenauigkeit dank vorgeschaltetem Schnelltest.
Zusammenfassend bietet die HZV in Sachsen-Anhalt ein umfassendes Versorgungspaket, das präventive Leistungen, individuelle Betreuung und eine enge Zusammenarbeit mit Fachärzten integriert. Dieses Konzept wird von den Versicherten geschätzt und bildet die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung.
2024-11-14: 20 Jahre Hausarztzentrierte Versorgung in Sachsen-Anhalt
Einst Vorreiter – nun bundesweit Erfolgsmodell
Hausärztinnen und Hausärzte sind bei gesundheitlichen Beschwerden die ersten Ansprechpartner. Sie behandeln ihre Patienten oftmals über Jahrzehnte. Sie wissen um individuelle Risikofaktoren und kennen die Krankheitsverläufe.
Um die Versorgung der Patienten weiter zu optimieren und zu strukturieren, haben im Jahr 2004 der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt, die AOK Sachsen-Anhalt, die IKK gesund plus und die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt die Hausarztzentrierte Versorgung ins Leben gerufen. Mit dem landesweiten Hausarztprogramm haben sie bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Erklärtes Ziel: Mehr Qualität in der medizinischen Versorgung, mehr Service und weniger Bürokratie für die Patienten. Der Hausarzt ist erste Anlaufstelle für den Patienten und die meisten Gesundheitsprobleme können zusammen mit seinem Praxisteam zeitnah gelöst werden. Bei Bedarf holt er sich Unterstützung durch Spezialisten, steuert den Patienten durch das Gesundheitssystem und koordiniert sämtliche Behandlungen. Er führt alle Befunde zusammen, bewertet sie und bespricht die Ergebnisse mit dem Patienten. Der Hausarzt stellt den oftmals fachübergreifenden Medikationsplan zusammen und führt gegebenenfalls. einen Medikationscheck durch. Im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung können aufgrund von Verträgen mit den Krankenkassen besondere Leistungen angeboten werden, wie z.B. der erweiterte Check-up, bei dem wesentlich mehr vorsorgende Untersuchungen durchgeführt werden können als im Regelfall. Zusätzlich werden bestimmte Screening-Maßnahmen angeboten, um frühzeitig Krankheiten zu erkennen. Ein Rundum-Versorgungs-Paket für den Patienten, geschnürt von den Vertragspartnern, befüllt vom Hausarzt und dem dafür besonders qualifizierten Praxis-Team, das von allen akzeptiert und geschätzt wird.
Das ist nun 20 Jahre her. Hausarztprogramme haben sich mittlerweile bundesweit etabliert und bewährt. Sie sind ein fester Bestandteil in unserer Versorgungslandschaft geworden.
In Sachsen-Anhalt ist die Hausarztzentrierte Versorgung, kurz HZV, nach wie vor ein Erfolgsmodell. Das werden die Hauptakteure beim morgigen (15.11.) Hausärztetag in Halberstadt aufzeigen. Die Zahl der teilnehmenden Patienten und Ärzte ist seit Beginn sehr hoch: 95 Prozent der Hausärzte nehmen am Hausarztprogramm teil und über 50 Prozent der über 18-jährigen AOK- und IKK-Versicherten.
Dr. Torsten Kudela, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Sachsen-Anhalt: "Die Einführung der HZV in Sachsen-Anhalt war und ist ein großer Erfolg und die Teilnahme sichert den Versicherten in Zeiten von schwindenden Ressourcen eine qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung. Wissenschaftlich ist zwischenzeitlich mehrfach belegt worden, dass die Patienten in der HZV besser und nachhaltiger versorgt sind. Auch die Lotsenfunktion des Hausarztes kann dieser mit diesem Versorgungsmodell wesentlich effektiver wahrnehmen."
Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und Hausarzt in Stendal: "Die Hausarztzentrierte Versorgung ist ein Meilenstein, die ambulante Versorgung der Patienten sinnvoll zu strukturieren und effizient zu gestalten. Dank der zentralen und koordinierenden Rolle des Hausarztes entfallen Mehrfachuntersuchungen, negative Wechselwirkungen von verordneten Medikamenten werden vermieden. Das spart allen Beteiligten Nerven, Zeit und Kosten – dem Patienten, der Praxis, aber auch dem Gesundheitssystem."
