Schulmädchen steht an einer Tafel

Einschulung mit 6 oder 7 Jahren?

Zum Ende der Kindergartenzeit stellen sich viele Eltern die Frage: Ist mein Kind schon reif für die Einschulung? Ängste wie Über- oder Unterforderung des Kindes kommen auf. Doch was spricht für und was gegen einen vorzeitigen Schulstart?
In Deutschland ist ein klarer Trend zur vorzeitigen Einschulung zu verzeichnen. Immer mehr Kinder starten bereits mit fünf oder sechs Jahren in den ungewohnten Schulalltag. Mehrere Bundesländer haben zudem den einst einheitlichen Stichtag 30.06. variabel gestaltet und nach hinten verschoben. Die Regel lautet jedoch immer: Wer vor dem Stichtag eines Jahres (je nach Bundesland unterschiedlich) sechs Jahre alt wird, ist schulpflichtig.

Die Entscheidung über den richtigen Zeitpunkt für den Schulanfang sollte sorgfältig überlegt werden, denn Experten und Studien warnen vor Überforderung zu früh eingeschulter Kinder. Dies kann mitunter zum „Sitzen bleiben“ führen oder gar Auswirkungen auf die Schullaufbahnempfehlung haben.
Die Einschulung mit sechs oder sogar fünf Jahren kann jedoch sinnvoll sein, wenn der/die Erstklässlerin in spe für das Alter schon sehr weit entwickelt ist, er/sie unbedingt in die Schule möchte und im Kindergarten bereits Langeweile aufkommt. Die körperlichen und geistigen Fähigkeiten sollten dabei nicht isoliert betrachtet werden, auch die individuellen Stärken und Schwächen des Kindes müssen Beachtung finden. Ein Gespräch mit dem Erzieher im Kindergarten sollte ein wichtiger Bestandteil bei der Entscheidungsfindung sein. Gesetzlich vorgeschrieben ist zudem eine Schuleingangsuntersuchung.
Vergleicht man die PISA-Ergebnisse, so zeigt sich, dass Früheinschulung nicht immer zu besserer Schulbildung führt. In Ländern mit sehr guten PISA-Resultaten wie Finnland und Schweden werden Kinder beispielsweise nur mit sieben Jahren eingeschult. In diesem Alter ist meist sichergestellt, dass die Konzentrationsfähigkeit, auch bei für das Kind uninteressanten Themen, vollständig gegeben ist.

Bei der notwendigen Schuleingangsprüfung werden die folgenden Untersuchungen durchgeführt und die folgenden notwendigen Informationen erfasst:

  • Erfassung Vorsorge- und Impfstatus
  • Frage nach gesundheitlichen Problemen
  • Funktionsprüfung der Sinnesorgane
  • Test der Sprach- und Sprechfähigkeit (Aussprache, Grammatik, Sprachfluss, Deutschkenntnisse)
  • Übungen zu Merkfähigkeit, Auge-Hand-Koordination, visueller und auditiver Wahrnehmung, Grobmotorik und Körperkoordination
  • Körperliche Untersuchung (Gewicht, Größe, Haltung, Fußstellung, Haut)
  • Beurteilung der Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Motivation, des Selbstbewusstseins und der emotionalen und sozialen Reife

Wichtig: In den ersten Schuljahren wird das Fundament für die spätere Schullaufbahn gelegt. Steht dieses nicht sicher, hat das Auswirkungen auf die Erfolge in höheren Klassenstufen.

Haben Sie zum Einschulalter Ihres Kindes eine Entscheidung getroffen, heißt es die Anmeldefrist in der zuständigen Grundschule zu beachten und Ihr zukünftiges Schulkind auf den neuen Alltag vorzubereiten. Beantworten Sie alle Fragen, die Ihr Kind zum Thema Schule hat, übertragen Sie Ihrem Sprössling z.B. im Haushalt mehr Verantwortung und teilen Sie die Vorfreude auf die Schule. So steht einem erfolgreichen Schulstart nichts mehr im Wege.

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