Ralf Dralle, Vorstand der AOK Sachsen-Anhalt: "Dass die HZV in der Versorgungswirklichkeit ankommt, zeigen unsere Zahlen. Der Anteil der Versicherten, die in ein Disease-Management-Programm (DMP) eingeschrieben sind, ist beispielsweise in der HZV deutlich höher. DMP sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke, welche die Lebensqualität der Betroffenen steigern und den Krankheitsverlauf verlangsamen sollen. 25 Prozent der HZV-Teilnehmer sind in ein DMP eingeschrieben, bei den Nicht-HZV-Teilnehmern sind es lediglich 12 Prozent. Ein deutlicher Beleg dafür, dass die Ärzte in der HZV die Versorgung unserer Versicherten sinnvoll strukturieren und gestalten."
Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus: "Vor 20 Jahren war Hausarztzentrierung eine Erfindung aus Sachsen-Anhalt für Sachsen-Anhalt. Heute ist es die richtige Antwort auf die Fragen nach guter medizinischer Betreuung und Steuerung im Gesundheitsdschungel. Unsere IKK-Versicherten schätzen besonders die Förderung eines gesunden Lebensstils, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wie Check-ups und Impfungen sowie die kontinuierliche Bindung an eine Hausarztpraxis. Gemeinsam mit den Hausärzten haben wir ein starkes Netz geschaffen, das Prävention, effektive Behandlung und individuelle Betreuung bietet."
Die Hausarztzentrierte Versorgung steht auch für Anpassung, Fortschritt und Zukunftsfähigkeit. Beispielsweise wurde 2018 der CRP-Schnelltest als besondere Leistung eingeführt. Mit diesem kann der HZV-Arzt feststellen, ob eine Erkrankung von Bakterien verusacht wurde und Antibiotika überhaupt sinnvoll sind. Allein 2022 wurde dadurch bei knapp 70 Prozent der getesteten HZV-Patienten auf eine Antibiotikagabe verzichtet. Aus Sicht der Partner ein Erfolg im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen.
Gemeinsame Pressemitteilung von Hausärzteverband Sachsen-Anhalt e.V., Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt, AOK Sachsen-Anhalt und IKK gesund plus.
2024-10-16: Statement zum Schätzerkreisergebnis
Schätzerkreis des Bundesamtes für Soziale Sicherung stellt historischen Anstieg der Kassenbeiträge um 0,8 Prozent vor.
Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund: "Jetzt ist die Katze aus dem Sack, die schon seit Monaten durchs Regierungsviertel schleicht. 0,8 Prozentpunkte geschätzter Beitragsanstieg sind Rekordniveau. Und da ist die Refinanzierung des in 2024 auflaufenden Defizits und die offensichtlich erfolgte Wirtschaftsförderung für die Pharmaindustrie mit Geheimpreisen noch gar nicht enthalten. Beides hat das Potential, die realen Kassenbeiträge um weitere 4-6 Beitragssatz-Zehntel steigen zu lassen."
"Die bequemen Jahre sind damit zu Ende. Das Zurücklehnen der Gesundheitspolitik rächt sich nun für die Versicherten und Arbeitgeber mit Rekordbeiträgen und -abgaben. Daraus resultiert ein nüchternes Fazit für die Ampel-Gesundheitspolitik: Ankündigungen statt Zukunftssicherung, Versprechungen statt Realitätscheck. Die Rechnung wird den Versicherten jetzt in Form von stark steigenden Kassenbeiträgen präsentiert. Die Arbeitgeber und Kassenmitglieder haben längst durchschaut, dass der Versuch den Beitrags-anstieg den Kassen zuzuschieben, nichts Anderes als ein politisches "Schwarze-Peter-Spiel" ist.
Es gibt längst Lösungen, die wir im Zusammenhang mit unserer aktuellen Studie zu versicherungsfremden Leistungen bereits präsentiert haben. Die Politik muss nur endlich handeln."
2024-10-14: Rekordniveau bei versicherungsfremden Leistungen in der GKV
Der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden immer mehr Aufgaben zugewiesen, die Kernaufgabe des Staates sind. Das treibt die Kassenbeiträge um 2,54 Beitragssatzpunkte in die Höhe: Der GKV-Beitragszahler wird mit 740 Euro pro Jahr im Durchschnitt belastet.
Magdeburg/Leipzig. Die GKV muss immer mehr Aufgaben erfüllen, die versicherungsfremd sind und aus dem Steueraufkommen finanziert werden müssten. Dies ist ein Ergebnis der von der Krankenkasse IKK gesund plus in Auftrag gegebenen Untersuchung zur Identifizierung und Quantifizierung von versicherungsfremden Leistungen in der GKV. Bei den 305,3 Milliarden Euro umfassenden Ausgaben des Gesundheitsfonds schlagen die versicherungsfremden Leistungen, die durch Krankenkassen und den Fonds getragen werden, für das Jahr 2023 mit 59,8 Milliarden Euro zu Buche, hat das Leipziger Forschungsinstitut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung, WIG2, errechnet. Dies entspricht 2,54 Beitragssatzpunkten bei einem durchschnittlichen Beitragssatz von 16,3 Prozentpunkten. Für die Versicherten mit durchschnittlichem Einkommen werden dafür 740 Euro ihrer Beiträge pro Jahr verbraucht.
Ungenierter Zugriff auf Versichertengelder
Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus: "Das WIG2-Gutachten belegt mit nüchternen Fakten zwei Entwicklungen: Die Ausgaben für versicherungsfremde Leistungen sind stark gestiegen und der Fantasie beim ungenierten Zugriff auf Versichertengelder sind keine Grenzen gesetzt. Das treibt die Zusatzbeiträge in ungekannte Höhen, ist ordnungspolitisch unsauber, volkswirtschaftlich gefährlich und gegenüber den Mitgliedern der GKV ungerecht."
Allein im Zeitraum von 2016 bis 2023 sind die Belastungen der GKV für die nicht von den Ländern übernommene Refinanzierung der Investitionen in die Krankenhäuser um rund 45 Prozent von 2,6 Milliarden auf 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Für die Bezuschussung von Bürgergeldempfängern durch die GKV haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für das Jahr 2022 einen Betrag von 9,2 Milliarden Euro identifiziert. Zu den versicherungsfremden Aufgaben, die seit 2016 dazu gekommen sind, zählen etwa die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems sowie auch die Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften.
GKV wird immer stärker für infrastrukturelle Aufgaben herangezogen
Damit setzt sich ein Trend fort: Die GKV wird immer stärker für infrastrukturelle, gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die der Allgemeinheit zugutekommen, herangezogen. Allein die Einrichtung und der Betrieb der staatlichen Telematikinfrastruktur, die elektronische Gesundheitskarte sowie die elektronische Patientenakte werden mit 1,3 Milliarden Euro pro Jahr von der Versichertengemeinschaft der GKV finanziert. Die gematik als verantwortliche Gesellschaft vereint dabei viele Akteure und hat eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung inne. Doch trotz ihrer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe wird sie fast ausschließlich aus GKV-Mitteln finanziert. Die Finanzierungslast verteilt sich dabei zu 93 Prozent auf die GKV, während die PKV die übrigen 7 Prozent der entstehenden Kosten trägt“, so die Autoren der Studie.
Weitere Beispiele sind etwa die Bereitstellung von Mitteln für die Förderung der Versorgungsforschung durch den Innovationsfonds (200 Millionen Euro), den Ausbau der notdienstärztlichen Strukturen (37 Millionen Euro) oder pauschale Zuschläge für bedarfsnotwendige Krankenhäuser im ländlichen Raum (68 Millionen Euro).
Refinanzierung durch den Bundeszuschuss bei weitem nicht ausreichend
Der Bundeszuschuss hält dabei mit dem Aufwuchs an Aufgaben nicht Schritt und wurde dieses Jahr sogar auf 14,5 Milliarden Euro abgesenkt. Dr. Thomas Höpfner, Geschäftsführer WIG2: "Mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2003 ist erstmals ein pauschaler Bundeszuschuss für versicherungsfremde Leistungen eingeführt worden. Er sollte zumindest teilweise eine Kompensation leisten. Wir zeigen mit unserer Untersuchung, dass der Bundeszuschuss bei weitem nicht reicht. 16,6 Milliarden pauschaler Bundeszuschuss für das Versicherungsjahr 2023 stehen Ausgaben an versicherungsfremden Leistungen von 59,8 Milliarden gegenüber. Damit ergibt sich eine Unterfinanzierung von 2,54 Beitragssatzpunkten, was einem Betrag von 43,2 Mrd. Euro entspricht – Tendenz zunehmend."
Uwe Deh ergänzt: "Wenn der Staat seine Aufgaben immer mehr auf die Krankenkassen abwälzt, dann belastet das die arbeitende Mitte, also Menschen mit unterem und mittlerem Einkommen. Menschen mit höherem und hohem Einkommen werden verhältnismäßig wenig herangezogen. Die hohen Sozialabgaben mutieren so zum Stimmungskiller für die Konjunktur am Standort Deutschland. Deswegen sollte dringend wieder eine ordnungspolitisch korrekte Ausgabenfinanzierung angestrebt werden. Die richtige Finanzierungquelle für Staatsaufgaben ist und bleibt der Bundeshaushalt, aber auch Länderhaushalte und die Gemeinden stehen mit ihren Steuermitteln in der Pflicht. Die Beitragsgelder der Krankenversicherung müssen wieder originär für Gesundheits- und Versorgungsleistungen verwendet werden."
Gemeinsame Pressemitteilung der IKK gesund plus und dem WIG2.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Anhang:
Questions & Answers Versicherungsfremde Leistungen
Questions & Answers Grafiken
2024-09-24: Alles anders aber nichts wird gut
IKK gesund plus warnt vor den Folgen von Lauterbachs "Gesundes-Herz-Gesetz"
Magdeburg. AMit dem Ziel, die Zahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dauerhaft zu senken, wurde von der Bundesregierung am 28. August 2024 der Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit, das Gesunde-Herz-Gesetz (GHG), beschlossen. Das Gesetz sieht eine Palette verschiedener Maß-nahmen vor, deren zentraler Bestandteil die Ausweitung zweifelhafter und umstrittener Screenings und Medikamentengaben ist. So sollen u. a. Früherkennungsuntersuchungen, ohne nachgewiesene Wirksamkeit oder auch medikamentöse Versorgung der Versicherten schon in jungen Jahren eingeführt werden.
Ein erheblicher Teil der finanziellen Mittel für diese zusätzlichen Leistungen soll aus den Geldern stammen, die von den gesetzlichen Krankenkassen bisher für Präventionsangebote eingeplant sind. Diese würden zukünftig in großer Zahl wegfallen. Viele der rund 100.000 in Deutschland zertifizierten Kursangebote in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressreduktion und Suchtprävention sind nun gefährdet. Auch zertifizierte Präventionskurse, die von Sportvereinen angeboten werden, sowie spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche stehen auf der Kippe.
"Beim Ziel, die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken, sind wir seit Jahren dabei" erklärt Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus. "Allerdings können wir es uns nicht leisten, unsere Versicherten im Regen stehen zu lassen, indem wir alle bewährten Aktivitäten über Bord kippen müssen, um ein paar neue politische Ideen auszuprobieren. Und gerade dann, wenn sich unsere Versicherten aktiv ihrer, persönlichen Gesundheit Widmen, wollen wir weiter an ihrer Seite stehen, mit bewährten und qualitätsgesicherten Angeboten und Services."
Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorzubeugen, sei es wichtig, die persönliche Gesundheitskompetenz zu stärken und einen gesunden Lebensstil zu fördern. Die gesetzlichen Krankenkassen setzen hier in Kooperation mit zahlreichen Sportvereinen mit ihren Präventionskursen und Gesundheits-angeboten an. Das Gesunde-Herz-Gesetz gefährdet nun jedoch diese wichtige Versorgung.In Deutschland nahmen laut Angaben der zentralen Prüfstelle Prävention im vergangenen Jahr insgesamt 1,6 Millionen gesetzlich Versicherte an zertifizierten Präventionskursen teil, wobei der Schwerpunkt auf Bewegungsförderung und Stressbewältigung lag. Der Wegfall der finanziellen Mittel bedeutet, dass allein in Sachsen-Anhalt über 1.300 Angebote zur Bewegungsförderung und mehr als 600 Programme zur Stressbewältigung eingestellt werden müssten. Dies hätte besonders gravierende Auswirkungen auf ländliche Regionen, in denen das Angebot bereits jetzt begrenzt ist. Der Verlust dieser Präventionskurse würde die Gesundheitsversorgung in diesen Gebie-ten extrem gefährden und die Bevölkerung in ihrem Zugang zu notwendigen präventiven Maßnahmen erheblich einschränken.
2024-09-20: Was ist die elektronische Patientenakte?
Wer jetzt Post bekommt, sollte ein paar Dinge wissen
Magdeburg. Alle gesetzlich Krankenversicherten erhalten in diesen Tagen Post zur elektronischen Patientenakte (ePA). Auch die IKK gesund plus verschickt derzeit Briefe. Nach Jahren der Vorbereitung wird es jetzt ernst mit der digitalen Gesundheits-Akte. Sie soll dafür sorgen, dass die Zettelwirtschaft aufhört und alle Patientendaten, die bislang an verschiedenen Orten wie Praxen und Krankenhäusern abgelegt werden, digital an einem Ort zu finden sind. Dazu zählen Röntgenbilder, Arztbriefe, Befunde, Medikationspläne, der Impfausweis, der Mutterpass, das Zahnbonusheft oder die Patientenverfügung.
Die Erfahrung zeigt jedoch: Für viele Sachsen-Anhalter ist noch unklar, was es mit der ePA auf sich hat. Die IKK plus geht darum in die Offensive und beantwortet die Top 5 der wichtigsten Fragen zur ePA.
- Bin ich zur ePA verpflichtet, habe ich Nachteile, wenn ich sie nicht nutze?
Die Nutzung der elektronischen Patientenakte ist für Sie freiwillig. Die Krankenkasse ist verpflichtet die ePA zum 15. Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten automatisch anzulegen – es sei denn, man widerspricht.
- Wie kann ich widersprechen?
Wer von seiner Krankenkasse einen Brief über die ePA erhalten hat, kann bis sechs Wochen vor der automatischen Anlage der Patientenakte, also bis November, widersprechen. Damit wird deutlich gemacht, dass keine elektronische Akte gewünscht ist. Der Einspruch ist aber auch nach Anlage jederzeit möglich. Die Akte wird dann gelöscht. Die IKK gesund plus stellt auf ihrer Webseite www.ikk-gesundplus.de ein Kontaktformular für ihre Versicherten bereit. Ganz einfach ist es auch über den QR-Code auf dem ePA-Brief zu erreichen.
- Habe ich Zugriff auf meine ePA?
Die Krankenkassen, so auch die IKK gesund plus, stellt ihren Versicherten eine App zur Verfügung, mit der man auf die persönliche Akte zugreifen kann. Zusätzlich soll es eine Variante für den PC geben. Wer weder Smartphone noch Computer hat, soll in ausgewählten Apotheken in die ePA schauen können.
- Wer speichert welche Daten?
Neben Arztpraxen können auch Patientinnen und Patienten selbst sowie Krankenkassen Daten in die ePA einstellen. Zudem können Sie beliebige Gesundheitsdaten selbst in Ihrer Akte verwalten beziehungsweise sie über behandelnden Ärztinnen und Ärzte bereitstellen. Jeder entscheidet selbst, welche Daten in der ePA gespeichert werden und wer darauf Zugriff haben soll. Alle Daten, die in die ePA fließen, werden verschlüsselt und in die digitale Akte übertragen. Niemand sonst kann sie abrufen.
- Welche Vorteile hat die ePA?
Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Pflegeheime und andere Gesundheitseinrichtungen sollen damit besser vernetzt werden und schnelleren Zugriff auf relevante Daten erhalten. So können beispielsweise Mehrfachuntersuchungen oder ungewollte Wechselwirkungen bei der Verschreibung von Medikamenten vermieden werden.
2024-09-17: Reformen gefordert, von denen die Menschen profitieren
Magdeburg. Der Verwaltungsrat der IKK gesund plus äußerte in seiner gestrigen Sitzung scharfe Kritik an der aktuellen Gesundheits- und Finanzpolitik, die sich zunehmend direkt bei den Beitragszahlern bedient. Nachdem in den letzten Jahren schon die Reserven der Krankenkassen und des Gesundheitsfonds geplündert worden sind, will die Regierung mit ihren Maßnahmen jetzt direkt die Solidargemeinschaft belasten. Der Umbau des Krankenhaussektors, eigentlich Ländersache oder die Gesundheitskosten für Bürgergeld-Beziehende, eine originäre Bundesaufgabe, führen so bei den Krankenkassenmitgliedern zu Mehrkosten im zweistelligen Milliardenbereich.
"Der Handlungsdruck, um unser immer noch hochwertiges Gesundheitssystem stabil zu erhalten, ist enorm hoch", betonen die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrates Uwe Runge und Hans-Jürgen Müller.
"In den Ohren von Unternehmen, Handwerksbetrieben und Versicherten klingt es wie Hohn, wenn der Gesundheitsminister sagt, damit vielleicht irgendwann, irgendetwas besser wird, verursache ich erst einmal hohe Beitragssteigerungen." sagt Uwe Runge und fährt fort: "Verlorene Steuerungsinstrumente wie Krankenhausabrechnungsprüfungen oder die fehlende Orientierung der Ausgaben an den Einnahmen binden unsere Hände und belasten die Haushalte der Kassen weiter."
Der Verwaltungsrat fordert die Politik zu dringenden Reformen auf: "Wir fordern den Gesetzgeber auf, die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen grundlegend zu reformieren. Es ist wichtig, die Kassen stärker in Reformprozesse einzubeziehen und ihnen mehr Gestaltungsspielraum sowie Prüfmöglichkeiten für die solidarisch verwalteten Mittel einzuräumen. Nur so können wir effizient mit den Finanzmitteln umgehen und die Kosten- und Beitragsspirale stoppen. Und auch unsere konstruktiven Vorschläge zur Stabilisierung der Finanzlage, beispielsweise die Beteiligung der Digital- und Plattformökonomie oder die Umwandlung von Genusssteuern in eine Abgabe dürfen politisch nicht weiter ignoriert werden." sagt Hans-Jürgen Müller.
Weiterhin unterstreicht das höchste Gremium der Kasse die Notwendigkeit, die Inanspruchnahme von Leistungen besser zu steuern und die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu fördern, um vermeidbare Kosten zu reduzieren. Müller macht noch einmal deutlich: "Die Finanzierung des Gesundheitssystems befindet sich in einem Dilemma zwischen stark wachsenden Ausgaben und daraus resultierenden steigenden Zusatzbeiträgen für die Versicherten und Arbeitgeber. Die Beiträge werden aber zunehmend untragbar. Die Politik muss endlich begreifen, dass die Beitragsgelder keine Notgroschen für das Regierungsportemonnaie sind, sondern der Sicherstellung der Versorgung dienen!"
17.09.2024
2024-07-25: Olympia-Tippspiel-Handball
Wer schlägt den Meister-Coach Bennet Wiegert
Wir freuen uns sehr, allen olympischen Spiele-Tipp-Sportbegeisterten eine besondere Chance zu offerieren: einen Startplatz im Feld der weltbesten Handballmannschaften. Sie treten an gegen Bennet Wiegert, titelgeschmückter Handballer, Trainer und Gesundheitscoach der IKK gesund plus. Mitmachen ist ganz einfach unter ikk-gesundplus.de, die Regeln sind es auch, Spaß ist garantiert und die Gewinner gehen ganz sicher in die Luft.
2024-06-06: Alarmierend viele Herzkrankheiten in Sachsen-Anhalt
IKK gesund plus "packt das Übel bei der Wurzel"
Magdeburg. In Sachsen-Anhalt sind besonders viele Menschen von Herzinsuffizienz betroffen. Ein schwaches Herz war 2022 hierzulande die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sorgte die Diagnose in mehr als 17.000 Fällen dafür, dass eine stationäre Behandlung aufgenommen wurde. Trauriger Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt auch bei der koronaren Herzkrankheit (KHK), bei der Betroffene unter verkalkten Herzkranzgefäßen leiden. Eine Datenauswertung für den Gesundheitsatlas Deutschland (WIdO) ergab vor allem im Osten Deutschlands sehr hohe Krankheitsraten. Mehr als 12 Prozent der Sachsen-Anhalter leiden demnach an KHK – kein Bundesland hat einen höheren Wert. Zum Vergleich: In Hamburg, dem Land mit der niedrigsten Erkrankungsrate, war der Anteil der Betroffenen mit 6 Prozent nur halb so hoch.
"Die Zahlen sind alarmierend", sagt Uwe Deh, Vorstandsvorsitzender der IKK gesund plus. Die Krankenkasse richtet anlässlich der Herzwoche in Sachsen-Anhalt den öffentlichen Fokus verstärkt auf das Thema Prävention. Sie fördert mit Vorsorge-Angeboten die Herzgesundheit, bietet unter anderem in Kooperation mit dem Gesundheitsdienstleister Preventicus eine App an, mit der sich frühzeitig per Smartphone Vorhofflimmern feststellen lässt. Mit speziellen Kursen für Bewegung, gesunde Ernährung und Raucherentwöhnung wird die Prävention noch weiter ausgebaut. Und die Teilnahme am IKK gesund plus - Hausarztprogramm ist der Zugang zu einem exklusiven Screening. Damit erhalten Versicherte die Möglichkeit, Risiken zu minimieren oder den direkten Weg zu einer guten Behandlung einzuschlagen.
"Wir packen das Übel bei der Wurzel indem wir passgenau unterstützen", so Deh. Das Ziel sei, Herzkrankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen: "Dabei ist eine gesunde Lebensweise besonders wichtig." Nach Untersuchungen zur "Kardialen Morbidität" des Zentralinstitutes für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland sind in Sachsen-Anhalt die vermeidbaren Risikofaktoren, die zu einer koronaren Herzerkrankung führen können, besonders stark vertreten. Dazu zählen die Zuckerkrankheit, Übergewicht und Rauchen. Mit gezielt auf die Versicherten zugeschnittenen Angeboten wird die IKK gesund plus künftig die Förderung der Genesung und Prävention von Herzkrankheiten noch weiter ausbauen.
2024-11-04: Neue Angebote und digitale Prozesse
IKK gesund plus macht Gesundheitsversorgung einfacher
Magdeburg. Die IKK gesund plus bestätigt ihre Ausrichtung für die Zukunft – an erster Stelle stehen die Interessen der Versicherten und Beitragszahler. Wie die beiden Vorsitzenden Uwe Runge und Hans-Jürgen Müller aus der aktuellen Verwaltungsratssitzung berichten, werde sich die Kasse nicht auf politische Absichtserklärungen verlassen, sondern selbst zukunftsweisende Versorgungangebote ausbauen.
"Aufgrund unserer regional hohen Marktanteile und unserer Nähe zu den Versicherten erkennen wir sehr gut, wie die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in der Bevölkerung ist und was sich dabei verändert. Deutlich wird, dass Angebote mit leichtem Zugang, hoher Verfügbarkeit und einfachen Regeln den stärksten Zuwachs haben. Dabei spielt eine Digitalisierung, die vom Nutzer – also vom Patienten her – gedacht ist, eine entscheidende Rolle. Genau hier werden wir unser Leistungsangebot deutlich erweitern und nicht die politischen Geplänkel abwarten", berichtet Uwe Runge, Verwaltungsratsvorsitzender auf Arbeitgeberseite.
Laut Hans-Jürgen Müller, Vorsitzender auf Arbeitnehmerseite, „bringen die laufenden Berliner Vorhaben zu einem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz und einem Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz weder Stärkung noch Verbesserung. Sicher ist nur, dass die Belastung für die Beitragszahler steigt." Und weiter: "Es ist falsch, noch mehr Geld in alte Strukturen zu pumpen. Die Prozesse ändern sich, der ambulante Sektor steigt. Wir müssen qualitätsgesicherte Versorgung einfacher und patientenorientierter gestalten! Nach eher technischen Entwicklungen im digitalen Bereich – über 90 Prozent der Krankschreibungen werden elektronisch an uns übermittelt und seit Januar 2024 werden 70 Prozent der Rezepte elektronisch abgerechnet – machen wir mit inhaltlichen Lösungen weiter. Wir wollen medizinische Versorgung und moderne Krankenkasse zu unseren Versicherten bringen und nicht umgekehrt."
Ein gutes Beispiel ist die App-Partnerschaft mit der "TeleClinic". Mit diesem telemedizinischen Angebot verkürzt die IKK gesund plus die Wartezeiten beim Arzt und sichert die Versorgung in allen Regionen, gerade auch jenseits der großen Städte. "Die gestiegene Akzeptanz in der Bevölkerung, dass Fachärzte und Therapeuten auch "aus der Ferne" konsultiert werden können, entwickelt sich längst zu einer Erwartung der Menschen an ein modernes Gesundheitssystem. Unser Angebot, sich per App beraten und behandeln zu lassen, wird rege genutzt: Über 10 Prozent am Wochenende und 33 Prozent außerhalb klassischer Praxisöffnungszeiten", berichten Runge und Müller über das erfolgreiche Angebot der Telemedizin. Auch Krankschreibungen, Rezepte und Überweisungen können in diesem Rahmen ausgestellt werden. Maximal eine halbe Stunde dauert es für IKK-Versicherte von einer Anfrage in der App bis zum Arzttermin. In Zukunft sollen noch viel mehr Versorgungsbereiche so einfach und schnell zugänglich sein.
11.04.2024
2023-12-18: IKK gesund plus behauptet sich in schwierigem Marktumfeld
Haushalt 2024 beschlossen
Einschätzung des Geschäftsjahres 2023
Das laufende Jahr war im Kerngeschäft der IKK gesund plus – der umfassenden Versorgung der Versicherten mit Gesundheitsleistungen – noch deutlich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. In der Bilanz wird dies durch deutlich erhöhte Leistungsausgaben in vielen Bereichen sichtbar. So werden am Jahresende die Ausgaben für die ärztliche Behandlung um über 4 Prozent, die für Krankengeld um etwa 9 Prozent, für Arzneimittel um mehr als 7 Prozent und für die Krankenhäuser zweistellig im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sein. Parallel lässt die Politik jegliche Bemühungen zur Bekämpfung von Inflation und Preisanstieg im Gesundheitswesen vermissen. Schuldenbremse, Haushaltskonsolidierung oder ausreichende Finanzierung staatlicher Aufgaben, die auf die Krankenversicherungen abgewälzt wurden, sind kein Thema. "Damit lässt die Regierung diese finanziellen Entwicklungen direkt auf die Beitragszahler durchschlagen", sagt Hans Jürgen Müller, Verwaltungsratsvorsitzender auf Arbeitnehmerseite. "Gleichwohl haben wir die Entscheidung getroffen, diese Preissteigerungen bisher gar nicht an die Beitragszahler weiterzugeben. Deshalb blieb unser Beitragssatz im nunmehr dritten Jahr nacheinander stabil niedrig."
Haushalt für das Geschäftsjahr 2024
Die Entwicklung, dass die Ausgaben für die Versorgung der Versicherten und Patienten deutlich stärker steigen als die Einnahmen, setzt sich 2024 fort. Ursächlich sind die deutlich gestiegenen Einkaufspreise für Gesundheitsleistungen, eine höhere Vergütung für viele medizinische Berufe sowie zahlreiche neue gesetzliche Regelungen. In der Folge wird die IKK gesund plus ihren Beitragssatz moderat erhöhen. Ab Januar beträgt der sog. Zusatzbeitragssatz 1,49 Prozent und bleibt damit weiter unterdurchschnittlich (Durchschnitt: 1,7 Prozent). Die Anpassung beläuft sich auf weniger als 0,4 Prozent und liegt damit weit unter der allgemeinen Inflation und Preisentwicklung. "Dies ist uns nur durch den besonders wirtschaftlichen Umgang mit den Beitragsgeldern unserer Versicherten und Arbeitgeber gelungen“, betont Uwe Runge, Verwaltungsratsvorsitzender auf Arbeitgeberseite. "Auch künftig garantieren wir damit alle Krankenversicherungsleistungen sowie umfangreiche medizinische Zusatzangebote und verschiedene Bonusprogramme für Kinder, Familien und Erwachsene."
Ihr Ansprechpartner
Gunnar Mollenhauer
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